FullHD/2K 24-180fps
Weiters stehen auch 2K und Full HD-Formate zur Verfügung, die in XF-AVC durch Oversampling die gesamte Sensorfläche nutzen können. In RAW wird dagegen durch den 1:1 Readout nur das entsprechende Sensorfenster aufgezeichnet. Das HD-RAW-Schärfechart zeigt deswegen auch keine besonderen Überraschungen, da es sich durch den 1:1 Readout wie das 4K-Chart verhält. Sehr viel spannender ist dagegen das XF-AVC HD Schärfechart, in dem Sensel beim Readout zusammengelegt werden:

Denn dies gelingt der C300 Mk3 ganz vorzüglich bei perfekter Schärfe sowie nahezu völlig artefaktfrei. Und das sogar bis 180fps ohne Abfall der Auslesequalität. Als ob dies noch nicht genug wäre, kann in HD sogar der digitale Bildstabilisator ohne signifikanten Qualitätsabfall mitgenutzt werden:

Damit ist die C300 Mark III in 2K und FullHD bei XF-AVC Aufzeichnung eine ziemliche Überraschung.
Rolling Shutter
Auch bei der Canon C300 Mark III muss man beim Rolling Shutter etwas genauer hinsehen. Um den vollen 4K-Sensor mit 2.160 Zeilen auszulesen benötigt die neue C300 ungefähr 15,6ms. Das ist ein typischer Wert für Cinekameras und notwendig um den Sensor 60 mal in unter einer Sekunde voll auslesen zu können (15,6ms x 60 = 936ms).
Doch wie funktionieren dann Frameraten über 60 fps? Normalerweise müssen hierfür Zeilen ausgelassen oder zusammengelegt werden, doch unsere Testbilder (s.o.) sprechen deutlich dagegen. Vielmehr kann die C300 bei höheren Frameraten ihren Rolling Shutter noch deutlich heraufsetzen. In 4K kann sie den Sensor dann bei bis zu 120 fps auch mit ca. 7,8 ms auslesen. Da sie hier nicht weniger Zeilen ausliest, ist es naheliegend, dass sie in hierfür die Bittiefe der Sensel reduziert.
Ähnliches gilt übrigens auch für die sauberen FullHD Modi in XF-AVC. Also bis 60 fps 15,6ms, bis 120 fps nur noch 7,6ms und bis 180 fps 3,9ms.