DJI RS4 Pro + Lidar: Auto-Tracking und Fokus
Für unseren anspruchsvollsten Tracking-Test für die DJI RS4 Pro / LiDAR Kombination haben wir den Gimbal auf einem Stativ installiert und dann lediglich das Tracking und den AF via LiDAR aktiviert. Das RS4 Pro Gimbal-System musste also selbst alle Bewegungen von Caro „mitschwenken“ und dabei gleichzeitig den Fokus ziehen – ein Bewegungsablauf, den wir ansonsten mit handgehalterner Kamera „menschengemacht“ mitziehen.
Hierbei zeigt, wie gut das Gimbalsystem in der Lage ist, diverse Positionsänderungen von Caro mitzuverfolgen. Für Solo-Operator, die bei diesem Setup beispielsweise eine zweite Kamera selbst bedienen möchten, arbeitet die „Robotik-Kamera“ des RS4 hier auf ausreichend gutem Niveau.
Schaut man sehr genau hin, zeigen sich bei der Annäherung von Caro gelegentlich minimal wippende Bewegungen, weil das Tracking hier etwas „zu genau“ Caros Kopf verfolgt. Nichtsdestotrotz sehen wir das Ergebnis hier als brauchbar - auch für professionelle Ansprüche - an.
Dass das LiDAR Tracking und AF-System auch seine Grenzen hat, zeigt sich bei unseren letzen Aufnahmen vom Stativ, bei denen Caro aus größerer Distanz auf die Kamera zurennt: Das Tracking des LiDAR-Systems besitzt augenscheinlich eine höhere Reichweite als das AF-System. Geschätzt würden wir hier von etwa der doppelten Reichweite ausgehen. Das bedeutet also, dass das Tracking früher Caro erkennt und den Gimbal entsprechend ausrichtet aber der Autofokus erst bei einem Abstand von ca. 10m anfängt, Caro automatisch zu fokussieren.
Tatsächlich zeigt sich hier ein recht deutlicher Unterschied zu integrierten Autofokus-Systemen von aktuellen DSLMs, die in der Lage sind, auch bei Reichweiten oberhalb von 10m vergleichsweise sicher eine Person via AF zu verfolgen. Wer also ein AF-System benötigt, das über größere Entfernungen sicher arbeitet, ist mit AF-Objektiven an aktuellen DSLMs derzeit noch besser bedient. Wer sich hingegen vor allem im Fokussierbereich unterhalb von 10m bewegt, findet im DJI-LiDAR eine gute Alternative – insbesondere für mechanische (Cine)-Objektive.