Nachdem vor fast 30 (!!) Jahren (1995) mit der DCR-VX1000 und dem zugleich eingeführten MiniDV-Format der Videomarkt für Prosumer geöffnet wurde, genossen die entsprechenden "Henkelmänner" große Nachfrage, die erst seit rund 15 Jahren durch filmende DSLR/DSLMs wieder langsam, aber stetig zurückging.
Doch noch immer gibt es Interesse an professionellen Kameras mit tendenziell eher kleinem Sensor, fest verbauten Zoom-Objektiv sowie allen erdenklichen Tastern und Anschlüssen an der Außenseite - quasi als All-In-One Gegenkonzept gegenüber einer aus vielen Einzelteilen geriggten DSLM. Laut manchen Herstellern zieht die Nachfrage sogar seit den Corona-Wirrungen wieder an - und zwar als besonders leicht zu handhabendes Streaming-Tool.

Und so verwundert es auch nicht, dass Sony den Nachfolger der PXW-Z190 nun mit besonders viel Streaming-Funktionalität ausstattet: So werden nicht nur die RTMP/S und SRT Protokolle unterstützt, sondern es gibt auch USB/WiFi-Tethering. Auch eine native Unterstützung für die Creators´ Cloud Services ist selbstredend integriert.
Ebenfalls wird die einfache Bedienung im Event-Bereich mit Hilfe von KI-Funktionen besonders hervorgehoben. So beherrscht die Kamera bereits bei der Aufzeichnung das Auto-Framing von Personen, die sich in einer Totale hin- und herbewegen.
Die eingesetzte Technik bleibt dagegen recht typisch für diese Geräteklasse. Der verbaute "1.0-type image sensor" ist relativ klein, was im Gegenzug ein mächtiges 20x Optical-Zoom Objektiv ermöglicht, mit einer kb-äquivaltenten Brennweite von 24mm bis 480mm (die Z190 begann noch bei 28,8mm). Profis schätzen sicherlich die im Gehäuse verbauten Zoomwippen, von denen die größere über der Handschlaufe sehr feinfühlige Brennweiten-Verlagerungen ermöglicht. Nicht weniger als 14 teilweise frei belegtbare Buttons erlauben eine tiefgehende Anpassung der Kamera an die eigene Arbeitsweise.
Der Sensor selbst besitzt eine native 5K-Auflösung (4992 x 2808 Sensel), die bei einer Aufzeichnung bis 4K60p für ein Oversampling genutzt werden kann. Für Highspeed Aufnahmen bis 120p gibt es auch noch einen 1:1 Sensel-Readout, der das Bild entsprechend cropped (laut Sony ca. 40%).

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Die Kamera selbst besitzt ein 3,5 Zoll Display (ca. 2.76M Punkte) sowie einen OLED Sucher mit 2,36 Mio. Punkten. Letzterer lässt sich zum Transport platzsparend nach unten klappen.
Das Objektiv besitzt zwei unabhängige Objektivringe für Fokus und Zoom, sowie ein separates Blendenrad. Der integrierte, variable (!!) ND-Filter kann optional eingeschoben werden. Für Umgebungen mit wenig Licht gibt es auch optional Klarglas ("Clear") im Lichtgang.
Wie schon zu den besten Zeiten der Henkelmänner bringt Sony auch dieses Modell in zwei Varianten auf den Markt. Die Basisversion HXR-NX800 bringt für 3.000 Euro die gesamten beschriebenen Funktionen mit, zeichnet dabei aber "nur" in XAVC S-I 10-bit 4:2:2 QFHD 4K in einen MP4-Container auf.

Das Top-Modell PXW-Z200 für 3.750 Euro bringt zusätzlich XAVC (.mxf) Support, 12G SDI sowie TC BNC Anschlüsse und ist kompatibel mit der Remote Production Unit CBK-RPU7.
Beide Kameras sollen ab September zur IBC 2024 verfügbar sein.