Um den gesamten Sensor mit allen verfügbaren 3456 Zeilen in 6K (6144 H-Sensel) auszulesen, gönnt sich die Blackmagic URSA Broadcast G2 wie ihre 6K-Sensor-Cine-Geschwister rund 19,8 ms. Dies erklärt auch ein weiteres Mal das Fehlen eines 60p-Modus bei vollem Readout, da diese Zeit für 60 Frames pro Sekunde schlichtweg nicht ausreicht. (19,8ms x 60 Frames = 1.188 ms). Im 5,7K Modus haben wir 16,2 ms gemessen, die dann auch für eine 60p-Aufzeichnung genügen.
Den besten Wert (15,6ms) erhielten wir im 4K 1:1 Readout, was heutzutage jedoch keinen "cinematischen" Spitzenwert mehr darstellt. Zum Vergleich: Die URSA Mini Pro G2 schafft es in 7,6 ms den gesamten S35-Sensor mit 2592 Zeilen in 4,6K auszulesen, aktuelle Sony FullFrame-Modelle (A7S III bzw. FX3) schaffen ca. 9 ms. Die alte Pocket 4K braucht dagegen ebenfalls ca. 16,2 ms für die gesamte C4K-MFT-Sensorfläche im 1:1 4K-Readout.
Für eine Großsensor-Kamera mit szenischen Ambitionen kann man der Blackmagic URSA Broadcast G2 Pro somit beim Rolling Shutter im Jahre 2022 nur noch Mittelmaß attestieren.
Fazit
Im direkten Vergleich mit anderen 6K Broadcast/Cine-Kameras stellt die Blackmagic URSA Broadcast G2 zwar sicherlich ein günstiges Angebot dar, allerdings gibt es für dediziert szenische Aufgaben weitaus interessantere Modelle - auch im eigenen Hause. Die Bildqualität ist mit der Pocket Cinema Camera 6K (Pro) faktisch hundertprozentig identisch. Für 2.000 Euro (bzw. 1.500 Euro gegenüber der PCC6KPro) mehr bekommt man hier also in erster Linie zusätzliche Broadcast- und ENG-Funktionen in einem robusteren Gehäuse mit mehr Anschlussoptionen "on top". Bis auf die langsamen Ausleszeiten des Sensors hinterlässt die Blackmagic URSA Broadcast G2 einen runden Eindruck. Und eignet sich vor allem für Anwender, welche die gebotene Flexibilität der Kamera in unterschiedlichen Anwendungsfeldern auch nutzen können.
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