Hier unsere ersten Aufnahme mit Caro und der NIKON ZR, bei denen wir uns das 6K RED RAW 50p Material, Hauttöne, diverse neue RED LUTs, Zeitlupen in 50 und 120p, die Sensorstabilisierung und mehr anschauen:
Zum Einsatz kam neben einem Vorserienmodell der Nikon ZR das Nikkor Z 85mm F1.2S sowie das Nikkor Z 24-70mm F2.8. Fast alle Aufnahmen sind handgehalten und mit natürlichem Licht entstanden.
Ergonomie, Handling und Specs
Beim ersten in die Hand nehmen fallen bei der Nikon ZR gleich mehrere Sachen auf: Eine bei Nikon gewohnt hochwertige Verarbeitung, ein eher reduziertes, schlichtes und dabei kompaktes Design, ein großer Klappmonitor und eine sehr schnelle Betriebsbereitschaft beim Einschalten.

Letzteres teilt sich die neue Nikon ZR mit der Nikon Z6III, die ebenfalls mit sehr schneller Betriebsbereitschaft punktet. Kein Wunder, schließlich werkelt in der Nikon ZR der gleiche schnelle Vollformat CMOS Sensor im Partially Stacked Design wie bei der Nikon Z6III und mit der EXPEED 7 CPU dürfte auch die gleiche, potente CPU in der Nikon ZR zum Einsatz kommen, die wir bereits bei der Nikon Z9 und Z8 als ausgesprochen performant schätzen gelernt haben.
Entsprechend stellt die Nikon ZR quasi auch eine komplette Z6III Fotokamera dar (exklusive Sucher). Via Moduswahlschalter (Photo/Video) auf der Oberseite lässt sich die Nikon ZR bei Bedarf somit auch als Fotokamera betreiben – inklusive aller von der Z6III bekannten Menüs. Wer also schon immer mal eine kompaktere Z6III haben wollte und vor allem mit dem Monitor und weniger mit dem Sucher arbeitet, findet hier vielleicht auch eine ideale Z6III Alternative. Die Nikon ZR stellt damit auch eine recht performante Hybrid-Kamera dar – im Gegensatz zur Z6III allerdings mit einer stärkeren Ausrichtung hin zu Video.

Die spektakulärste Funktion der Nikon ZR stellt für uns die Vielfalt der zur Verfügung stehenden, internen RAW-Formate dar. Uns ist aktuell keine andere Kamera bekannt, die in der Lage wäre, drei RAW-Formate intern aufzuzeichnen: Bei der Nikon ZR stehen RED RAW (max 6K 60p), Nikon RAW (max 6K 60p) und ProRES RAW intern zur Verfügung. Alle RAW-Formate liegen in 12 Bit vor. Hinzu kommen ebenfalls hochwertige 10-Bit Formate in Form von ProRes 422 HQ sowie 10 Bit H.265. Und wer schnelles 8 Bit benötigt kann zusätzlich auch H.265 und H.264 in 8 Bit wählen.
Damit stellt die Nikon ZR ein echtes 6K RAW-Monster dar. Allein 6K RED RAW 50/60p mit Vollformatauslesung inkl. sehr gutem AF in einer Preisklasse unterhalb von 2.500,- Euro zu bekommen, erscheint uns immer wieder mal wie ein Scherz – doch die Nikon ZR ist absolut real und ein durchaus ernst zu nehmendes RAW-Werkzeug - doch der Reihe nach ...
Für die Aufzeichnung steht ein CFexpress sowie ein Micro-SD Cardslot zur Verfügung, der sich im Batteriefach befinden. Hier hätten wir uns zwar ein duales CFexpress Konzept gewünscht aber der kompakte Formfaktor und das Wärmemanagement dürften hier die limitierenden Faktoren sein – zumal die Nikon ZR sehr gut bei unseren NonStop-Recording-Test abgeschnitten hat (– hierzu unten im entsprechenden Kapitel mehr).
Zu den zentralen Videofunktionen der Nikon ZR zählen für uns: Die interne RED RAW Aufzeichnung bis maximal 6K 50/60p, die sehr gut implementierte RED Colorscience, die 32 Bit Float Audio Option, die integrierte Zoomwippe, Waveformmonitoring und Shutterangle-Funktion sowie das große 4“ Klapp-Display, das mit seinen 1000 Nits und DCI P3 Farbraumabdeckung das Zeug hat, einen zusätzlichen, externen Monitor zu ersetzen.

Tatsächlich konnten wir bei unserem Dreh mit Caro auch bei hellem Umgebungslicht problemlos das Kamerabild am 4“ Display beurteilen. Nur bei direkter Sonnenreflexion auf dem Display muss auch hier für Abschattung gesorgt oder mit einem zusätzlichen Sucher gearbeitet werden. Das qualitativ sehr gute Display – gepaart mit der internen RAW-Vielfalt - lässt dann auch das für uns vielleicht größte Manko der Nikon ZR weniger gravierend erscheinen: Denn im Gegensatz zur Nikon Z6III besitzt die Nikon ZR lediglich eine Micro-HDMI Schnittstelle.
Wie gut sich das 4“ Display gerade auch für manuelles Fokussieren mit der Nikon ZR eignet, klären wir ausführlicher im entsprechenden Monitor-Kapitel weiter unten.

Das große rückseitige Display fordert allerdings bei den zur Verfügung stehenden Buttons auf der Rückseite dann auch seinen Tribut. Hier finden sich ein klickbarer Multikontroller, ein zweifach belegter Quick-/Gesamtmenü Button und eine Play-Taste.
Doch bei der Nikon ZR finden sich auch Tasten, die sich beispielsweise bei der Nikon Z6III nicht finden: Allen voran die bereits genannte Zoomwippe.

Zusätzlich stellt die Nikon ZR ein klassisches Zeigefinger- und Daumenrad, einen zusätzlichen REC-Button auf der Gehäusevorderseite sowie drei Funktionstasten oben zur Verfügung, die defaultmäßig mit „Display“, „Mode“ und Belichtungskorrektur (+/-) belegt sind und die sich mit individuellen Funktionen belegen lassen,
Vor unserem Dreh mit der Nikon ZR haben wir uns gefragt, ob hier für ein flüssiges Handling zu wenig Funktionen auf externe Schalter geführt werden – doch wir waren dann ziemlich überrascht, wie schnell sich mit der Nikon ZR arbeiten lässt. Hauptverantwortlich hierfür sind das Quickmenü, der Touchscreen bzw der Controller und die Zoomwippe.
Fangen wir mit der Zoomwippe an. Wie bei der Nikon Z6III lässt sich auch bei der Nikon ZR während der Aufnahme für einen Fokuscheck das Monitorbild vergrössern (Ausnahme RAW-Aufnahme analog zur Z6III). Bei der Z6III befindet sich die Vergrösserungsfunktion auf zwei rückseitigen Buttons (Plus- und Minus-Lupe). Diese beiden Buttons fehlen bei der ZR. Stattdessen lässt sich für die Vergrösserungsfunktion die vordere Zoomwippe via Zeigefinger nutzen. Für uns eine sehr gelungene Umsetzung, die wir als viel (Film)praxistauglicher und schneller empfinden als die rückseitigen Buttons der Z6III.
Gleiches gilt für die Menüfunktionen. Via kurzem Click auf den Menübutton wird das sog. „i“ Menü aufgerufen – das bekannte Shortcut oder Quickmenü von Nikon. Dieses lässt sich unter der „Customize i Menu“ Funktion mit eigenen Shortcutfunktionen für Video belegen. Hier findet sich defaultmäßig beispielsweise auch die Weißabgleichsfunktion. Ein längerer Klick auf den Weißabgleichs-Button führt sofort zum manuellen Weißabgleichs-Monitorbild, bei dem man nur noch die Sucher-Box auf seine Grau- oder Weisskarte positionieren muss und via Controller Klick bestätigen muss.
Dieses schnelle Handling setzt sich auch beim tiefen Menüeinstieg fort. Hierfür muss man lediglich einen Tick länger auf den Menübutton drücken und landet sofort im umfassenden Kameramenü, das sich via Controller oder Touchscreen durchnavigieren lässt. Bei all dem verhält sich die Nikon ZR sehr „snappy“. Das Wechseln von Formaten, Datenraten und anderen Kameraeinstellungen ging bei unserem Dreh mit Caro so schnell von der Hand, das wir mehr externe Buttons tatsächlich kaum vermisst haben. Richtig bewußt wurde uns das, als wir die Funktionen durchgegangen sind, die wir gerne auf externe Buttons belegen: Blende, Peaking, Suchervergrösserung Plus und Minus, Waveform, Weissabgleich, ISO, Display Info On/Off, sowie Picturecontrol. All diese Funktionen lassen sich entweder auf einen der externen Buttons oder in das Quickmenü legen.

Haptisch sind wir zwar immer noch große Fans von echten Buttons aber Nikon zeigt bei der ZR recht eindrucksvoll, wie schnell sich auch mit einem reduzierten Kameradesign bei cleverer Buttonbelegung arbeiten lässt. Gegen ein schnell aufrufbares Big-Six Menü - wie es schon seit Jahren bei ARRI zu finden ist - und zunehmend auch bei kompakteren Kameras Einzug hält, hätten wir zwar auch bei der ZR nichts einzuwenden, aber auch so kommt einem die ZR beim Dreh kaum in den Weg, was man nicht von allen Kameras in diesem Segment sagen kann.
Und noch ein interessantes Detail am Rande: Die Nikon ZR verfügt im Gegensatz zur Nikon Z8 (und Nikon Z9) wie die Nikon Z6III ebenfalls über einen OLPF, der sie ein weiteres Stück Richtung ernstzunehmendes Videowerkzeug rückt ...
Hauttöne LOG und LUTs
Das Thema Hauttöne und LOG-Videomaterial fällt bei Nikon in eine Zeit vor und nach der RED-Übernahme. In unseren Augen hat Nikon bereits einen sehr großen, qualitativen Sprung bei der Hauttonwiedergabe mit der Herausgabe der RED-Luts für Nikon N-LOG gemacht. Nikon zählt seitdem für uns mit zur Referenz bei hochwertigen Hauttönen im Videobereich.
Mit der Implementierung der RED Colorscience via RED RAW baut Nikon seine Expertise bei der Hauttonwiedergabe im Bewegtbildbereich weiter aus.

Zusammen mit der RED RAW Codec Implementierung stellt Nikon 32 neue RED LUTS als RED_IPP2_Creative_combined_with_REC709_BT1886_Output_Transform zur Verfügung. Hier finden sich neben den bekannten hochwertigen RED_FIlmBias_to_Rec709_BT1886 oder der RED_FilmBiasOffset_to_Rec709_BT1886 LUT viele kreative LUTS die das ColorScience Know-How von RED recht eindrucksvoll dokumentieren und die alle optimal zur RED-RAW-Inplementierung der Nikon ZR auf Basis von REDs LOG3G10 passen.
Mit dieser umfassenden RED RAW Unterstützung schlägt Nikon gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen lassen sich mit den LUTS sehr schnelle RED RAW Farbkorrekturworkflows mit sehr guter (filmischer) Hauttonwiedergabe realisieren. Wer keine Zeit für aufwendige Farbkorrekturen hat, nutzt einfach die bereits genannte RED_FIlmBias_to_Rec709_BT1886 LUT und erhält sofort ein erstklassiges Ergebnis, das bisheriger RED RAW Colosrcience kaum nachsteht.

Wer andererseits mehr Zeit hat oder sich stärker kreativ austoben möchte, erhält mit den offiziellen RED LUTs ein weites Betätigungsfeld, das sich sehr gut auch für nuancierte, individuelle Farbkorrekturen eignet. Wir sehen die neuen BT1886 RED Luts für die Nikon ZR vor allem auch als gute Startpunkte in eine individuelle Farbkorrektur.
Wir haben mit Caro und der Nikon ZR eine ganze Reihe unterschiedlicher, natürlicher Lichtstimmungen bei Tageslicht in 6K RED RAW gedreht (Gegenlicht, Frontales Licht, diffuses Licht etc) und aus jeder Aufnahme – obwohl recht unterschiedlich – liessen sich mit den RED LUTs sehr einfach hochwertige Hauttöne kreieren.
Doch auch wer das RED RAW Material manuell graden möchte, findet mit dem RED LOG3G10 Logprofil ein deutlich einfacher manuell zu gradendes LOG als Nikons N-Log.

Für uns stellt die Nikon ZR damit auch ein kompaktes Kreativ-Powerhouse dar, das nicht zuletzt auch durch den großen, recht hochwertigen Monitor ganz einfach auch viel Spaß beim kreativen Arbeiten bereitet. Eine Art RAW-Point und Shoot für kreative, die sich gleichzeitig aber auch zur ernst zu nehmenden kompakten Cine-Cam ausriggen/ausbauen lässt. Ein ziemlich attraktives und recht einzigartiges Tool in unseren Augen.
Womit wir beim 4“ Klappmonitor der Nikon ZR angekommen wären.
4 Zoll Klappmonitor im AF/MF Betrieb
Äußerlich betrachtet wohl das markanteste Feature der neuen Nikon ZR stellt ihr großer Klappmonitor dar. Als 4“ Display mit DCI P3 Farbraumabdeckung und einer Helligkeit von 1.000 Nits dürfte er aktuell zu den hochwertigsten an einer Kamera verbauten Monitore zählen. Hinzu kommt eine Auflösung von ca. 3,1 Mio Bildpunkten, die entsprechend auch deutlich über dem liegt, was man für gewöhnlich bei den kleineren Klappmonitoren von DSLMs vorfindet.

Bei unserem Dreh mit Caro haben wir den großen Klappmonitor der Nikon ZR zweifach genutzt. Zum einen als zusätzliches Bedienfeld für Kamerafunktionen und zum anderen als Field-/Kameramonitor beim Dreh. Besonders gut gefallen hat uns der Monitor beim manuellen Fokussieren.
Zusammen mit der freien Drehwinkel-Wahl für Nikon Z Objektive zwischen (90 und über 720°!) sowie mit der von der Z6III und anderen Nikon Kameras bekannten Umkehr der Fokussierrichtung ergibt sich hier ein bemerkenswert gutes Fokussetup auch für manuelle Fokussierungen. Zusammen mit dem einstellbaren Peaking und der auf der Zoomwippe befindlichen Ausschnittsvergrösserung hat man hier alle benötigten Fokus-Tools inklusive.
Und apropos Ausschnittsvergrösserung während der Aufnahme: Diese funktioniert zwar nicht ( wie schon von der Z6III u.a. bekannt) bei der Aufnahme von RAW-Videoformaten. Aber bei allen anderen Codecs verhält diese sich angenehm intelligent: Die Vergrösserung orientiert sich hier nämlich bei aktivierter Gesichtserkennung stets nach dem jeweilig getrackten Gesicht / Auge – sowohl im AF- als auch im MF-Betrieb.

Hinzu kommt die von Nikon DSLMs bekannte, sehr gute, nahtlose Wechselfunktion zwischen AF und MF wobei man einfach durch Nutzung/Drehung des Fokusrings den AF manuell „overriden“ kann. Per halbgedrücktem Klick auf den Auslöser kehrt man zum AF zurück.
So lassen sich fließende Übergänge zwischen AF und MF schaffen – eine Bedienung die wir als sehr effektiv empfinden.
REDRAW: Belichtung und Postpro-Workflow
An dieser Stelle sei nochmal erwähnt, dass wir hier mit einem Pre-Production Sample , bzw. mit Beta-Software der Nikon ZR unterwegs waren und dies hat sowohl Auswirkungen auf den Post-ProWorkflow als auch auf die Belichtung.
Bei unserem Dreh mit Caro haben wir vor allem via Waveform mit der Nikon ZR belichtet. Hierbei unterschied sich jedoch die Waveform-Anzeige zwschen Nikon N-RAW und RED-RAW. Während N-RAW den gesamten Belichtungsspielraum des Waveform-Monitors ausreizte, setzte bei der REDE RAW Aufnahme ein Clipping bei ca. 75% ein. Da wir keinen merklichen Unterschied beim Belichtungsspielraum zwischen NRAW und RED RAW bei der Nikon ZR feststelle konnten, würden wir nach aktuellem Stand hierfür die noch nicht finalisierte Firmware verantwortlich machen.
Uns hat das minimierte Waveform bei unseren Aufnahmen mit Caro nicht weiter gestört – wir haben Nikon darüber informiert und sind gespannt auf Nikons Erklärung hierzu.

Gleiches gilt für die native Unterstützung von RED RAW in DaVinci Resolve. Nach aktuellem Stand muss das RED RAW erst via REDCINE-X Pro von RED RAW nach ProRes 4444 inkl. LOG3G10-Profil gewandelt werden. Wir hatten hierfür eine Vorab-Version von REDCINE-X Pro zur Verfügung.
Nikon scheint aktuell an einer nativen Unterstützung des REDRAW Formats des Nikon ZR mit Blackmagic und anderen zu arbeiten - wir sind gespannt, wann es hier neues zu verkünden gibt …

In der Zwischenzeit muss der Weg via Transcoding in REDCINE-X Pro gegangen werden. Wir vermuten, dass die native Unterstützung von RED RAW nicht mit bisherigen Schnittstellen funktioniert, weil die Nikon ZR REDRAW als 12 Bit Format abspeichert – doch dies ist zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation von unserer Seite.
Da REDCINE-X Pro das Batchtranscoding von ganzen Projekten beherrscht, konnten wir unsere Aufnahmen mit Caro problemlos nach ProRes 4444 inkl. LOG3G10-Profil wandeln und hatten in Resolve dann die LOG-Files zur weiteren Bearbeitung unkompliziert vorliegen.
Stabilisierung
Auch die Stabilisierungsleistung der Nikon ZR haben wir uns kurz angeschaut. Da das von uns genutzte NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S über keine Stabilisierung vefügt, haben wir uns bei unserem Stabilisierungstest der Nikon ZR ausschließlich die kamrainterne Stabilisierung angeschaut.

In unserem Testvideo mit Caro vergleichen wir den Sportmodus mit deaktivierter Stabilisierung bei handgehaltener Aufnahme beim Gehen. Der Vergleich fällt recht eindeutig zu Gunsten des IBIS aus.
Im Vergleich zu branchenführenden Stabilisierungssystemen fällt das Nikon IBIS-System der ZR minimal zurück – insbesondere wenn die Sensorstabilisierung im Grenzbereich des Bildkreises arbeitet, fallen uns immer wieder mal ein Paar Ruckler auf. Ob dies unserem Preproduction-Sample geschuldet ist, bleibt abzuwarten.
Wer frei Hand mit der Nikon ZR filmt ohne sich selbst stärker zu bewegen, sollte keine Probleme haben – wer hingegen bei mehr Bewegung filmen möchte, dürfte aktuell mit einem Gimbal oder mit einer schwerer/stabiler geriggten Nikon ZR etwas besser bedient sein.
Akkulaufzeit und Hitzemanagement
Wir haben uns auch die Akkulaufzeit der Nikon ZR angeschaut. Die Nikon ZR nutzt den gleichen Akku wie die Nikon Z6III – als den bewährten EN-EL15.

Auf Grund des großen Monitors und der internen RAW-Aufzeichnung waren unsere Erwartungen an die Akkuleistung ehrlich gesagt nicht sonderlich hoch. Allerdings konnte auch hier dieNikon ZR für eine angenheme Überraschung sorgen
Nach intensivem RAW-Recording im On/Off Betrieb mit Caro waren nach 2 Stunden noch genau 36% Akkuladung vorhanden – ein sehr guter Wert – zumal wir den Monitor auf der zweit höchsten
Wir haben dann zusätzlich auch noch einen NonStop-Recording Test mit frischem Akku und aktiviertem Monitor mit 4K 10 Bit H.265 Aufnahme gemacht und kamen hier auf knapp 2 Stunden (1 Stunde und 58 Minuten genau), was für eine Kamera mit dieser Ausstattung ein sehr guter Wert ist.
Überrascht waren wir darüber hinaus vom guten Wärmemanagement der Nikon ZR, die wie die Z6III mit einem lüfterlosen Design daher kommt und weder bei unserem Nonstop Recording-Test noch bei unserem knapp 2-stündigen Dreh mit Caro eine Hitzewarnung produzierte.
Fazit
Mit der kleinen NIKON ZR gelingt Nikon ein großer Wurf. Trotz ihrer kompakten Abmessungen und ihrer „Point&Shoot“ Anmutung, steckt hier ein 6K RAW Monster im Schafspelz, welches das Zeug hat, die Kameralandschaft nachhaltig zu verändern. Die Kombination aus RED RAW Colorscience, 6K RAW 50p, sehr gutem, großem Display und bewährter Nikon-Technik wie zuverlässigem Autofokus, lüfterlosem und trotzdem hochwertigem thermischen Design, hohe Verarbeitungsqualität, gute Akkulaufzeiten etc. machen die Nikon ZR zu einer der hochwertigsten und spannendsten Kameras im Sub 2.500 Euro Segment. Die Nikon ZR boxt gleich in mehreren Gewichtsklassen oberhalb ihrer eigenen.
Bei all der Euphorie und dem Spaß im Umgang mit der neuen Nikon ZR sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass auch die Nikon ZR nicht perfekt ist. Für zukünftige Modelle würden wir uns einen klappbaren Sucher (wie bei Sony FX2), einen Fullsize HDMI Ausgang und einen doppelten CFexpress Cardslot wünschen.
Doch all dies stellt mal wieder Jammern auf hohem Niveau dar, denn die Nikon ZR bietet so wie sie ist bereits ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis. Für uns der aktuelle Überflieger unterhalb von 3.000,- Euro.
Sehr klare Empfehlung von unserer Seite.





















