ProRes Raw in Final Cut Pro X 10.4
Importiert man das lineare ProRes RAW Material (im QuickTime Container) erstmalig nach FCPX 10.4 in ein Projekt mit Standard-Farbraum (REC709), erscheint das Material überbelichtet - die Luma-Werte müssen zunächst via Tonemapping „normalisiert“ werden (etwas anders sähe es bei der Ausspielung für HDR aus).

Für das Tonemapping nach 709 stehen unterschiedliche Tools in FCPX 10.4 zur Verfügung. Am effektivsten und am besten dosierbar fanden wir hierbei den Weg über die Helligkeits-Korrektur die sich bei FCPX seitlich am „Hervorhebungen“ Farbrad befindet.

Zieht man mit der Maus den seitlichen Gain-Hebel über die Minimal-Stellung nach unten hinaus, kommt man schnell und vergleichsweise kontrolliert zu einer Luma-Anpassung.

Ist die erste grobe Luma-Anpassung erfolgt, können sich klassische Farbkorrektur-Workflows wie Schatten/Highlight-Anpassung, primäre- und sekundär Farbkorrekturen nach Belieben anschließen. Im Gegensatz zum N-LOG/LUT Workflow muss man hier jedoch viel stärker eingreifen, um zu realistischen Farben zu gelangen.

Vergleicht man den aktuellen ProRes RAW Workflow mit dem Workflow besser unterstützter RAW-Format in FCPX, fehlen derzeit noch einige Parameter. Vermisst haben wir in diesem Zusammenhang vor allem eine RAW-nach LOG Konvertierung wie FCPX sie für andere RAW-Formate (Canon, Panasonic, Sony, DJI) anbietet. Hiermit liessen sich deutlich einfacher konsistente Farbkorrekturen durchführen. Wir hoffen, dass diese demnächst nachgereicht werden.
Auffällig war für uns beim 4K ProRes Raw Handling in FCPX 10.4.8 wie reaktiv sich das Material auf der Timeline verhält. Selbst mit mehreren Farbkorrektur-Layern blieb das Material problemlos abspielbar - auch bei aktivierter 100% Auflösung (Bessere Qualität). Schön zu sehen, dass sich ProRes Raw hier ähnlich performant verhält wie ProRes HQ ...