Farbwiedergabe
HP bewirbt das erweiterte Farbspektrum des Displays mit dem Marketing-Begriff „Vivid Color“. Und tatsächlich gelingt es dem Monitor, den sRGB-Raum praktisch zu 100% darzustellen, was für ein TN+Film-Display beachtlich ist. Im Videobereich benötigt man jedoch eigentlich andere Farbprofile (z.B. 709), die der Monitor von Haus aus nicht direkt unterstützt. Hier muss also die Umrechnung am PC bzw. auf der Grafikkarte erfolgen. In Vegas lässt sich beispielsweise für die Preview ebenfalls der sRGB-Farbraum einstellen, wodurch eine ziemlich adequate Vorschau möglich ist.

Doch auch bei anderen Programmen wird in der Regel bei der YUV-Wiedergabe per DirectShow der 709-Farbraum in den Windows-Farbraum konvertiert. Ist dieser Windows-Farbraum auf sRGB eingestellt kommt es in der Verarbeitungskette auch hier zu wenig Konvertierungsverlusten.
Was viele Anwender deutlich mehr stören wird, ist die spiegelnde Oberfläche das Displays. Denn der Preis für gute Farben ist heutzutage leider oft „glossy“. Daher muss man darauf achten, keine Lichtquellen oben, seitlich,unten oder von vorne auf das Display scheinen zu lassen. Also eigentlich schlicht von überall Lichteinfall vermeiden. Am besten arbeitet es sich mit solchen Displays nach unserer Erfahrung in leicht abgedunkelten Räumen. Optimal ist ein schwarzer Vorhang hinter dem Anwender und die eine sanfte Beleuchtung hinter (!!) dem Display.
Ebenfalls schlechter als bei teuren Studio-Monitoren ist die Blickwinkelabhängigkeit des w2408h. Für ein TN+Film-Display ist diese zwar angemessen, kann aber mit teureren VA- oder IPS-Panels nicht mithalten. Wer vor dem Monitor den Kopf bewegt bekommt die unterschiedlichen Helligkeits-Verteilungen schnell zu Gesicht. Seitlich ist dieser Effekt nicht so drastisch, wie von oben nach unten. Blickt man von unten auf das Display, so sieht das Bild schnell beinahe solarisiert aus.
Dieser Effekt ist natürlich besonders extrem, wenn man mit 50 cm Betrachtungsabstand vor dem Schirm sitzt (wie bei PC-Arbeitspläzen üblich). Je größer der Betrachtungsabstand, desto angenehmer und homogener wirkt das Bild. Natürlich sollte man auch hier möglichst frontal auf das Panel blicken.
Wer mit diesen Mankos leben kann und den Monitor als Preview-Monitor günstig platziert, wird dafür mit einer wirklich ausgewogenen Farbdarstellung belohnt.