Wer den Videoschnittmarkt als Ganzes betrachtet, kann eine klare Inselbildung erkennen: So gibt es einmal die semiprofessionellen Schnittlösungen unter 100 Euro (z.B. Premiere Elements oder Magix Video-Deluxe), die in ihrer Funktionsvielfalt bis auf wenige Funktionen schon an die Profiliga aufschließen. Und auf der anderen Seite gibt es im Preisbereich um die 1500 Euro professionelle Studio-Komplettpakete (wie Final Cut Studiooder die englische Adobe Creative Suite), die neben Schnitt auch noch zahlreiche Zusatzapplikationen wie Audio, Compositing, Authoring etc. mitbringen. Ein „nacktes“ Schnittprogramm wie Edius, das preislich in der Mitte angesiedelt ist, muss da schon mit gewissen Extras aufwarten, um zwischen dieses Inseln seine Daseinsberechtigung zu manifestieren. Seit unserem letztem Test gab es zwar nur einen halben Versionssprung, jedoch hat sich wieder einiges getan...
Oberfläche
Ein weiteres mal wurde Edius an seiner Oberfläche poliert: Neben dem komplett neu gestalteten User-Interface mit schattierten Icons können Cutter die Oberfläche weitgehend an ihre Bedürfnisse anpassen. Der Clue ist, dass sich alle Änderungen anschließend auch in einem eigenen Profil speichern und zu anderen Edius-Schnittplätzen mitnehmen lassen. Dies ist besonders praktisch, wenn mehrere Cutter abwechselnd an dem selben Schnittplatz arbeiten.

Über den neuen Filter Kanal-Auswahl haben wir zuerst sehr gefreut, soll man damit doch den Alpha-Kanal eines Videos separat darstellen können. Wir dachten, dass sich auf diese Weise endlich auch der Alpha-Kanal eines gekeyten Clips herausspielen lässt. Schließlich ist der Canopus Keyer ja für schnelle und dabei saubere Ergebnisse bekannt. Doch leider gelang uns dies selbst mit Nesting nicht. Somit bleibt der Canopus Keyer weiterhin nur in der Edius-Timeline einsetzbar und hat auch nach wie vor das Problem, dass sich das freigestellte Objekt nicht nachträglich farbkorrigieren lässt. Schade. Übrigens wird auch beim Nesting der gekeyte Alpha-Kanal nicht mitgenommen.