Unter Bildstabilisierung oder Bildstabilisation versteht man im allgemeinen Methoden, um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Streng genommen ist daher auch ein Stativ ein Bildstabilisator. Allerdings spricht man meistens im Zusammenhang mit dem Filmen aus der freien Hand von entsprechenden Bildstabilisations-Techniken.
Die Bildstabilisation kann dabei an unterschiedlichen Punkten bei der Aufnahme eingreifen:
1. Als mechanische Bildstabilisierung in Form eines (Schwebe-)Stativs oder eines Gimbals als Balance-Hilfe für die Kamera. 2. In Form von beweglichen Linsen in der Optik, die sich entgegen der Verwackelungsrichtung bewegen. 3. In Form eines beweglichen Sensors, der versucht sich in die Gegenrichtung der Verwackelung zu bewegen. 4. Durch überschüssige Randpixel des Sensors. Hier wird nur ein Teilbereich des Sensors ausgelesen (sog. Fenster). Die variable Position des Fensters verschiebt sich in Gegenrichtung zur Verwackelungsrichtung. 5. In der Nachbearbeitung durch sogenannte Stabilizer oder Motion Tracker
Grundsätzlich ist keines der Verfahren optimal, jedoch können die erzielten Ergebnisse mittlerweile so gut sein, dass sich damit Aufnahmen retten lassen, die ohne Bildstabilisation unbrauchbar wären. Das gilt natürlich in erster Linie für die Nachbearbeitung. Es kann jedoch auch eine Entscheidung für den Einsatz zusätzlicher Stabilisations-Verfahren beim Dreh bedeuten.
Mechanische Bildstabilisierung
Gimbals oder deren Vorläufer (die Schwebestative) helfen die Kamerabewegung von der Handbewegung des Kameramanns weitgehend zu entkoppeln. Bei Gimbals versuchen dabei Bewegungssensoren die Bewegung des Kameramanns zu erfassen und durch eine meist dreiachsige Motoren-Konstruktion eine Gegenbewegung in Echtzeit auszuführen. Dabei wurden Gimbals in den letzten Jahren von Generation zu Generation besser, weshalb sie die passiven Schwebestative (Steadycams) mittlerweile fast vollständig abgelöst haben.
Ein Gimbal entkoppelt die Bewegung der Kamera von der Handbewegung.
Mit Gimbals können wunderbare Kamerafahrten realisiert und sogar Dolly-Gleise obsolet werden, jedoch sehen wir aktuell folgende Nachteile:
1. Die Montage und Einrichtung eines Gimbals ist nach wie vor keine schnelle und unkomplizierte Angelegenheit. Bis man mit einem fertig geriggten Gimbal loslegen kann, kann einige Zeit vergehen. 2. Man kommt nicht direkt an wichtige Kamerabedieungselemente, die man während der Aufnahme verändern will. Teilweise gibt es hier aber Lösungen durch Fernsteuerungs-Buttons im Gimbal-Griff. 3. Das Gewicht von Gimbal + Kamera kann auf Dauer die Arme deutlich ermüden. Gerade bei größeren Kamerabodys wird die mögliche Aufnahmezeit dann zusätzlich durch Ermüdung des Kameramanns eingeschränkt. 4. Es ist viel Übung und Erfahrung vonnöten, die dazu meist sehr spezielles Wissen zum jeweiligen Gimbal-Modell voraussetzt. 5. Das betrifft sowohl die Einrichtung als auch die Bedienung. Man muss in der Regel einen Gimbal gut kennenlernen, bevor man mit ihm einwandfreie Ergebnisse hinbekommt.
Ich finde eine Steadycam an Sich eigentlich ziemlich geil, ist allerdings etwas schwieriger zu bedienen. Ein Gimbal ist bei der ersten Einrichtung natürlich nicht einfach, aber...weiterlesen
EThie 20:56 am 29.7.2018
Es fehlt ein Hinweis auf die mechanische Stabilisierung in den Sony-Kameras, wie z.B. der FDR AX 53
blindcat 09:28 am 23.7.2018
Würde ich auch so sehen. Vertikale und horizontale Bewegungen können die Gimbals (im Gegensatz zu Steadycam Riggs) nicht kompensieren, sondern eben nur Rotationen.
Und zu: " ......weiterlesen
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