Test Frame-Grabber: Canon G7 vs Leica D-Lux 3 vs Ricoh GR Digital

Frame-Grabber: Canon G7 vs Leica D-Lux 3 vs Ricoh GR Digital

Location-Scouting für den nächsten Dreh, Einstellungen testen ohne DV(HD)-Cam, ein digitales Notizbuch für Unterwegs, in 720P Ausschnitte bestimmen oder gar Videoschnipsel für die Animation sammeln ...

// 11:26 Sa, 31. Mär 2007von

Location-Scouting für den nächsten Dreh, Einstellungen testen ohne DV(HD)-Cam, ein digitales Notizbuch für Unterwegs, in 720P Ausschnitte bestimmen oder gar Videoschnipsel für die Animation sammeln ... es gibt für den Videographen mehr Anwendungsfälle für eine „Immer-Dabei-Point&Shoot-Photo-Knipse“ als auf den ersten Blick ersichtlich. Auch dokumentarisches Arbeiten nähert sich gerne einem Ort zunächst mit dem stehenden Bild und auch in Sachen Videoanimation ist das Photo häufig einfacher in Bewegung zu setzen als das Video. Genug Gründe also, einen Vergleichstest aktueller Point&Shoots zu wagen.



Die Kandidaten mussten einige Voraussetzungen mit sich bringen, um zu diesem Vergleich zugelassen zu werden: Neben bestmöglicher Bildqualität, waren ebenfalls manuelle Einstellungen von Blende und Verschlusszeit gefragt, mobil sollten sie sein und sich wenn möglich bereits „auf der Strasse“ einen Namen gemacht haben – eine gewisse Tauglichkeit für sog. Street-Photography mag in diesem Zusammenhang als Beweis verstanden werden, schnell, unkompliziert und mit der nötigen Kontrolle, Einstellungen zu sammeln.



Die Suche ergab 3 Kandidaten die allesamt als Vertreter der anspruchsvollen Kompakt-Photographie firmieren und, jeder für sich - neben den großen genannten Gemeinsamkeiten - Spezialistentum auf unterschiedlichen Gebieten mit sich bringen, worauf wir im Laufe des Tests für jede CAM näher eingehen wollen.



Die Tests werden sich entlang mehrtägigen Gebrauches als „Immer-Dabei-Cams“ entfalten und somit viel Praxis wie Handling, Geschwindigkeit, Bedienungskonzept etc. zu Tage fördern und weniger die Pixel-Zähler im Digital-Labor zufrieden stellen. Sicher wird es auch ein Paar Schärfe und Rausch-Tests geben. Diese erfolgen jedoch aus der Praxis heraus und nicht aus der klinischen Test-Labor-Welt. Und noch eine Einschränkung mag an dieser Stelle von Vorteil sein zu benennen: Digitale Kompakt-Kameras sind qualitativ kein Ersatz für eine Spiegelreflexkamera und werden dies wohl auch nie sein. Die Frage stellt sich jedoch heute ein wenig anders: Reicht für meine Zwecke die Qualität der digitalen Kompakten aus? Nun, wenn dieser Zweck Bilder im Web-Photoalbum zur Verfügung zu stellen heisst, dann muss ganz klar gesagt werden: Ja, in diesem Fall ist eine P&S bereits jetzt ein vollwertiger Ersatz für eine DSLR (komplexe Studioblitztechnik, Vorteile von Wechselobjektiven etc. einmal ausgenommen). Besteht dieser Zweck hingegen in großformatigen Drucken sieht die Sache schon wieder anders aus: Will heissen: Der Einsatzzweck definiert die Qualität einer digitalen Kamera zunehmend stärker als die optische Qualität – doch dazu später mehr ...



Bevor wir zu den Gallerien und Bildtests der einzelnen Kandidaten (in einem zweiten Teil) kommen, vorab eine kurze Vorstellung der Kombatanten unter Berücksichtigung ihrer Entwicklungsgeschichte nebst Spezialfähigkeiten.





Leica D-LUX 3

Vorgestellt auf der Photokina 2006 und mit der Versionsnummer 3 Versehen, stellt die D-Lux 3 (nicht zu verwechseln mit der Digilux 3 aus gleichem Hause) ein weiteres Kompaktmodell aus der Zusammenarbeit von Leica mit Panasonic dar. Unterscheiden tut sich die Leica D-Lux 3 von der Panasonic LX2 (s. unser vorheriger Test hier) lediglich in Details. Zu diesen gehören eine leicht veränderte Farbabstimmung der Firmware, Photoshop Elements im Lieferumfang sowie ein etwas größerer Mitgelieferter Speicher (64 MB SD Card). Beim Handling-Test als der gewichtigste Faktor im Vergleich zur LX2 stellte sich jedoch die im Vergleich zur LX2 leicht veränderte Ergonomie der Kamera heraus. Die LX2 verfügt über einen kleinen Schalengriff an der Gehäuse-Aussenseite – die D-Lux 3 nicht. Was zunächst als ein „weniger“ der Leica daherkommt, entpuppte sich beim Handling als ein „mehr“ – doch auch hierzu später mehr. Zu den Besonderheiten der Leica D-Lux3 zählt der Panasonic Bildsensor, der als einziger Bildsensor im Test ein 16:9 Format bietet und dies Standard-Konform zu 720p. Damit erlaubt die D-Lux 3 tatsächlich eine Ausschnittsbestimmung, die 1:1 dem Ausschnitt einer entsprechenden HD-CAM entspricht – vorausgesetzt man versteht das Zoom-Objektiv dem einer HD-CAM-Optik anzupassen. Die D-Lux 3 bietet einen sehr großen Weitwinkel-Bereich von maximalen 28mm (auf 35mm gerechnet) im 16:9-Format und generiert damit geradezu herrschaftliche Totalen, die sich vor allem für Landschaft und Architektur eignen.



Leica D-LUX 3
Leica D-LUX 3




Hinzu kommt die Möglichkeit in 720p und 15fps HD-Video aufzuzeichnen. Da wir dieses Feature bereits ausführlich beim Lumix LX2-Test vorgestellt haben, werden wir in diesem Fall nur kurz die grundsätzliche Tauglichkeit von 15fps testen.



Die Leica D-Lux 3 zeichnet sowohl in unterschiedlichen JPEG-Größen als auch im RAW-Format auf. Im Gegensatz zu den Vergleichs-Cams bietet sie keinen automatischen Objektivverschluss, sondern einen althergebrachten Objektivdeckel. Mehr dazu im Handling.



Wer in den technischen Daten schmökern möchte, dem sei das Leica-PDF empfohlen, das es hier zum Download gibt.



Der UVP der Leica liegt bei 599.- Euro.






Ricoh GR Digital

Mit der GR Digital stellt Ricoh eine besonders auf Weitwinkel-Photographie spezialisierte P&S vor. Nicht nur verzichtet sie konsequenter Weise auf ein Zoom-Objektiv, sie verfügt außerdem als (kostenpflichtiges) Zubehöre über einen Weitwinkel-Adapter, der aus dem 28mm Objektiv (gerechnet auf 35mm) ein 21mm Objektiv macht. Komplettiert mit einem Aufstecksucher wird aus der GR damit ein absoluter Weitwinkelspezialist. Wir haben bei diesem Test aus Gründen der Vergleichbarkeit jedoch auf die Zusatzausrüstung verzichtet.



Ricoh GR Digital
Ricoh GR Digital


Bemerkenswert an der GR ist neben ihrer Festbrennweite die direkte Übernahme von Bedienungskonzepten aus der Spiegelreflexphotographie. So verfügt die GR über zwei Einstell-Räder, eins für den Zeige-Finger vorne, eines für den Daumen hinten, mit denen in gewohnter DSLR-Manier Blende und Verschlusszeit getrennt voneinander wählbar sind. Ausführlich widmen wir uns diesem Feature bei der Bedienung der Kamera – denn es verdient viel Aufmerksamkeit. Die Ricoh (und die Canon G7) sind die einzigen Kameras im Test, die neben dem eingebauten Blitz über einen Blitzschuh für externe Blitzgeräte verfügen. Da dies jedoch nicht zu den für diesen Test wichtigen Kriterien zählt, belassen wir es bei der Erwähnung.



Ebenso wie die Canon verfügt die GR über ein Objektiv mit automatischem Schutzverschluss. Das Objektiv wird im Ruhezustand, ebenfalls wie bei der G7 komplett in den Kamera-Körper zurückgefahren (während es bei der Leica leicht hervorsteht).



Die Ricoh wurde Ende 2005 vorgestellt und ist damit die „Älteste“ in diesem Vergleich. Dies macht sich ebenfalls in der Pixel-Anzahl bemerkbar, die mit 8MP knapp unter den 10MP der Leica und der Canon liegt. Dass Alter in diesem Fall nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, schon gar nicht in Sachen MP-Manie, wird im Folgenden zu belegen sein.



Die kompletten technischen Daten zur Rico lassen sich hier studieren.



Der UVP der Ricoh liegt ebenfalls bei 599,- Euro








Canon G7

Die Powershot G-Reihe von Canon stellt die ambitionierteste Modellreihe aus dem Canon-Portfolio der digitalen Kompaktkameras dar. Sieht man einmal vom optionalen Aufstecksucher der Rico ab, stell die G7 die einzige CAM in diesem Test, die über einen Sucher verfügt, der sogar mit einer Dioptrin-Korrektur ausgestattet ist. Erstaunlicher Weise findet sich bei dieser ansonsten sehr komplett ausgestatteten Kamera keine RAW-Verarbeitung, obwohl das Vorgänger-Modell die G6 noch mit RAW zu glänzen wusste. Canon hat vermutlich zu Gunsten einer besseren Abgrenzung zu den DSLR-Modellen entschieden, auf RAW zu verzichten – für viele G-User eine nur schwer oder gar nicht nachvollziehbare Entscheidung (auch für uns).



 Canon Powershot G7
Canon Powershot G7


Mit recht stattlichen Abmessungen von 106x72x43 mm stellt die Canon die größte Cam in diesem Test und befindet sich damit schon stark an der Grenze dessen, was noch als P&S durchgeht. Andererseits verschaff ihr die Größe eines der stabilsten Gehäuse im Test, so dass wir für den besonders rauhen Einsatz, der ja gerade für eine „immer-dabei-CAM“ im ständigen Transport besteht, die Canon als Spezialisten mithineingenommen haben. In die gleiche Richtung geht ebenfalls ein weiteres Spezialistentum der G7, für die Canon ein vergleichsweise günstiges Unterwassser-Gehäuse bis zu 40m Tauchtiefe liefert. Da auch dies nicht zu den zentralen Kriterin dieses Vergleichstests zählt, reicht die Erwähnung.



Als einzige CAM im Test bietet die Canon ein Gesichtserkennungs-Feature an. Hiermit sollen (bis zu 9) Gesichter in einem Bild erkannt werden und automatisch auf das „Vordergrundsgesicht“ scharf gestellt sowie korrekt belichtet werden können. Eine Funktion die wir ebenfalls genauer betrachten wollen.



Mit einem Zoombereich von 35-210 mm (auf 35 mm gerechnet) ist der Canon der Preis für das stärkste Tele sicher. Das Weitwinkel hingegen fällt im Vergleich zur Leica und zur Ricoh mit 35mm eher moderat aus. Hier gilt es also aus der indivudellen Praxis heraus zu entscheiden, ob Weitwinkel oder Telebereich zielführend ist.



Die technischen Details zur Canon gibt es hier



Der UVP der Canon Powershot G7 liegt bei 549,- Euro.



Soweit erstmal die Vorstellung unseres kleinen aber feinen Testfeldes. Im nachsten Teil geht es um die Handling-Praxis der einzelnen P&S-Cams im mehrtägigen „Immer-Dabei-Modus“...



zum Test der Leica D-Lux 3


zum Test der Ricoh GR Digital


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