Ergonomie und Bedienung
Fujifilm folgt beim Look& Feel der X-T4 dem bewährten Konzept der X-T3 mit einem recht stilsicheren Retrodesign, das mit sehr guter Verarbeitung bei gleichzeitig clever moderner Bedienung punktet.

Als Befürworter möglichst vieler extern auf Schalter geführter Funktionen, finden wir zwar an den großen „Retro-"Drehrädern für ISO, Verschlußzeit und Belichtungskompensation durchaus gefallen, sehen jedoch andererseits auch, was hier alles an weiteren externen Schaltern hätte Platz finden können … Da für schnelle Bedienung jedoch auch Zeigefinger und Daumenräder zur Verfügung stehen, geht der Retro-Look nur bedingt zu Lasten der Bedienbarkeit.
Im Hinterkopf sollte man behalten, dass das vergleichsweise flache Retro-Design der X-T4 eher kleinen Händen entgegen kommt - die gilt insbesondere für die minimal gehaltene Handausformung auf der rechten Seite. Fujifilm bietet mit dem optionalen, vertikalen Batteriegriff VG-XT4 hier eine größere Auflagefläche an (für die X-T3 hatten Fremdhersteller hier auch zusätzliche Griffe zur Verfügung gestellt. Wir empfehlen den Betrieb im Cage der auch das Griffproblem löst) s. hierzu weiter unten mehr.

Als clever empfinden wir darüber hinaus auch die grundsätzliche Umschaltung der X-T4 in entweder Foto- oder Filmbetrieb mit entsprechend angepasste Menüsystem, das dann nur die jeweilig relevanten Funktionen zur Verfügung stellt und die bewußt auf leisen Filmbetrieb ausgelegten Bedienoptionen. Hinzu kommt, dass sich viele der X-T4 Schalter mit eigenen Funktionen belegen lassen (Fokus-Peaking konnten wir jedoch nicht auf einen externen Schalter legen).
Und apropos Menü: Die Fujifilm Menüs der X-T3 und X-T4 gehören für uns zu den übersichtlichsten und am besten organisierten Menü-Systemen überhaupt. Vorbildlich empfinden wir hier insbesondere das Video-Modus-Menü mit seiner übersichtlichen Aufteilung von Auflösung, Frame- und Datenrate.

Für Filmer ebenfalls zu den wichtigen Ausstattungsmerkmalen dürften die dualen SD-Cardslots, der seitlich ausklappbare Monitor sowie die gute Sucherqualität inkl. gelungener Info-Gruppierung am Bildrand außerhalb des Motivs zählen.
Weniger gut gefallen hat uns Fujifilms Entscheidung, den Mini-Klinken Stecker für den Kopfhörer-Anschluss wegzulassen sowie das Aufnahmelimit von max. 30 Minuten.

Der Fujifilm X-T4 liegt nun ein Adapter von USB-C auf Miniklinke für den Kopfhörer-Betrieb bei. Ein Kopfhörer lässt sich also weiterhin mit Miniklinke an der X-T4 nutzen. Ein Adapter bedeutet jedoch ein weiteres Teil, das man schnell verlieren oder auch übersehen kann.
Für die X-T4 empfehlen wir aus unterschiedlichen Gründen den Betrieb im Cage. Zum einen lassen sich hier besser HDMI-Klemmen für den sehr kleinen Micro-HDMI Anschluss der X-T4 anbringen, zum anderen erhält man individuell anpassbare (und ergonomisch stärker ausgeformte) Griffoptionen und schließlich können entsprechend konstruierte Cages auch den On/Off Button der X-T4 besser vor versehentlicher Betätigung schützen.
Bei uns hatte sich die X-T4 zweimal beim Transport versehentlich angeschaltet - der On/Off Button darf daher für unseren Geschmack noch etwas besser gesichert werden. Und da wir gerade beim Thema „Wunschkonzert“ sind. Das i-Tüpfelchen für den Videobetrieb wäre für uns noch ein XLR-Adapter via Blitzschuh wie ihn Sony und Panasonic für ihre DSLMs zur Verfügung stellen.