Test Canon XF400, XF405 und GX10 4K-Camcorder

Canon XF400, XF405 und GX10 4K-Camcorder

Mit XF400, XF405 und GX10 hat Canon überraschenderweise noch einmal eine eigene 4K-Camcorder-Serie ins Rennen geschickt. Und gerade die mögliche 4K/50p-Aufzeichung dürfte den Nerv vieler Anwender treffen...

// 14:44 Di, 30. Jan 2018von

Im September 2017 überraschte Canon den Markt mit der Ankündigung von drei neuen 4K-Camcordern, nachdem in den Jahren davor überhaupt keine Camcorder-Modelle mit neuer Technologie vorgestellt wurden. Alle drei Geräte (GX10, XF400 und XF405) basieren auf dem gleichen Basis-Gehäuse mit sehr ähnlicher Ausstattung, wobei die XF40x-Serie das Pro-Segment bedienen sollen.



Die Unterschiede in der Hardware-Ausstattung? Die XF405 kommt mit SDI, XLR-Griff und Ethernet-Schnittstelle, die XF400 nur mit XLR-Griff und Ethernet und die GX10 ohne die eben genannten Hardware-Schnittstellen. Wir hatten für unseren Test von Canon eine XF405 gestellt bekommen, die meisten Erkenntnisse sollten aber ebenso für die XF400 und die GX10 gelten.



Mit XLR-Griff oder ohne? Die Canon XF400/5 und GX10.
Mit XLR-Griff oder ohne? Die Canon XF400/5 und GX10.


Ob sich Canon mit der XF-Namensgebung einen Gefallen getan hat, wagen wir zu bezweifeln. Die bisherigen XF-Modelle (zuletzt die XF300) waren professionelle Bodys, die unter anderem dank drei Objektiv-Ringen und allen relevanten externen Bedienelementen nach wie vor einen guten Ruf als professionelle HD-Arbeitstiere genießen. Bei der Ankündigung der XF400 hofften daher viele XF300 Fans auf einen 4K-Nachfolger einem ähnlichen Gehäuse. Doch die XF400 und XF405 haben mit der XF300er Serie jedoch nur noch wenig gemein. Das Gehäuse ist nun deutlich kleiner und die Bedienung muss jetzt größtenteils über das Menü erfolgen. Auch bei den internen Einstellungsmöglichkeiten erinnern die neuen 4K-Modelle stark an Consumer-Geräte. Es gibt keine professionellen Messinstrumente wie z.B Waveform-Monitor oder Vektorskope und bei der Bildcharakteristik kann man gerade einmal aus drei wenig veränderbaren Bildprofilen wählen. Statt XF400 wäre XA40 daher in unseren Augen als Typenbezeichung deutlich treffender gewesen.




Ausstattung

Der erste Kontakt mit der Kamera ist überraschend. Das Gerät fällt voluminöser aus, als typische 4K-Camcorder in dieser Gerätekategorie. Die gebotene Masse in der Hand kann durchaus professionelle Gefühle wecken, zumal eine große, griffige und feinfühlige Zoomwippe zugleich daran erinnert, dass es auch noch praktische Gründe gibt, Kameras in diesem Formfaktor zu bauen. Eine zweite kleinere, weniger empfindliche Zoomwippe findet sich bei den Modellen XF400/XF405 an der Oberseite des mitgelieferten XLR-Griffs.



Der XLR-Griff ist nach dem Auspacken schnell mit drei Schrauben bombenfest angeschraubt. Den feinen Kontaktbrücken zur elektronischen Anbindung dürfte jedoch ein allzuhäufiger Wechsel nicht gerade zuträglich sein. Außer zu Spezial-Einsätzen in denen die Kamera noch kompakter ausfallen muss, wird man den Griff jedoch in der Regel sowieso nicht abmontieren. In unseren Augen ist dieses Feature daher einfach ein Nice-to-Have gegenüber einem fest angebrachten Griff.



Nur die XF405 hat SDI, die großen Lüfterschlitze hat jedoch jedes Modell.
Nur die XF405 hat SDI, die großen Lüfterschlitze hat jedoch jedes Modell.




Auffällig sind die großen Lüfterschlitze. Glücklicherweise geht der interne Lüfter nicht sonderlich laut zu werke. Dennoch deutet schon das ungewöhnlich große Netzteil und die eher kurzen Akkulaufzeiten auf einen größeren Strombedarf der neuen Canon 4K-Camcorder hin.



Der mitgelieferte BP-828 Akku steht weit aus dem Gehäuse hervor und hielt bei uns im gemischten Aufnahmebetrieb rund 110 Minuten durch. Canon selbst spezifiziert die Aufnahmezeit an der XF405 mit ca. 120 Minuten. Zum Vergleich: Für eine XA20/30 gibt Canon für den gleichen BP828-Akku eine Betriebsdauer von 220 Minuten an.



Zwei SD-Speicherkartenslots ermöglichen entweder eine fortlaufende als auch eine gleichzeitige Backup-Aufnahme. Der integrierte dreistufige ND-Filter hilft schnell und unkompliziert bei zu viel Licht im Motiv (ND1/4, ND1/16 und ND/64). Auch die Möglichkeit durch wegschieben des IR-Filters bei fast keinem Licht noch Schwarzweiss-Aufnahmen zu machen gefällt uns gut.



Neben einem integrierten Bildstabilisator besitzen die neuen Modelle auch einen Dual Pixel Autofokus Sensor, der sehr zuverlässig funktioniert. Das Touch-LCD ermöglicht u.a. eine Fokus-Steuerung durch Berührung des Ziel-Objekts. Zu den verschiedenen AF-Optionen gehören AF mit Gesichtspriorität und oder auch ausschließlich, wenn ein Gesicht erkannt wird. Darüber hinaus steht der Dual Pixel AF Focus Guide zur Verfügung, den man schon von den neueren Cinema EOS Modellen kennt. Mit dieser Funktion wird die manuelle Fokussierung erleichtert, indem visuell durch drei Pfeile dargestellt wird, ob die Schärfe hinter vor oder auf dem Objekt sitzt.



In allen drei Modellen sitzt der gleiche 1-Zoll CMOS-Sensor mit 13,4 Megapixeln (4.268 x 3.148), von denen nur ca. 8,29 MP (3.840 x 2.160) in einem nativen 1:1 4K Readout genutzt werden. Die Senselgröße beträgt 3,2 x 3,2 μm. Davor sitzt ein neu entwickeltes 15fach Zoomobjektiv mit kb-äquivalenter Brennweite von 25,5mm - 382.5mm (F2.8-4,5 58mm Filterduchmesser). Die F2.8 sind leider nicht durchgängig (wie mancherorts behauptet). Am Ende des Zoombereichs beträgt die maximale Blendenöffnung nur noch F4.5.




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