Besser als OLED, aber... Die MicroLED-Revolution verspätet sich weiter

Seit vielen Jahren warten wir Konsumenten darauf, dass die MicroLED-Revolution endlich fantastische Bilder auf unsere Bildschirme zaubert - und dabei viel weniger Energie verbraucht als bisher. Eigentlich war zu erwarten, dass die exzellente, aber auch sehr teure MicroLED-Technologie durch weitere Fortschritte in der Fertigung immer erschwinglicher wird und nicht nur in sehr großen Displays wie MicroLED Cinema Screens oder Microdisplays zum Einsatz kommt.


Doch die Kosten der Herstellung auf ein Niveau zu bringen, welches mit OLEDs konkurrieren kann - MicroLED wurde anfangs sogar als OLED-Killer angepriesen -, stellt sich als schwieriger heraus als gedacht. Zur Herstellung müssen Millionen von mikroskopisch kleinen Leuchtdioden kombiniert werden und da jede defekte LED zu einem Pixelfehler führt, muss die Produktion nahezu fehlerfrei erfolgen. Dass die Hersteller diese Schwierigkeiten bei der Produktion großer MicroLED Displays noch immer nicht im Griff haben, zeigt sich auch in den Preisen, die für die wenigen verfügbaren MicroLED TVs verlangt werden - so kostet etwa Samsungs 110" MicroLED Fernseher aktuell rund 120.000 Euro.






MicroLED Markteinführung weiter verlangsamt

Dass dieser schleppende Fortschritt jetzt noch langsamer wird, darauf deuten Branchen-Informationen hin, denen zufolge zwei der führenden Displayhersteller, LG und Samsung, jetzt bei ihren Investitionen in MicroLED auf die Bremse treten wollen. LG hat seine Teams zur Forschung und Entwicklung von MicroLEDs reduziert und will deren Ressourcen zum Teil OLED zugute kommen lassen. Das Unternehmen hatte bereits im März angekündigt, rund 1 Milliarde Dollar in die Produktion von OLED-Panels aller Größen zu investieren. Samsung will zwar beides für MicroLEDs fortführen, hat aber Pläne zur Ausweitung der Produktion verschoben und Technologiepartnern geraten, die Produktionskosten radikal auf ein Zehntel zu senken, um MicroLED-Fernseher wettbewerbsfähig zu machen.






Das der Marktstart von MicroLED-Monitoren und -Fernsehern noch länger auf sich warten lassen wird, war schon seit einiger Zeit abzusehen. So rechnete die MicroLED Association in ihrer Roadmap 2023 erst fürs Jahr 2030-33 mit ersten Pilot-Level Produktion, was sich nach der neuesten Entwicklung wahrscheinlich noch weiter verzögern wird.


So scheinen Mini-LED- und OLEDs die Display-Technologie zu sein, die uns die nächsten Jahre für hochqualitative Bildschirme zur Verfüung stehen wird - letztere besonders, wenn die OLED-Schwächen wie das berüchtigte Einbrenen durch eine weiter Entwicklung minimiert und die Kosten durch eine ausgeweitete Produktion weiter gesenkt werden können.







Vorteile von MicroLED Panels

Dabei sind die Vorteile von MicroLEDs sowohl gegenüber OLEDs, als auch traditionellen LCD Displays groß: sie besitzen wie OLED-Displays einen hohen Kontrast (samt einer oft 100%igen DCI-P3 Farbraumabdeckung), eine extrem flache Bauweise und hervorragende Schwarzwerte (echtes Schwarz), weisen aber nicht deren Nachteile auf wie etwa die Gefahr des Einbrennens von stehenden Bildern und eine relativ kurze Haltbarkeit .



MicroLED Roadmap von Ende 2023
MicroLED Roadmap von Ende 2023



Wie funktionieren MicroLED-Displays?

Bei Micro-LED Displays wird jedes Bildpixel durch drei winzige selbstleuchtende jeweils rote, grün und blaue LEDs repräsentiert. Das bietet den Vorteil, dass jeder Bildpunkt einzeln an- und ausgeschaltet sowie gedimmt werden kann, d.h. ein schwarzer Punkt gibt wirklich keinerlei Licht ab und das Dimming ist perfekt "local", weil es keine mehr oder weniger groben Helligkeitszonen (durch die Hintergrundbeleuchtung) mehr gibt. Zudem ist die Helligkeit höher, weil anders als bei LCDs kein Farbfilter vor den lichtgebenden LEDs sitzt, welcher unvermeidlich Licht schluckt (und Wärme produziert). Anders als OLEDs nutzen sie jedoch keine organischen LEDs, sondern miniaturisierte konventionelle LEDs. Diese sind haltbarer und besitzen eine mehrfach höhere Helligkeit (samt ca. 50% höherer Energieeffizienz) als OLEDs, sind allerdings auch schwieriger zu produzieren.


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