Gaming- vs. Compute-Grafikkarten

Wie bei Nvidia gab es bei AMD zudem in der aktuellen Generation einen deutlichen Split in der Chipentwicklung. Hochpreisige Server-GPUs mit HBM für KI-Anwendungen und Großrechner (CDNA-Serie, Compute) sowie Grafikkarten-GPUs mit Schwerpunkt Gaming (RDNA-Serie, Gaming). Während früher (auch bei Nvidia) die Gaming- und die Compute-Chips sehr ähnlich waren, entwickeln sich diese nun auseinander. Hier wird sich die Gaming-Spreu vom Compute-Weizen in Zukunft auch finanziell noch deutlicher trennen.



Zudem wird eine kommende RTX5090 wahrscheinlich erstmals an der 2.000 Dollar-Grenze kratzen, sofern sich Nvidias Preisgestaltung der letzten Jahre noch fortsetzen lassen sollte. Es gibt sicherlich Enthusiasten, die auch weiterhin bereit sind, derartige Preise für Gaming-GPUs zu zahlen, jedoch dürfte die Nachfrage mit weiter steigenden Preisen immer geringer werden. Signifikantes Stückzahlen-Wachstum ist bei solchen Preisen kaum noch zu erwarten.




Teure Produktionskosten

Gleichzeitig setzt Nvidia bislang noch immer auf monolithische Chips (quasi Chips "aus einem Guss"), was bereits die Produktion von großen Chips (wie in der RTX 4090) sehr kostspielig macht. Geringe Stückzahlen verteuern aufgrund der hohen und fixen Entwicklungskosten die Produktion zusätzlich. AMD setzt dagegen seine Chips immer öfter aus kleineren Chip-Dies (=Chiplets) zusammen, was die Massenproduktion im Vergleich zu Nvidia unterm Strich günstiger machen könnte. Jedoch (noch?) mit gewissen Leistungseinbußen gegenüber einer monolithischen Lösung.




Stagnation für Content Creators?

Doch was bedeutet dies alles für die Videobearbeitung? Auf jeden Fall werden die Leistungssprünge kommender Grafikkarten nicht mehr so stark ausfallen, wie bei den letzten Generationen üblich. Die heutige Leistung einer RTX 4090 wird jedoch sehr wahrscheinlich noch in den Mainstream herabsteigen und im nächsten Jahr dank GDDR7-Speicher auch mit weniger breiten Speicherbus-Designs zu erzielen sein. Denn extra breite Speicheranbindung ist ebenfalls ein gewichtiger Kostenfaktor bei High End Grafikkarten.



GDDR7 soll 2024 bei vielen Grafikkarten verbaut werden
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AMD scheint den Gaming-Markt wieder als das anzusehen, was er eigentlich ist - nämlich ein Massenmarkt, den man am besten mit möglichst günstigen Massenprodukten bedient. Neben Spielkonsolen sind hier vor allem Mittelklasse-GPUs für AMD interessant. Darunter versteht die Branche in der Regel PCIe-Karten mit zu 256 Bit Speicheranbindung.



Einsteiger-GPUs versucht AMD dagegen in Zukunft gleich als APU (also in der CPU integriert) zu verkaufen - was Nvidia mangels x86-CPU-Lizenz nicht kontern kann. Das Konsolengeschäft mit Sony und Microsoft ist zudem bereits hundertprozentig in AMDs Händen. Wenn man diese Punkte gesammelt betrachtet, ist es sehr plausibel, dass AMDs stärkste, kommende GPU der nächsten Generation wohl kaum über die Leistung einer RTX4090 hinausgehen wird.




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