Frage von klaramus:Wenn ich in Kirchen mit meiner VDSLR filme, habe ich ein eher nicht akzeptables Rauschen in den Aufnahmen. Was natürlich im Prinzip logisch und erklärbar ist.
Aber: wenn ich professionelle dokumentarische Aufnahmen anschaue, die sicher zum Teil mit professionellen Camcordern gedreht wurden und wahrscheinlich nicht beleuchtet wurden, stört mich dort kein Rauschen, obwohl selbst diese Geräte kleinere Sensoren als APS-C haben und auch nicht ganz lichtstarke Zooms benutzt werden.
Ist der Algorithmus besser, ist die Sensordynamik besser oder suchen sich die Kollegen hellere Kirchen aus?
Gruß, K.
Antwort von der_typ:
Profi kameras haben ein viel besseres iso verhalten als dslr's schau dir mal iso vergleichsvideos von der 5D mk2 und ner c300 an, da fällt dir das kinn runter in sachen iso performanz, andere kameras sind da sicherlich noch viel besser. falls du nicht die möglichkeit hast licht in die szene einzubringen oder ein lichtstärkeres objektiv zu nehmen kannst du auch im nachhinein das rauschen reduzieren, neatvideo für after effects benutze ich auf der arbeit und leistet bis iso 4000 gute dienste
lg
Antwort von Frank B.:
Du solltest möglichst lichtstarke Objektive verwenden und lieber mal die Shutterzeit auf 1/25 sec. verringern als im Gain/ ISO höher zu gehen. Kommt aber auf die Aufnahmesituation an. Eine geringe Verschlusszeit hat auch einen unangenehmen Nachzieheffekt zur Folge, der aber bei statischen Aufnahmen nicht auffällt.
Antwort von soan:
Beenden wir das Rätselraten um Profi- und Sonstwas-Kameras und fragen wir konkret:
Mit welchen Iso-Werten hast du gedreht?
Wie war die Blende eingestellt?
Welche Belichtungszeit hast du eingestellt?
War automatische Rauschreduzierung an oder aus?
War die Tonwertpriorität an oder aus?
7d, 60d, 5dII und Co haben ein ausgezeichnetes Low-Light-Verhalten, daran wirds kaum gelegen haben. Ich tippe auf Fehlbedienung und/oder finsterster Bärenarsch in dere Kirche. Infos bitte!
Antwort von klaramus:
Das waren kleine Wallfahrtskapellen am Wegesrand ohne Strom und vom Licht her wie ein buddhistisches Kloster (von denen es genug Videos gibt).
Und kleine Kapellen bedeutet UWW und UWW heißt Blende 4,5 bei 8mm.
Seitens ISO und Rauschreduzierung schweigt sich meine K5 (die im Fotomodus ziemlich rauscharm ist) aus und der Shutter wird wohl 1/30 gewesen sein, aber das Rauschen wundert mich eigentlich nicht, vermutlich ISO 800. Aber siehe Videoclips von Klöstern.
In großen Kirchen mit Licht gibt es kaum Probleme, zumal man dort FB von 2,8/28 oder 1,4/50mm einsetzen kann. Auch sind dort soviele Details vorhanden, daß bewegte Fotos eingebunden werden können, ohne dass es groß auffällt. Es geht mir darum, ob es professionelle Camcorder möglicherweise besser können. Vielleicht trügt mich mein Erinnerungsvermögen und die Videos waren auch rauschend oder feine Details wurden gar nicht erst gefilmt.
Gruß, K.
Antwort von Flax:
Es geht mir darum, ob es professionelle Camcorder möglicherweise besser können.
Mit Sicherheit...
Ich hatte die K5 noch nicht in der Hand, habe aber gelesen, dass sie deutlich mehr Bildrauschen in Videos haben soll, als Canon VDSLRs oder die GH2 von Panasonic. Ausserdem kannst du Gain, ISO und Verschlusszeit nicht manuell einstellen. Das verhindert, dass du optimalere Ergebnisse erzielen kannst. Da bleibt dann wohl nur noch ein Objektiv mit größerer Blende zu nutzen und dann auf ein bisschen Bildausschnitt zu verzichten (zb das 1,4/50mm). Wenn keine Bewegung im Motiv stattfindet, reicht vielleicht auch ein Fotopanorama + Schwenk im Schnittprogramm. Hiermit kann man sowas kostenlos und schnell zusammensetzen:
http://research.microsoft.com/en-us/um/ ... s/ivm/ice/
Antwort von Bruno Peter:
Ich arbeite im Innenbereich bei natürlicher Beleuchtung mit einem Canon 50mm Objektiv mit f/1,8. Habe zusätzlich einen WW-Vorsatz 0,5fach um die Brennweite zu verkürzen. Für die evtl. noch nötige Entrauschung nehme ich das Plug-in Neat Video Pro. Unter dem Strich bin ich mit den Ergebnissen zufrieden.
Klar würde es noch besser gehen, nicht aber ohne einer gewaltigen Zusatzinvestition für ein teures WW-Objektiv mit hoher Lichtstärke!
Antwort von Flax:
Klar würde es noch besser gehen, nicht aber ohne einer gewaltigen Zusatzinvestition für ein teures WW-Objektiv mit hoher Lichtstärke!
Denke ich auch. Vor allem ist die Kamera schnell ein Flaschenhals. Codec und nicht für Video optimierter Sensor sorgen für begrenzte Möglichkeiten.
Antwort von soan:
Blende 4.5 ist für lichtarme Umgebungen schon sehr viel. Es bleibt also nur der Griff zu einem lichtstarken UWW oder die Verwendung einer Software zum Entrauschen.
@ Bruno: wenn als Vorgabe UWW im Raume steht ist die Verwendung eines 50mm inkl WW-Vorsatz zwar ausgeschlossen, aber dennoch ein sehr preisgünstiger Tipp um mit wenig Geld ein lichtstarkes WW zu erhalten. Man könnte zb ein 28mm 1.8 oä nehmen und dieses mit Weitwinkelvorsatz verkürzen. Die optische Qualität dürfte bei dieser Lösung wohl im Hintergrund stehen, aber wie sagt man so schön: lieber ein matschiges Bild als gar kein Bild ;-)
Antwort von tommyb:
Es gibt es wunderbares matschiges Sigma Objektiv mit einer Brennweite von 20mm und Anfangsblende von 1.8.
Es ist erst abgeblendet wirklich scharf (aber auch mit Offenblende gut nutzbar solange man nicht fotografiert), aber immer noch besser als Tunnelblick.
Antwort von klaramus:
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, meine DSLR-Objektive mit irgendwelchen Vorsätzen zu traktieren - danke für den Tipp!
Habe gleich meinen alten 0,5-Vorsatz aus der Video8-Zeit hervorgekramt - und es funzt tatsächlich und habe jetzt ein 1,4/25 mm und 2,8/14. Ob die Qualität besser als eine verrauschte Aufnahme ist, werde ich noch vor Ort probieren.
Ansonsten sind die Antworten leider enttäuschend und bestätigen meine Vermutung - Danke.
Gruß, K.
Antwort von Bruno Peter:
Mich juckt derzeit dieses Objektiv:
Klick!
Kostet bei PCKOM derzeit 326 EUR, vielleicht hole ich es mir im Juni auf meiner Tour durch Südpolen...
Antwort von srone:
das unter deinem link ersichtliche samyang ist allerdings mit 478,-€ ausgepreist.
lg
srone
Antwort von Bruno Peter:
Guck:
http://www.heise.de/preisvergleich/eu/646036
Schöne Bilder hier dazu:
Klick!
Antwort von srone:
na, dann viel spass beim abholen.
lg
srone
Antwort von marcszeglat:
das die vdslr kameras so lichtriesen sein sollen kann ich nur bedingt bestätigen; mal von vollformat-sensoren wie bei der 5d abgesehen, ist jeder semiprofessioneller 3-chip camcorder mit 1/3 zoll sensoren lichtstärker als die vdslr mit aps-c, oder kleiner. habe einen vergleich zwischen jvc gy 750 und canon eos 600d (beide cams mit blende 2,8) angestellt und da lagen fast 2 blenden zwischen, zugunsten der jvc. allerdings kostet diese dann auch fast das 10-fache.
Antwort von vobe49:
das die vdslr kameras so lichtriesen sein sollen kann ich nur bedingt bestätigen; .
Das ist auch mein Eindruck, den ich mit einer EOS 500 D und mit der (Systemkamera) Samsung NX11 gemacht habe im Vergleich zu meiner Canon XA10. Letztere hat bei Lowlightaufnahmen definitiv ein weit geringeres Rauschen, als die beiden Fotoapparate. Bei der NX11, die ja auch einen APS-C-Sensor hat und sehr gute Fotos macht, sind Videoaufnahmen im Lowlight nach meinem Geschmack nicht zu gebrauchen. Wahrscheinlich liegt das an der Kamerasoftware.
vobe49
Antwort von marcszeglat:
das liegt wahrscheinlich weniger an an firmware, als an pixelgröße und sensorfläche! man muss ja 3 x 1/3 rechnen... der vdslr-hype ist marketingstrategie der produzenten.
Antwort von Frank B.:
Das Samyang 35mm f1.4 dürfte baugleich sein mit dem Walimex 35 f1.4, das es auch hier für unter 400,- Euro zu kaufen gibt. Man muss also nicht unbedingt nach Polen.
http://www.amazon.de/dp/B004Z4TYHM/?smi ... B004Z4TYHM