Frage von heisenberg:Hallo zusammen,
nach zahlreichen Threads, welche die Suche mir präsentiert hat bleiben mir noch ein paar Fragen offen, da ja jeder meist einen etwas spezifischeren Ansatz/Verwendundszweck hat.
Wir respektive ich stellvertretend für meinen Arbeitgeber möchten ein Foto-/Videostudio einrichten. Da ich mich hier in einem Videoforum befinde möchte mich auch auf diese Belange beschränken und lasse die Punkte zu Foto mal außen vor.
In dem Set sollen Produktvideos u.ä. zu Produkten aus unserem Sortiment (Bürobedarf - Locher, Hefter, Ordner etc. bis zu Drucker, Aktenvernichter etc.) gedreht werden. Hauptsächlich sollen diese Anwendungshinweise, Erklärung besonderer Features oder einfach nur Verwendungsempfehlungen und Tipps/Tricks aus dem Bereich mit bestimmten Produkten behandeln, sprich ein Moderator (natürlich ein Laie) führt ein Produkt vor. Die Videos werden ausschließlich im Netz veröffentlicht (Internetshop, Youtube Channel etc.) - Live Ausstrahlung ist nicht geplant.
Hierzu habe ich mir nun folgendes Grundkonzept ausgedacht, bei dessen Ausarbeitung mir noch ein paar fachmännische Hilfestellungen fehlen, bei denen Ihr mir hoffentlich helfen könnt:
Greenbox-Verfahren - grüner Hintergrund
2x Scheinwerfer von vorne - evtl. Softbox, was nimmt man hier an Scheinwerfern?
2 Scheinwerfer zur Ausleuchtung des Hintergrunds - was hier nehmen?
1x Scheinwerfer von oben - "Hauptlicht" Moderator/Produkt
1x Scheinwerfer von hinten - braucht man den um Konturen des Moderators schöner zu zeichnen?
Kamera mit Stativ - könnte man hier die Videofunktion der EOS550D nutzen oder lieber Videokamera dazu kaufen? bspw. HV20/30?
Es soll also quasi ein festes Set sein (die gedrehten Videos sollen natürlich auch einen Wiedererkennungseffekt haben und nicht jedesmal komplett anders aussehen). Die Ausrüstung wird nur für diesen Zweck gebraucht, es werden also keine Ansprüche an wechselnde Einsatzzwecke, Transport oder sonstige künstlerische Vorhaben gestellt.
Da wir hier alle keine Profis sind, denke ich, dass es sinnlos ist mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, daher suche ich kein Highend-LateNiteTV-Studio, sondern lediglich Informative mehr oder minder kurze Videos, die aber über ein in Muttis-Garage-mit-Schreibtischlampe-gedreht-Stadium heraus gehen sollten und den Kunden zum weitergucken bzw. wiederkommen annimieren sollen.
PCs/Monitore und Adobe Premiere/AE sind vorhanden.
Ich hoffe Ihr könnt mir hier bzgl. Ausstattung/Equipment etwas weiterhelfen ...
Antwort von beiti:
Spontan drängt sich mir die Frage auf: Muss es unbedingt Greenscreen sein? Wenn das Ergebnis gut werden soll, ist das nämlich nicht so leicht umzusetzen, sowohl beim Dreh (gleichmäßige Ausleuchtung des Greenscreens, Verhinderung von grüner Rückstrahlung aufs Motiv, Anpassung an verschiedene Kameraperspektiven) als auch in der Postproduktion (optimale Programmeinstellung für Key). Ich frage mich, ob Ihr Euch als Laien bzw. Anfänger damit nicht übernehmt. Ist ja auch ein erheblicher Mehraufwand bei der Nachbearbeitung der einzelnen Videos. Was würdet Ihr überhaupt als Hintergrund einsetzen wollen?
Da sowieso ein Wiedererkennungseffekt gewünscht ist, wäre es sicherlich leichter, einen festen Hintergrund zu benutzen (z. B. mit einem sich wiederholenden Muster in Form des Firmenlogos - nur um mal ein extra langweiliges Beispiel zu nennen).
Unabhängig von der Frage "Greenscreen ja/nein" würde ich Euch dringend empfehlen, zur Ausstattung des Studios einen Fachmann hinzuzuziehen (am besten einen mit Studioaufnahmen vertrauten Kameramann, oder zumindest einen erfahrenen Amateur, der schon ähnliche Sachen gemacht hat). Ich bezweifle nämlich, dass man ein so komplexes Thema hier im Forum auch nur ansatzweise befriedigend abhandeln kann.
Antwort von Blackeagle123:
Hey,
nur so auf die schnelle in paar kleine Tipps: Filmst Du mit DV-Kameras, lass den Greenscreen sein. ;-)
Willst Du ihn unbedingt haben, musst Du viel Geld für Scheinwerfer einplanen. Vorallem eine Flechenleuchte muss zum Einsatz kommen. Ziel muss immer sein, keine Schatten zu erzeugen.
Viele Grüße!
Antwort von heisenberg:
Dass dies grundsätzlich ein nicht abzuhandelndes Thema für dieses Forum ist, kann ich mir nur schwer vorstellen, da ja kein nahezu filmreifes Studio für Spielfilmprouktionen rauskommen soll.
Ich war der Meinung, dass sich ein einigermaßen solider Grundaufbau schon an Hand der Forumsempfehlungen machen lassen sollte, da der Verwendungszweck extrem statisch ist, kaum unverhersehbare Ereignisse beinhaltet und Modelle bzw. das was gefilmt wird recht unspektakulär ist, zumal die Ansprüche an den fertigen Spot, sprich Webpublikation auch eher im unteren Bereich was Qualität, Gestaltungsmittel etc. angeht anzusiedeln ist.
"Was würdet Ihr überhaupt als Hintergrund einsetzen wollen? "
Als Hintergrund würde ich, da ich das auch fürs Fotostudio brauche ein Hintergrundsystem benutzen. Eine feste Wand mit bspw. Firmenlogos ist auch kein Problem, da wir Großformatdrucker/Plotter inhouse haben. Greensceen ist theoretisch nicht Grundvoraussetzung, wäre zur Not ein anzustrebendes Feature für die Zeit nach den ersten erfolgreichen Schritten. Für den Anfang wird es auch ohne gehen, nicht zuletzt wegen Postproduktion.
" Filmst Du mit DV-Kameras, lass den Greenscreen sein. ;-) "
Welche Art von Kamera stattdessen? Kannst Du eine/welche empfehlen? Welche Vorteile/Nachteile haben diese Kameras?
Wie gesagt ist Greenscreen kein muss, bei der Kamerawahl sollte dies aber mit einbezogen werden, da ich nicht nach paar Monaten wieder eine neue Kamera kaufen möchte, nur weil Sie für Greenscreen ungeeignet ist.
"musst Du viel Geld für Scheinwerfer einplanen. Vorallem eine Flechenleuchte muss zum Einsatz kommen."
Was bedeutet viel Geld? Hast Du hier ne Hausnummer? Natürlich für ein Set was den Umständen entspricht und nicht zu einem RTL-Auswärtskorrespondenten-Studio mutiert.
"Ziel muss immer sein, keine Schatten zu erzeugen."
Wenn ich von links vorne und von rechts vorne beleuchte, sollten bei genügend Abstand zwischen Hintergrund und Motiv die Schatten sich außerhalb des Bildausschnitts befinden, oder irre ich da?
Ich selbst komme aus dem Print, daher sind mir gewisse Dinge, Programme oder Zusammenhänge nicht ganz fremd, aber parallelen gibts ja nur bedingt, das ist klar.
Antwort von Blackeagle123:
DV hat eine hohe Komprimierung und 4:2:0. Für gutes Greenscreen-Keying braucht man schon digiBeta oder mindestens DVCpro. Du brauchst aber auch nicht unbedingt einen Rekorder, so lange Du eine kamera hast, die mehr als 4:2:0 kann. Zum Beispiel über HDMI und Full-HD.
Viele Grüße!
Antwort von newsart:
Ich kann nur dem user beiti beipflichten. Wir haben schon einige derartige Mini-Studios für Firmen, Schulen und Akademien konzipiert und realisiert. Die Tücke liegt im Detail. Etwa die Frage der Klimatisierung (Videolicht ist i.d.R. Heisslicht und entwickelt mächtig Wärme, Klimatisierung aber entwickelt Geräusche...), die Frage des für Tonaufzeichnungen optimierten Raums (was gegenüber einem Fotostudio eine echte Herausforderung ist), die Fragen um Bestimmungen und Sicherheit.
Was den Greenscreen angeht, so würde ich für eine LED-Glasperlenvorhang-Lösung plädieren. Dann kann man kräftig an Beleuchtung sparen und der Einsatz ist unkomplizierter und sicherer. Wire setzen die Systeme auch viel mobil beim Kunden oder für TV-Drehs ein.
Für Deinen Anwendungszweck würde ich zudem einen Teleprompter einplanen, der gerade bei Produktvideo-Moderationen sehr sinnvoll ist. tip: Schau Dir mal die Videos auf
www.thomann.de an. Teilweise Grausam ist die Nachvertonng, ansonsten tolle Produktionen mit einfachen Mitteln.
Antwort von beiti:
Wenn wir den Greenscreen (vorerst) streichen können, ist das ein guter Ansatz. Dann wird die Sache an allen Enden einfacher.
(Die Bemerkung mit der Kamera bezieht sich auf die Farbauflösung von Kameras bzw. Aufzeichnungsformaten; je besser diese ist, umso sauberer lässt sich später der grüne Hintergrund vom Motiv trennen. Leider schneiden hier alle Amateurformate wie DV, HDV, AVCHD usw. nicht besonders gut ab, aber das sollte jetzt sowieso nicht Deine Kamera-Kaufentscheidung bestimmen, denn sonst kommst Du gleich in ganz absurde Preisregionen.)
Scheinwerfer sind ein weites Feld. Aber wenn es preislich im Rahmen bleiben soll, landet man zwangsläufig bei Halogen-Scheinwerfern. Die gibt es bei den klassischen Filmausrüstern (z. B. Arri), aber auch als billigere Nachbauten aus Fernost. Wieviele man braucht (und in welcher Stärke), hängt auch von der Größe des auszuleuchtenden Sets ab.
Da in Eurem Fall keine besondere Raffinesse bei der Lichtsetzung geplant und gewünscht ist, kann man auf Stufenlinser verzichten und mit einem Sortiment Halogen-Flächenleuchten (z. B. Ianebeam oder deren Nachbauten) arbeiten.
Wenn dasselbe Studio mit demselben Aufbau auch für Foto verwendet wird, könnte man alternativ überlegen, Studioblitze mit relativ starkem Einstelllicht (500 Watt und mehr) zu kaufen und das Einstelllicht auch zum Filmen zu verwenden; Voraussetzung ist allerdings, dass die Blitze keine störenden Lüfter haben. Vorteil "echter" Filmleuchten ist, dass sie passiv gekühlt sind und den Ton nicht stören.
Ebenso wichtig wie die eigentlichen Scheinwerfer ist das Drumherum, etwa Leuchtenstative (wahlweise Deckensystem), Diffusoren, Reflektoren, Neger etc. Lichtsetzung ist immer auch ein wenig Bastelarbeit.
Nun zur Frage nach der richtigen Kamera: Im Prinzip gilt: Wenn das Set gut geleuchtet ist, wird die Wahl der Kamera zweitrangig.
Die "Doppelnutzung" einer videofähigen DSLR für Foto und Video ist durchaus eine Überlegung wert. Bestimmte Modelle sind recht lichtstark, wodurch man die Gesamt-Lichtleistung (und somit die Wärmeentwicklung) reduzieren könnte.
Ansonsten funktionieren auch alle Camcorder der gehobenen Amateur-Klasse; manuelle Einstellungen sind aber auf jeden Fall wichtig.
Die "echten" Camcorder verwenden kleinere Chips und haben dadurch mehr Schärfentiefe als die DSLRs, was je nach Anwendung von Vorteil oder von Nachteil sein kann.
Bleibt noch die Frage nach der Tonaufnahme. Standard wäre das Angeln mit Richtmikrofon; allerdings braucht man dazu längere Kabel, was dann einen (teuren) Camcorder mit XLR-Eingängen oder eine separate (und dadurch in der Postproduktion mit Mehraufwand verbundene) Tonaufnahme nahelegt.
Wenn immer nur ein Moderator spricht, käme alternativ eine Funkstrecke mit Ansteckmikro in Betracht.
Wie hier auch schon geschrieben wurde, stellen Tonaufnahmen gewisse Anforderungen an die Akustik des Raums. Man kann hier mit einfachen Mitteln (Teppichboden, Aufhängen von Molton etc.) viel erreichen, aber da sind wir halt wieder bei den Aspekten, die nur ein Fachmann vor Ort abklären kann.
Antwort von beiti:
Schau Dir mal die Videos auf
www.thormann.de an. Teilweise Grausam ist die Nachvertonng, ansonsten tolle Produktionen mit einfachen Mitteln. Wo gibt es da Videos? Ich finde keine.
Antwort von newsart:
sorry
www.thomann.de ohne "r"