Einstellungssache
Die Justagemöglichkeiten der Kamera sind dafür für diese Preisklasse ziemlich gut. Es gibt sogar Parameter für Farbe und Schärfe, die sich noch dazu in einem Preset speichern lassen. Allerdings enthält Canon hier dem Anwender sinnvolle Zahlenwerte vor. Schade, wenn man bedenkt, dass hier eigentlich die gleiche Signalelektronik (DIGIC DV II) werkelt, die auch für die Verarbeitung und Menüs in der XH-Serie zuständig ist. Aber irgendwo muss man scheinbar die Amateure von den Profis trennen. Zu viele Einstellmöglichkeiten geziemen sich scheinbar bei einem 1000 Euro-Modell nicht, und die Konkurrenz öffnet sich ja bekanntermaßen hier noch weitaus weniger.
Dennoch sollte eine Anfänger-Kamera alte Hasen wie uns nicht vor zu viele logische Bedienfragen stellen: Und die gibt es hier und da: So ist uns nicht klar, was eigentlich der Unterschied zwischen dem Belichtungsregler und der Blende ist. Wenn man die Zeitautomatik wählt, lässt sich die Blende frei bestimmen und und parallel dazu die Belichtung. Letzteres ist offensichtlich ein Universal-Parameter, der sowohl Blende als auch Gain (und manchmal sogar den Shutter) im Team regelt. Allerdings ändert dieser Parameter seinen möglichen Wertebereich je nach Motiv. So ist bei dunklen Motiven nur ein Wertebereich von ca. -11 bis 0 vorhanden. Bei zugeschalteter Videoleuchte erweitert sich dieser Wertebereich dann wie von Geisterhand auf bis zu +11 positive „Einheiten“. Nach dem Ausschalten der Videoleuchte kann man im positiven Parameterbereich verweilen, den man vorher gar nicht einstellen konnte. Sehr komisch, zumal die Anleitung zu diesem Thema auch kein Licht in die Sache bringen will.
Wir fragen uns, warum man nicht einfach drei Parameter anbietet: Belichtungszeit, Blende und Gain, und diese dann mit den echten Werten regelbar macht. Am besten schaltbar an einem kleinen Button neben dem Objektiv. Übrigens gibt es einen Trick, um die Parameter der Kamera wenigstens teilweise in den Griff zu bekommen.