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Test : Rode NTG5 Richtrohrmikrofon am Zoom F6 (inkl. Sennheiser MKH 416 Vergleich) - Teil 2

von Mo, 22.Juni 2020 | 2 Seiten | diesen Artikel auf einer Seite lesen

 Einleitung
 Rode NTG5

Im zweiten Teil unseres Audio-Tests wollen wir uns das neue, kompakte Richtrohrmikrofon Rode NTG5 etwas genauer ansehen und -hören. Hierfür nutzen wir erneut den Zoom F6 inklusive 32 Bit Aufnahme. Außerdem vergleichen wir das Rode NTG5 mit unserer Referenz bei den videoafinen Richtrohrmikrofonen: Dem Sennheiser MKH 416.

Rode NTG5 inkl. Pistolengriff





Rode NTG5



Auf den ersten Blick wird schnell klar. Das Rode NTG5 baut bemerkenswert kompakt. Vergleicht man es mit unserem ebenfalls als kompakt geltendem Referenz-Mikro Sennheiser MKH416 ist das NTG5 mit einer Länge von 20,3 cm nochmal 5cm kürzer als das Sennheiser und mit 77g (von uns gewogen) fast schon rekordverdächtig leicht (MKH 416 = 166g / von uns gewogen).

Verantwortlich für das geringe Gewicht dürfte neben der geringen Länge auch das Material und die Wandstärke des Gehäuses des Rode NTG5 sein: Das Rode NTG5 verfügt über ein komplett in Aluminium gefertigtes Gehäuse und die Wandstärke des NTG5 ist ebenfalls ersichtlich dünner als bei anderen uns bekannten Richtrohren ausgelegt. Trotzdem hinterliess das NTG5 bei unserem ersten Test einen recht soliden Eindruck. Zum Vergleich: Das Sennheiser MH416 besteht aus einem eher dickwandigen Messinggehäuse, dass extrem Schlag-und Abnutzungs-erprobt ist -das MKH 416 ist tatsächlich nur schwer kaputt zu bekommen. In wieweit das Rode NTG5 auch härteren Alltagsbelastungen gewachsen ist, dürfte die Zukunft zeigen.

Auch wenn sie gelegentlich anders genutzt werden. Richtrohmikrofone wie das Ride NTG oder das Sennheiser MKH 416 sind in erster Linie „Boom-Mics“ und funktionieren am besten an der Tonangel (bei Außendrehs). In diesem Zusammenhang dürfte das geringe Gewicht der NTG5 dürfte gerade für den Boom-Einsatz für viele Operator recht interessant sein. Bei einer langen Tonangel, die über Kopf stundenlang gehalten wird, zählt tatsächlich jedes Gramm.

Ebenfalls optimal für den Außeneinsatz geeignet zeigt sich das Funktionsprinzip des Rode NTG5, das als Hochfrequenz Kondensator Mikrofon (wie das MKH 416) relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Wettereinflüssen sein sollte. Solche (auch als RF-Biased = Radio Frequency Biased) bezeichnete Mikrophone wurden bereits in den 60er Jahren von Sennheiser gebaut und sind seitdem eines der konstruktiven Merkmale der MKH-Serie. Rode setzt seit 2008 mit dem NTG3 ebenfalls auf RF-Biased Technik.

Ein weiterer Fingerzeig Richtung „Boom-Mike“ stellt die Ausführung des NTG5 ohne Batteriefach dar. Damit ist es auf 48V Phantomspeisung via XLR angewiesen und diese dürfte man in der Regel eher von entsprechenden Field-Mixern/Recordern beziehen als von Kameras (obwohl dies natürlich auch möglich ist). Für den Einsatz auf Kameras würden wir stets auf Mikrofone mit eigener 48V-Speisung via Batterie achten.

Die Richtcharateristik des Rode NTG5 entspricht einer Superniere/Keule und ähnelt damit stark auch dem Polardiagramm des Sennheiser MKH 416:

Rode NTG5 Polardiagramm



Sennheiser MKH 416 Polardiagramm



Beide Mikrofone weisen in den tieferen Frequenzen eine mehr an der Superniere orientierte Richtcharakteristik auf. In den höheren Frequenzen geht der Richtcharakter dann in eine Keulenform über. Wie die Richtwirkung sich in der Praxis darstellt, schauen oder besser hören wir uns dann (weit unten) bei unseren Off-Axis Tests an.

Der Frequenzbereich der Rode NTG 5 liegt zwischen 20 Hz und 20 kHz, die Impedanz bei 25 Ohm, der Grenzschalldruckpegel bei 130 db SPL und der Signal-Rauschabstand wird mit bemerkenswert guten 84 dB angegeben (3 dB oberhalb der des Sennheiser MKH 416). Beim Übertragungsfaktor liegt das Rode NTG5 bei -23.5 dBV/Pa @ 1 kHz (MKH 416 = -32 dBV/Pa at 1 kHz). Damit benötigt das Rode spürbar weniger Verstärkung.

Wichtig festzuhalten wäre noch, dass der Lieferumfang des Rode NTG5 recht umfassend daherkommt. Zusammen mit dem NTG5 erhält man auch noch den PG2-R Pistol Grip Shock Mount, den WS 10 Windschutz sowie eine Transporttasche. Alles zusammen für knapp 550,- Euro.

Die alles entscheidende Frage lautet aber: Wie klingt das Rode NTG5?

Rode NTG5 vs Sennheiser MKH 416 am Zoom F6 / Fazit


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Einleitung / Rode NTG5
Rode NTG5 vs Sennheiser MKH 416 am Zoom F6 / Fazit
  

[31 Leserkommentare] [Kommentar schreiben]   Letzte Kommentare:
pillepalle    13:39 am 3.7.2020
@ Drushba Dann hast Du mich missverstanden. Mir ging es nicht darum das günstigste Angebot, jemanden mit DIY Equipment zu nehmen, oder zu sagen RODE wäre genau so gut wie andere...weiterlesen
Drushba    13:13 am 3.7.2020
Das kann jeder halten, wie er mag. Ich denke, Du sprichst hier eher als (bemerkenswert belesener) Hobbyist, der sich Ton für Projekte selbst beigebracht hat, was ja auch ok ist...weiterlesen
pillepalle    02:57 am 3.7.2020
@ Drushba Ich sag doch... Klischees :) Es gibt 100 Millionen Dollar Hollywood Filme die ohne Schoeps-, oder Sennheiser Richtrohr, gedreht werden. Das hat sicher keine Budget...weiterlesen
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update am 7.Dezember 2023 - 15:15
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