Nvidia Quadro K5200 - Austattung
Beim Einbau der K5200 fallen gegenüber Gaming-Karten ein paar nicht unerhebliche Details in Auge: Das Gehäuse überragt nur einen weiteren PCI-Slot, ist sehr kantig und die zusätzliche PCI-Strombuchse ist nach hinten ausgeführt, um in typischen Workstation-Gehäusen bequem mehrere GPU-Rechenknechte nebeneinander unterzubringen.
Die K5200 basiert noch auf dem Kepler-Design, und nicht auf den effizienteren, aktuellen Maxwell-Kernen, die schon in Gaming-Karten erhältlich sind. Mit 150W TDP reicht jedoch ein einziger 6fach PCI-Stromstecker gerade noch gut aus, um die Karte zu betreiben.
Ein vergleichender Blick zur direkten Konkurrenz von AMD landet unweigerlich bei der FirePro W8100. Diese kostet im Online-Handel nur zwei Drittel (ca. 1.100 Euro) der K5200 (ca. 1.600 Euro) und liefert auf dem Papier ca. 4 TFLOPS. Die K5200 liefert dagegen nur ungefähr 3 TFLOPS. Beide Karten sind mit 8GB ausgestattet. Dafür verbraucht die FirePro W8100 mit 220W auch deutlich mehr Strom und ist auf zwei 6polige PCI-Stromanschlüsse angewiesen.
Letztere hatten wir erst kürzlich im Test, weshalb wir hier ein paar frische Vergleichsdaten aus Resolve haben:
4KBMCC ProRES File | GTX770 (neu) | K5200 | K5200 (+GUI)+GTX770 | 1 x W8100 8GB | 1x W9100 16 GB | 2 x D700 Mac Pro |
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Playback 4K | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 |
Playback with 4 curved CC Nodes | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 |
Max Num Curved Nodes Full 24p Playback | 7 | 6 | 15 | 12 | 14 | 19 |
Motion Blur Better, Large, 30.0 | 7,5 | 7,25 | 12,5 | 8 | 8,5 | 9 |
Spatial NR, large, 100, 100 | 3,25 | 4 | 6 | 6,5 | 7 | 8,5 |
Spatial NR, small, 50, 50 | 10,5 | 11,5 | 18,5 | 19 | 20 | 21 |
Temp NR 1 Faster Small 50 50 50 | 11,5 | 10,5 | 17 | 12,5 | 13,5 | 13 |
Temp NR 2 better large 50 50 50 | 6,5 | 5,5 | 6 | Absturz/Freeze | Absturz/Freeze | 7 |
Alle Werte stellen die Wiedergabe in fps dar, bis auf "Max Num Curved Nodes" (= Anzahl der maximalen Nodes bei ruckelfreier 24p-Wiedergabe).
Die Gamer-Karte GTX770 ist mit 3,2 TFlops ungefähr genau so schnell wie die K5200. Die direkte Workstation-Konkurrenz W8100 ist dagegen größtenteils sogar deutlich schneller als die K5200. Grund dafür ist unter anderem aber auch die unterschiedliche Implementierung in Resolve. Während das Programm ursprünglich nur unter Nvidias CUDA lief, gibt es nun auch auch einen OpenCL-Unterbau, der offensichtlich deutlich schneller rechnet. Denn die teilweise doppelt so schnellen Ergebnisse können nicht alleine auf die TFLOPS-Unterschiede zurückzuführen sein. Vielmehr scheint Blackmagic mit erscheinen des neuen Mac Pro das Programm sehr auf dessen AMD-Chips optimiert zu haben, wovon natürlich alle AMD-Karten profitieren können. Der verzeichnete Absturz in der Tabelle trat noch in einer älteren Resolve 11 Beta-Version auf, und zwar sowohl unter Nvidia als auch unter AMD. Als wir die letzten AMD Karten und Nvidia Workstation Karten in der Redaktion hatten, war diese Version gerade aktuell. Auch scheinen sich einige GPU-Algorithmen in Resolve weiter entwicklelt zu haben, weshalb ältere Ergebnisse nicht mehr direkt vergleichbar sind. Eine Tendenz zeigen sie jedoch nach wie vor auf. Aktuell nachgemessen konnten wir jedoch noch einmal den MAC Pro 2 x D700 (Mit der Resolve Version 11.1.1), dessen Werte nun in der Tabelle direkt vergleichbar sind.
Für Nvidia spricht die historisch gewachsene und stabile CUDA-Integration. Wir haben jedoch seit September 2014 keine neuen Erfahrungen mit dem aktuellen OpenCL-Entwicklungsstand am PC. Bei unserem letzten Resolve-Test gab es unter OpenCL/Windows immer noch kleine Ecken und Kanten, wie ein misslungener Bildschirm Refresh oder eine kurze Verzögerung vor dem Anlauf der Vorschau. Auch unter Premiere gab es es beim letzten Test noch (stark) vereinzelt Probleme mit AMDs Karten beim Reskalieren des Bildschirms, wenn GPU-Effekte auf der Timeline lagen. Gravierend waren die Probleme jedoch keinesfalls und direkte Abstürze haben wir auch nicht erlebt.
Mit unserer Quadro K5200 lief dagegen alles wie am Schnürchen. Unser Testsystem (Core i7 -2600K mit 16 GB RAM) verhielt sich hundertprozentig stabil und zeigte keinerlei An- oder Auffälligkeiten.