Voraussetzung für unseren großen Codec-Test war der Cleaner 5.1, den discreet (Autodesk) kürzlich unter anderem von Media 100 erworben hatte. Erst mit dem 5.1 Update standen uns für das Quicktime-Encoding variable Bitraten zuammen mit dem Sorenson Video 3 Professional Codec, sowie der Windows Media 8 Codec zur Verfügung.
Um es vorweg zu nehmen: Es bleibt dabei: Der Cleaner ist für die Videokompression, was Photoshop für die Bildbearbeitung ist: Der De-Facto-Standard.

Der Batch-Screen
Was kannn der Cleaner alles?
Der Cleaner kann (im Zusammenspiel mit dem mitgelieferten MotoDV, das fürs DV-Capturing zuständig ist) so gut wie jedes Quellmaterial lesen (Quicktime, AVI, MPEG-1 und MPEG-2) und dieses in beinahe jedes Format umwandeln (Quicktime, Realmedia, Windows Media, MPEG-1, MPEG-2, AVI) - er unterstützt sogar die verschiedenen interaktiven Features der Streamingformate, wie z.B. Hot-Spots und synchron ablaufende HTML-Seiten.

Der Settings-Screen
Sein Haupteinsatzgebiet ist die (Batch-)Enkodierung von Files, also z.B. die Konvertierung von einer Menge von DV-Clips in ein bestimmtes (oder alle gleichzeitig) Streamingformat. Ein Wizard hilft beim setzen der Enkodierungsparameter - vom Korrigieren der Gammawerte und des Soundlevels, der Noise-Reduction, über das Skalieren, De-interlacen bis hin zum Einstellen der einzelnen Enkodierungsparameter wie Bildwiederholungsrate, Bandbreite, Anzahl von Keyframes - so läßt sich alles übersichtlich bedienen und als Profil abgespeichert auch einfach wiederverwenden - ideal um viele Files auf die gleiche Weise zu bearbeiten und zu kodieren.
Das Cleaner 5.1 Update
Mit dem kostenlosen 5.1 Update baut Discreet als neue "Cleaner Mutter" diese Position weiter aus. Zu den wichtigsten neu hinzugekommenen Features zählen neben der bereits erwähnten Windows Media 8 Unterstützung (nur PC), sowie Sorenson 3 VBR Encoding auch die Unterstützung von RealSystem 8.5, ein verbessertes AVI-Handling auf dem PC (kein 2 GB-Limit), ein schnelleres MPEG-Encoding und schließlich die Unterstützung von Windows XP.
Die Cleaner Software lief während unserer Test-Encodings sowohl auf PC als auch auf Mac-Systemen ohne Probleme. Hierbei wurden Batch-Prozessings mit bis zu 20 Videofiles aufgesetzt, die ohne Aussetzer abgearbeitet wurden - und dies, obwohl wir Beta-Software eingesetzt haben. Die Stabilitätsprobleme, mit denen der ursprüngliche 5.0 Release zu kämpfen hatte, scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören.

Der Cleaner beim Encoding
Die mit dem Cleaner mitgelieferte Dokumentation ist übersichtlich und führt gut verständlich in die Geheimnisse der Videokompression ein. Trotzdem sei hier noch einmal ausdrücklich gewarnt: Wer sich mit Videokompression zu beschäftigen beginnt, wird schnell feststellen, dass es keine Software gibt, die "automatisch" die bestmögliche Kompression erzeugt. Nach wie vor gehört Erfahrung und "Probieren, Probieren, Probieren" zu den "sichersten" Kompressionssettings.
Wer professionell Videos für´s Internet, für CD-Rom oder auch gelegentlich für DVDs zu komprimieren hat, findet kein universelleres Tool als den Cleaner.
Das einzige, was sich unter "zukünftig wünschenswert" verbuchen ließe, wäre ein größeres oder scrollbares Eingabefenster bei der manuellen Eingabe von Quicktime-Streaming-Server-Pfaden und eine baldige Mac OS X Version.
that´s it
rob

















