Einschätzung

Unserer Meinung nach sollte ein Schnitt-Programm in erster Linie das Zusammenstellen von einzelnen Clips mit einem professionellen Workflow unterstützen. Dazu gehört ein durchdachtes Trimming-Tool genauso wie adäquate Vorschau-Möglichkeiten mit möglichst ruckelfreier Performance. An Video-Effekten erwarten wir eigentlich nur einen sauberen Titeler und eine potente Farbkorrektur um die einzelnen Clips aneinander anzupassen, sowie eine saubere Slow-Motion. Denn Hand aufs Herz: Alle anderen Effekte und Funktionen bekommt man meistens mit einem Compositing-Programm besser hin. Und in den eben genannten Kernbereichen kann Edius viele Pluspunkte sammeln. So schafft es das Programm einen HDV-Videostrom mit echter 3 Rad-Farbkorrektur und einer Überblendung oder einem Titel ruckelfrei auf einem halbwegs aktuellen Rechner wiederzugeben. Avid Liquid schafft dies „nur“ mit einfacher Farb-Korrektur. Premiere Pro oder Vegas sind mit einer solchen Aufgabe bereits deutlich überfordert. Hier kommt selbst bei unserem Quad-Core-Rechner zu ausgelassenen Frames, wenn man mit voller Qualität arbeitet.



Alle Edius-Konkurrenten bieten dafür eine Fülle an mehr oder weniger sinnvollen Zusatzfunktionen, die den Einsatz eines Audio-Editors oder eines Compositing-Programms bei einfachen Projekten überflüssig machen können. Sie haben einfach mehr „unter der Haube“. Und für normalen DV-Schnitt reicht die Performance fast jedes Konkurrenz-Programms mittlerweile völlig aus.




Fazit

Wer heute HDV-Schnitt (und zwar wirklich nur Schnitt/Assembling) machen will, bekommt für 400 – 500 Euro Ladenpreis nirgendwo ein angenehmeres Schnitterlebnis. Außerdem bringt Edius eine Fülle professioneller Codecs mit. Sucht man dagegen die Möglichkeit auch Formate jenseits der 8 Bit-Grenze zu bearbeiten, muss man heute noch tief in die Tasche greifen. Hier kommen dann Avid-Produkte oder z.B. Premiere mit gesonderter Hardware-Lösung ins Spiel. Überraschen könnte hier allerdings die neue Version 8 von Sonys Vegas. Dieses Programm besitzt in einer ähnlichen Preisklasse neuerdings einen 32 Bit Float-Farbraum und deutlich mehr Funktionen. Allerdings ohne die optimierte Performance und mit einem (für manche) etwas gewöhnungsbedürtigen Workflow. Die größte Konkurrenz für Freunde des effektiven Schnitts ohne Schnörkel dürfte jedoch von Canopus/Grass Valley selbst stammen. Das neue Edius Neo bietet für knapp 200 Euro die gleiche Schnittengine, nur ohne die absoluten Profi-Funktionen. Allerdings muss man hier u.a. auf Time-Remapping, den Multicam-Schnitt, die Xplode-Effekte, oder einen Audio-Mischer verzichten. Die Auswahl macht Canopus dem Anwender jedoch besonders leicht. Denn es gibt auf der Webseite des Herstellers ja kostenlose 30 Tage-Demos zum ausprobieren.


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