Test Erste Schärfe-Charts der Samsung NX1 - Starker 4K-Konkurrent?

Erste Schärfe-Charts der Samsung NX1 - Starker 4K-Konkurrent?

Wir haben über die Feiertage unter anderem eine Samsung NX1 zu Gast. Und etwas Zeit, ihr schonmal kurz unter die Haube zu sehen...

// 10:25 Mo, 29. Dez 2014von

Seit ihrer Vorstellung auf der Photokina wurde unsere hohe Erwartungshaltung gegenüber der Samsung NX1 im Vorfeld immer weiter gedämpft. Unabhängige Testaufnahmen aus dem Netz waren eher ernüchternd und auch fehlende Bildprofile sowie erste, eher verhaltene Erfahrungsberichte stärkten nicht gerade unser Vertrauen darauf, dass Samsung hier eine ernsthaften 4K-Kamera für Filmer ins Rennen schicken würde. Doch zum Glück ist manches nicht so wie es auf den ersten Blick scheint...




Der Markt

Erst einmal ein paar Worte zum Kameradesign: Der APS-C Sensor ist eine Samsung Eigenentwicklung und mit 28 Mpixeln in dieser Größenklasse (APS-C/Super35) wohl auch der hochauflösendste Sensor den man aktuell in einer Consumer-Kamera käuflich erwerben kann. Nach unserem Wissen ist er auch der erste in Masse verkaufte BSI-Sensor in dieser Größe. Dieser wird rückseitig belichtet (BSI= BackSideIllumination), wodurch die Sensel einen leichten Lichtstärke-Vorteil gegenüber den Nicht-BSI-Sensoren der Konkurrenz haben. Da die einzelnen Sensel jedoch aufgrund der hohen Pixeldichte auch kleiner ausfallen, relativiert sich dieser Vorteil wieder etwas.



Mit einem Verkaufspreis von 1.500 Euro ist die Kamera in der Foto-APS-C Klasse schon extrem hochpreisig positioniert. Dieser Preis wirkt gerade für einen “DSLR-Außenseiter “ wie Samsung in diesem Markt extrem selbstbewusst. Als Argument führt Samsung gegenüber der Konkurrenz besonders leistungsfähige Signal-Prozessoren an, die u.a. eine Serien-Burst-Bildrate von bis zu 15 Bildern/s ermöglichen. Gegenüber der direkten Konkurrenz von Canon und Nikon ist dies tatsächlich einzigartig. Weiteres Killfeature soll daneben die 4K-Filmaufnahme sein, was die NX1 auch als direkten Konkurrenten zur Panasonic GH4 positioniert. Diese spielt ja bekanntlich im selben Preisbereich, hat jedoch einen etwas kleineren MFT-Sensor.




Sucher und Display

Der digitale Sucher gehört zu dem Besten, was wir bis dato an einer Fotokamera erleben konnten und auch das ausklappbare Display ist extrem feinauflösend und hell. Die Ergonomie orientiert sich an klassischen Spiegelreflex-Kameras. Samsung verzichtet somit auf einen Shrinking-Vorteil durch das spiegellose Design der NX1.





Optiken

Ein Nachteil gegenüber den großen Konkurrenten ist die proprietäre NX-Mount von Samsung. Neben der sehr überschaubaren Samsung-Objektiv-Auswahl gibt es wenig Fremdanbieter, die auch für Samsung Linsen anbieten. Besonders interessant finden wir das Samsung 16-50mm/F2.0-2.8-Objektiv, da es neben seiner für ein Zoom-Objektiv besonderen Lichtstärke auch noch einen integrierten Bildstabilisator besitzt. Dieses hat jedoch auch einen stolzen Preis von 1.300 Euro und kostet somit fast soviel wie die Kamera selbst. Auch das Gewicht liegt mit 622 Gramm nicht mehr im “Mal-Eben-Dabei-Bereich”. An das bei vielen Filmern besonders beliebte, weil bildtechnisch hervorragende Sigma 18-35mm kommt diese Optik nicht ganz heran. Das Sigma bietet bei 35 mm auch noch gut eine Blendenstufe mehr Licht, ist mit rund 700 Euro im Internet zudem deutlich günstiger, hat aber keinen Bildstabilisator und ist aktuell nur für die Konkurrenz-Mounts erhältlich.



Wir konnten unsere NX1 dagegen leider nur mit dem lichtschwächeren Pancake Zoom 16-50mm (F3.5 -5.6) testen. Dies ist quasi die aktuelle Kit-Optik, die immerhin deutlich besser verarbeitet ist, als alle uns bekannten Kitoptiken der Konkurrenz. Zudem besitzt die Optik eine Art integrierte Zoom-Wippe , sowie einen Schalter um zwischen mehrfachen Funktionen des Ringes zu wählen. Aufgrund solcher Ausstattungsmerkmale wirken die Objektive von Samsung moderner, als die Modelle der alteingesessenen, japanische Konkurrenz. Puristen dürften jedoch eine manuelle Fokus-Übertragung vermissen.



An Alternativen findet sich noch die typische Objektivserie von Walimex für die NX-Mount. Dazu lassen sich viele passive Linsen auch über Adapter nutzen, da das Auflagenmaß mit 25,50 mm deutlich unter allen klassischen Spiegelreflex-Kamera-Mounts liegt.






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