Test 6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne?

6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne?

Wir haben uns die neue DJI Mavic 4 Pro mit C2 Zertifizierung genauer angeschaut und dabei fleissig Flugerfahrung gesammelt. Mit der Mavic 4 Pro bietet DJI erstmalig eine Drohne unterhalb der von uns sehr geschätzten Inspire 3 mit einer 6K Auflösung an (Inspire 3 = 8K). Neben der neuen Propelleraufhängung und Ergonomie haben wir uns die 10 Bit 6K 50p Bildqualität, die neuen 360 Grad-Funktionen, den Log-Workflow, die Akkuleistung und mehr angeschaut …

// 10:52 Di, 27. Mai 2025von

Vorab unsere Testaufnahmen mit der DJI Mvic 4 Pro, bei denen wir uns die neuen DJI Luts für 10 Bit D-Log, die neue 360° Rotations-Funktion, 6K 50p, 1:1 Crop vs 6K Downsampling und mehr angeschaut haben:








Handling und Specs

Beim ersten in die Hand nehmen fällt bei der neuen Mavic 4 Pro gleich auf: Die Drohne bringt im Vergleich zur Mavic 3 spürbar mehr Gewicht mit und die Kamera-/Gimbaleinheit wurde komplett überarbeitet.


DJI Mavic 4 Pro
DJI Mavic 4 Pro

Letztere steckt jetzt in eine runden Gehäuse in dem sich die 4/3 Zoll CMOS Hauptkamera (100 MP Auflösung) und die mittlere Telekamera (1/1,3 Zoll CMOS mit 48MP) und die Telekamera mit 1/1,5 Zoll CMOS mit 50MP befinden.



DJI gibt dann auch stolze 1.063 g Fluggewicht für die neue Mavic 4 Pro an. Wir kommen flugfertig von uns gewogen auf 1.056 g. Damit liegt die Mavic 4 Pro über der „magischen Grenze“ von 900g womit sie automatisch (leider) in die C2-Klasse fällt, die bekanntlich zwischen 900g und 4kg liegt.



Sie folgt damit der Mavic 3 Pro Cine auf der mit 947g (von uns gewogen) ebenfalls ein C2 Logo prangt. Auf der Mavic 4 Pro findet man das C2 Logo der EU-Zertifizierung übrigens auf der Unterseite zwischen den vorderen beiden Bodensensoren relativ schwer lesbar aufgedruckt.



Wenn man die 900 g Grenze so geringfügig reisst wie im Falle der Mavic 4 Pro misch sich zumindest bei uns immer auch etwas Enttäuschung in die Neugier auf die neuen Fähigkeiten, weil die C2 Klasse doch mit deutlich mehr Einschränkungen behaftet ist, als die C1 Klasse. Die größte Einschränkung dürfte der große Drohnenführerschein A2 sein, der genutzt werden muss, wenn man auch in OPEN A2 und damit näher an Menschen fliegen möchte. Ansonsten gilt für die C2 Drohnen die Open A3 Kategorie, die mit dem kleinen Drohenfürerschein (A1A3) geflogen werden darf – allerdings dann nur weit weg von Menschen.



Getestet haben wir die neue Mavic 4 Pro in der Fly More Combo für 2.699,- Euro , in der folgendes Equipment enthalten ist:


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : Lieferumfang



Aus der Kombination aus C2 Zertifizierung und Preis (wir raten allen, die ambitionierter/professionell mit der Mavic 4 Pro fliegen wollen zu mindestens der Fly More Combo) wird bereits ersichtlich, dass sich die Mavic 4 Pro vor allem an professionelle Nutzer richtet.



Das Hauptfeature der Mavic 4 Pro ist für uns dann auch ganz klar die 10 Bit 6K 50p D-Log Aufnahme mit der wir auch fast ausschließlich gefilmt haben und auf den internen Speicher der Mavic 4 Pro aufgenommen haben. Dieser unterscheidet sich zwischen den einzelnen Bundles. In der Standard und der Fly More Version (die wir geflogen sind) stehen 45 GB internen Speicher zur Verfügung – bei der Creator Combo sind es 512 GB interner Speicher.



Die 45 GB sind relativ knapp bemessen – wer in 10 Bit D-Log H.265 6K 60p aufnimmt kann hier mit ca. 31 Minuten Aufnahmezeit rechnen. Damit liegt man unterhalb der Flugzeit pro Akku. Das 6K 60p H.265 Material hat eine Datenrate von ca. 180 Mbit/s. Wer also nicht zwangsweise zwischenlanden will, um das Material von der internen SSD der Mavic 4 Pro zu kopieren, sollte entweder eine entsprechend große Micro-SD Karte einplanen oder die große SSD-Option wählen.


 einfachere Download- und Verbindungsoptionen via QuickTransfer
einfachere Download- und Verbindungsoptionen via QuickTransfer

Und apropos Videodaten kopieren: Die Mavic 4 Pro lässt sich jetzt auch im zusammengeklappten, ausgeschalteten Zustand via USB-C Kabel am Rechner als externer Speicher mounten und dafür muss sich nicht einmal ein Akku in der Drohne befinden. Alternativ lässt sich via Quicktranfer und WiFi6 Footage von der Mavic 4 kopieren, ohne die Drohne aus der Tasche zu nehmen. Coole Sache.



An Aufnahmeformaten stellt die Mavic 4 Pro H.264 All-I, H.264 Standard sowie H.265 Standard zur Verfügung – alle Codecs in einem MP4-Container. Die Datenraten liegen zwischen 90 Mbit/s für H.264 Standard und 1200 Mbit/s H.264 All-I. 10 Bit H.265 D-Log bietet unserer Meinung nach den beste Kompromiss aus hoher Bildqualität und niedriger Datenrate – benötigt aber in der Postproduktion einen entsprechend performanten Rechner. Wer den All-I Codec nutzen möchte, findet dies ausschließlich in der Mavic 4 Pro Creator Combo mit 512 GB SSD.



Hier nochmal alle Videoformate der Mavic 4 Pro im Überblick:



6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : VideoaufloesungenMavic4Pro


Nicht mehr zur Auswahl steht ProRes als Aufzeichnungsformat das bekanntlich die Mavic 3 von der Mavic 3 Cine unterschieden hat. Wer also ProRes benötigt muss entweder auf die Mavic 3 Cine oder die Mavic 3 Pro Cine oder (via RAW Lizenzschlüssel und ProRes RAW) auf die Inspire 3 zurückgreifen.



Doch die Mavic 4 Pro bietet beim Thema Handling und Specs auch einige kleinere, feine Neuerungen. Sehr gut gefallen hat uns hier der neue Klappmechanismus für die Rotorarme der Mavic 4 Pro. Durch eine vertikal versetzte Aufhängung von front- und rückseitigen Rotorarmen müssen die Rotoren nicht mehr in einer bestimmten Reihenfolge ausgeklappt werden. Profis werden darüber vielleicht eher müde lächeln aber in der Praxis ergibt sich doch ein kleiner Zeitgewinn – vor allem auch dann, wenn die Drohne immer wieder aus unterschiedlichen Transport-Positionen heraus schnell flugbereit gemacht werden soll.


DJI Mavic 4 Pro mit neuer Schutzabdeckung, die sich sehr einfach auf- und abnehmen lässt
DJI Mavic 4 Pro mit neuer Schutzabdeckung, die sich sehr einfach auf- und abnehmen lässt



Auch an der Schutzabdeckung hat DJI weiter gearbeitet. Die Mavic 4 Pro bietet für uns die aktuell am einfachsten aufzuclippende und zu entfernende Schutzkappe aller uns bekannter DJI-Drohnen.





6K 10 Bit 50p Bildqualität und Vorteile

Die Kombination aus 6K Auflösung bis maximal 50/60p hebt die DJI Mavic Pro 4 Pro von allen anderen DJI Drohnen unterhalb der DJI Inspire 3 ab. Wer also aktuell noch mit einer 4K Drohne wie der Mavic 3 unterwegs ist und hier an Grenzen stößt, findet mit der Mavic 4 Pro das entsprechende Upgrade-Angebot.


DJI Mavic 4 Pro mit 10 Bit 6K 50p D-Log an Bord­
DJI Mavic 4 Pro mit 10 Bit 6K 50p D-Log an Bord­

Doch wie sehen diese Grenzen eigentlich in der Praxis aus? Aus persönlicher Erfahrung gesprochen können wir folgendes beisteuern: Wenn wir Drohnenaufnahmen filmen, kommt es immer wieder mal vor, dass wir nur bestimmte Blickwinkel und Sequenzen rechtlich nutzen dürfen.



Kann man die Flugsequenzen durchgängig in einem hochwertigen 50p Format filmen, hat man in der Postproduktion die Option, das Material beispielsweise in einer 25P Timeline als Zeitlupe zu verlängern. Man erhält also schnell doppelt so viel Content von dem Ausschnitt, den man nutzen möchte oder darf. In unserer Flugpraxis auf jeden Fall ein echter Vorteil.



Gleiches git für die Videoauflösung. Das 6K 50p Material der Mavic hinterlässt einen sehr scharfen Eindruck auf unserer 4K Timeline. Verantwortlich hierfür ist die Kombination aus 6K Downsampling und vermutlich auch etwas interner, digitaler Nachschärfung. Für Landschafts-Drohnenaufnahmen macht diese Kombination durchaus Sinn. Hier hat man es häufig mit sehr detailreichen, feinen Strukturen zu tun, denen ein hohes Maß an Bildschärfe durchaus gut tut (im Gegensatz zu Interview- oder Portrait-Shots).



Die 6K Auflösung hält darüber hinaus auf einer 4K-Timeline gutes Croppingpotential bereit, was ähnliche Vorteile wie das 50p Material bietet, wenn man nur einen bestimmten Bildausschnitt nutzen möchte oder darf.


 DJI Mavic 4 Pro 6K Material 1:1 gecropt auf 4K Timeline
DJI Mavic 4 Pro 6K Material 1:1 gecropt auf 4K Timeline

Wer das 6K Material im Schnitt 1:1 croppt und es mit 6K downgesampelten Material mischen möchte, muss lediglich das downgesampelte Material mit etwas Blur versehen und kann die Clips problemlos aneinander schneiden. (s. hierzu auch unseren Beispielclip).


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : Mavic4Prodownsampled

Auch wer schnell sich bewegende Motive filmt – sei es im Sportzusammenhang, bei Tieraufnahmen etc. - profitiert von den höheren 50/60p Bildraten und der damit einhergehenden höheren Bewegungsauflösung und erhält zusätzlich Cropoptionen.



Dieser Cropvorteil steht allerdings nur in der Hauptkamera (Hasselblad) zur Verfügung. Wer auf die mittlere Telekamera (äquivalent 70mm) oder die maximale Telekamera (äquivalent 168mm) schaltet, muss mit maximal 4K Auflösungen vorlieb nehmen.




6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : mavic4ProKameasystem

Da bei uns die Frage aufgekommen war, ob sich die Anschaffung der Mavic 4 Pro gegenüber der Mavic 3 Pro Cine in Sachen Tele-Reach lohnt, haben wir kurz beide Drohnen nebeneinander auf unseren Testkasten mit maximalem Tele gerichtet. Die Ergebnisse in Sachen maximaler Telereichweite sind quasi identisch. Die Telekamera der Mavic 4 Pro ist jedoch etwas lichtstärker und unterstützt auch D-Log statt „nur“ D-log M bei der Mavic 3 Pro Cine. Wer also noch stärkere Tele-Ausschnitte benötigt, könnte noch eine Drohnenklasse höher – bei der Inspire 3 - fündig werden und dort dann auf entsprechende Tele-Wechselobjektive in Kombination mit gecropptem 8K Material setzen.



Performancetechnisch hinterlässt das 10 Bit 6K 60p H.265 Material einen guten Eindruck. Auf einer 6K Timeline konnten wir auf unserem M1 Max Redaktions MacBook Pro maximal vier parallele 6K 10 Bit H.265 Clips ohne dropped Frames abspielen. Wer mit weniger performanten Rechnern unterwegs ist, sollte entweder den H.264 Standard oder den All-I Codec nutzen. Bei letzterem sollte man allerdings den zur Verfügung stehenden Speicherplatz im Auge behalten.





DJI 10 Bit LOG in der Farbkorrektur

Auf Grund des leider noch nicht verfügbaren eND-Filters – s. hierzu unsere slashCam News. Sind wir lediglich mit dem Clear-Glas vor der Optik geflogen. Gespannt waren wir hierbei auch auf das Dynamikverhalten des neuen 6K Sensors. Wir haben hierfür extra auch Aufnahmen mit direkter Sonneneinstrahlung und starken Kontrasten (Bäume und Laub) beim Steigflug in 10 Bit D-Log gedreht.


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : Mavic4ProDynamicRange

Mit ziemlich gutem Ergebnis. Wir erhalten noch minimal Zeichnung bei der Rinde der Bäume im Gegenlicht bei gleichzeitig nicht zu kontrastarmen Landschaftstotalen im Gegenlicht. Mit einem e-ND hätten wir hier zwar noch genauer für die schattige Flugphase bei den Bäumen und dann über den Baumkronen im vollen Gegenlicht belichten können, aber auch so stellt der 6K Sensor der DJI Mavic 4 Pro in 10 Bit LOG ausreichend Dynamikumfang zur Verfügung.


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : DynamicRange 2

Solch extreme Gegenlichtaufnahmen inkl. direkter Mittagssonne im Frame dürften zwar eher die Ausnahme als die Regel darstellen, aber beruhigend zu wissen, dass dies ohne komplett ausgebranntem Himmel oder komplett im Schwarz verschwindenden Baumsilhouetten möglich ist. Allerdings ist hierfür eine manuelle Farbkorrektur Pflicht, um die finale Belichtung entsprechend in der Balance zu halten, womit wir bei den DJI-LUTs für die Mavic 4 Pro angekommen wären.



DJI stellt für das 10 Bit D-Log Material der Mavic 4Pro zwei eigene 709-Luts zur Verfügung. Einmal eine REC 709 Vivid LUT sowie eine REC 709 Standard LUT. Das Thema LUTs stellt bei DJI in unseren Augen nach wie vor eine kleine Baustelle dar. Insbesondere bei Grüntönen - wovon es bei Landschaftsaufnahmen via Drohne bekanntlich jede Menge gibt - tun sich die DJI LUTs nach wie vor etwas schwer.



Während die Standard REC 709 LUT eher unnatürliche, etwas schrille Grüntöne produziert, kippt die neue Vivid-LUT in das andere Extrem mit stark akzentuierten Rot-Brauntönen. Die Korrektur der entsprechenden LUT ist jedoch relativ einfach, da das 10 Bit D-Log Material sich als angenhem flexibel erweist.


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : Mavic4ProVivid



Wir empfehlen bei Nutzung der Standard REC 709 LUT eine entsprechende Korrektur der Grüntöne, die wir am einfachsten über eine Zurücknahme der Grünanteile via Log Wheels in den Midtones ( DaVinci Resolve) herstellen konnten – immer vorausgesetzt die Grüntöne befinden sich im mittleren Belichtungsbereich wie bei unseren Aufnahmen.


 etwas schrille Grüntöne bei Nutzung der offiziellen DJI Mavic 4 Pro 709 LUT
etwas schrille Grüntöne bei Nutzung der offiziellen DJI Mavic 4 Pro 709 LUT

Wir haben letztlich den umgekehrten Weg mit der DJI Rec 709 Vivid Lut gewählt und hier die Sättigung reduziert und für die mittleren Grüntöne die Farbwerte aus dem rot/braunen Bereich Richtung Magenta verschoben.



Unterm Strich stellt die Mavic 4 Pro hervorragende 6K Log-Bilder zur Verfügung die mit relativ geringem Aufwand individuell farblich korrigiert werden können. Wer eine Lösung nach dem Motto „LUT drauf und fertig erwartet“, dürfte hier allerdings enttäuscht werden (sofern man sich nicht seine eigene LUT bastelt). Empfehlen tun wir zumindest eine minimale Farbkorrektur des Mavic 4 Pro D-Log Materials.





Flugverhalten und 360 Grad Gimbal

Bei den ersten Flügen wurde schnell klar: Die Mavic 4 Pro fliegt vom Geräuschpegel nochmal etwas weniger Aufmerksamkeit heischend als die Mavic 3. Bei der technischen Lautstärke würden wir uns zwar auf keinen nennenswerten Unterschied festlegen wollen – wohl aber bei der Frequenz. Diese liegt bei der neuen Mavic 4 Pro etwas tiefer als bei der schon recht „leisen“ Mavic 3 und ist damit auch nochmal ein Stück mehr „Stealth“ vom Betriebsgeräusch her.


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : mavic4Pro360Grad

Die wohl spektakulärste Neuerung bietet der jetzt um 360 Grad rotierbare, gimbalgelagerte Kamerakopf (Infinity Gimbal). Nicht nur sind damit einfach vertikale Aufnahmen möglich sondern auch ziemlich coole 360° Rotations-Aufnahmen. Wer jetzt meint man könne doch einfach ein normales Bild roteren lassen, liegt falsch. Wenn man nicht gerade das 6K material 1:1 auf eine HD Timeline legt, bleiben bei einr einfachen Bilddrehung in der Postproduktion Seitenränder sichtbar. Und arbeitet man 1:1, geht dem Bild einiges an Auflösung verloren. Will man die bestmögliche Bildqualität für vertikale Aufnahmeformate oder ein rotierendes Bild erhalten, führt nichts an einer „echten“ Rotation der Kamera vorbei.



Hierbei gilt es jedoch ein paar Sachen zu beachten. Die einfachste Option zu Shots mit 360 Grad Drehung zu gelangen führt über die vorkonfigurierten Mastershots. Hier lässt sich eine automatische 360 Grad-Aufnahme abrufen. Allerdings muss die Mavic 4 Pro hier inkl. aktivierter Hinderniserkennung fliegen was für Anfänger viel Sinn macht, aber bei unseren Beispielaufnahmen auf dem von Bäumen gesäumten Feldweg nicht funktioniert hat, weil hier die Abstände zu den Bäumen zu gering waren.



DJI bietet bei der Mavic 4 Pro auch die Option, die Rotation seines Infinity Gimbals manuell zu kontrollieren. Per default liegt die Gimbalrotation auf der Tastenkombination C1 + rechtes Zeigefingerrad.


Ffür die manuelle Rotationskontrolle C1+ rechtes Zeigefingerrad nutzen
Ffür die manuelle Rotationskontrolle C1+ rechtes Zeigefingerrad nutzen

Hiermit lässt sich auch im manuellen Flugbetrieb die gewünschte Kamerarotation steuern. Für unseren Rotationsflug auf dem recht engen Feldweg haben wir die Hinderniserkennung deaktiviert und die Rotation dann manuell kontrolliert was auch problemlos funktioniert hat. Aber wie gesagt: Achtung – wer die Hinderniserkennung deaktiviert, riskiert ziemlich teure Schäden – also bitte nur in entsprechend kontrollierten Umgebungen und bei ausreichender Flugerfahrung so vorgehen.



Fliegt man die Mavic 4 Pro im Sportmodus hat man ein ziemliches Powerpaket in der Hand. Mit maximalen 25 m/s bewegt sie sich im Inspire 3 Territorium – entsprechend umsichtig sollte man auch im Sportmodus unterwegs sein.



Gewicht bringt Stabilität. Dieser Grundsatz trifft auf jeden Fall auf die Mavic 4 Pro zu - denn wir hatten bei unseren Testflügen mit Böen zwischen 8-10 m/s zu tun, die man teilweise auch gut am bewegten Gras und den Bäumen erkennen kann. Die Mavic 4 Pro blieb hierbei jedoch bemerkenswert stabil und zusammen mit der sehr guten Akkuperformance (s, nächstes Kapitel) und den recht kräftigen Motoren finden wir hier dies bereits einen wichtigen Hinweis, unter welchen Bedingungen sich die Mavic 4 Pro von anderen Drohnen absetzen kann: Die Mavic 4 Pro verhält sich äußerst stabil – auch bei stärkerem Wind und verfügt über ausreichend Energiereserven diese Stabilität auch über einen längeren Zeitraum zu halten. Offiziell gibt DJI zwar für die Mavic 4 Pro die gleiche Windwiderstandsfähigkeit wie für die Mavic 3 Pro an – doch wir hatten den Eindruck, dass sich die Mavic 4 Pro deutlich stabiler verhält – was allerdings auch am neuen Gimbalsystem liegen kann.





Wer also in Gegenden mit viel Wind unterwegs ist – sei es an der Küste oder im Gebirge und mit der aktuellen Drohne immer wieder mit unruhigen oder verwehten Aufnahmen konfrontiert ist, könnte in der Mavic 4 Pro den geeigneten Ersatz finden. Am besten bei entsprechenden Porblemen einfach mal ausprobieren.





Akkus und Flugzeit

Mit der Mavic 4 Pro führt DJI wieder mal ein neues Akkusystem ein - die DJI Mavic 4 Pro Intelligent Flight Battery. Für uns ein etwas zwiespältiges Szenario, weil wir es einerseits als Recourcenverschwendung empfinden, nicht auch die Mavic Akkus des Vorgängers an der Mavic 4 Pro nutzen zu können aber andererseits auch sehen, wie stark sich die Akku-Technologie von Drohnengeneration zu Drohnengeneration weiterentwickelt.


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : DJIMavic4ProFlyMoreCombo

Und gerade letzterer Punkt lässt sich an den um ca. 18 Wattstunden pro Mavic-Generation wachsenden Akkukapazitäten recht gut ablesen. So sind die Akkus der Mavic 4 Pro bei erstaunlichen 95,3 Wh angekommen (der Vorgänger der Mavic 3 hatte noch 77 Wh). Erstaunlich auch deshalb, weil die Akkus gerade mal 330g wiegen.



Das Laden der Akkus erfolgte bei uns über die „Parallele Ladestation“ von DJI, die bekanntlich bis zu drei Intelligent Flight Batteries auflädt und gleichzeitiges oder sequentielles Schnellladen (spezielles Ladegerät erforderlich) unterstützt. In Kombination mit dem 240W Netzteil wird ein Akku lt. DJI in 51 Minuten vollständig geladen, oder bis zu drei Akkus gleichzeitig in ca. 90 Minuten.


6K-Drohne für Pros DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne? : DJMavic4ProLadestation

Gleichzeitig kann der Akku auch als 100W Powerbank genutzt werden und andere Geräte mit Strom versorgen. Die Ladezeiten kamen bei uns in etwa auch so hin. Mit entsprechend kräftigen Netzteilen sind Ladezeiten unter 1 Stunde pro Akku möglich.



DJI gibt für die Mavic 4 Pro eine maximale Flugzeit von 51 Minuten an. Damit dürfte die Mavic 4 Pro unseres Wissens nach aktuell die Drohne mit der längsten Flugzeit im DJI-Portfolio sein. Mittlerweile sollte sich auch rumgesprochen haben, dass diese offiziellen Flugzeiten von DJI unter kontrollierten Bedingungen in völlig windstiller Umgebung gemessen werden und damit quasi wenig mit realen Flugzeiten im Freien zu tun haben. Doch wertlos sind sie nicht, weil sie einen ersten Hinweis unterschiedlicher Flugkapazitäten im internen DJI-Vergleich liefern.



Wir haben es bei sehr intensiver Nutzung (Sportmodus, Quickshots, Mastershots, manuelle 360° Shots) und trotz recht kräftigem Wind nicht geschafft, eine Flugzeit unterhalb von 30 Minuten zu stoppen. 30 Minuten hat man also auf jeder Fall sicher – alles weitere hängt von der jeweiligen Nutzung und den Bedingungen vor Ort ab.



Die DJI Mavic 4 Pro entpuppt sich damit als echter Dauerläufer - klare Empfehlung von unserer Seite für alle, die auf der Suche nach maximaler Flugzeit sind.




Für wen lohnt sich die C2 Drohne?

Die Mavic 4 Pro führt das „Pro“ in unseren Augen mit deutlich mehr Berechtigung im Namen als alle anderen „Pro“ Drohnen im aktuellen DJI-Portfolio. Professionelle User verfügen über den großen Drohnenführerschein und damit ist eine erste entscheidende Hürde benannt, die viele Prosumer User vpn der Mavic 4 Pro vermutlich abhalten dürften. Wer die Mavic 4 Pro sowohl entspannt als auch unter professionellen Bedingungen fliegen möchte, sollte in unseren Augen auf jeden Fall den großen Drohnenführerschein (A2 / EU-Fernpilotenzeugnis) besitzen.



DJI Mavic 4 Pro mit C2 Zertifizierung
DJI Mavic 4 Pro mit C2 Zertifizierung


Wer bislang mit der Mavic 3 unterwegs ist und sich fragt, ob sich das Update auf die Mavic 4 Pro lohnt und für den die höhere Drohnenklasse C2 erstmal kein Hinderungsgrund darstellt, sollte sich unserer Meinung nach folgende Fragen stellen:



- benötige ich stärkere Crop-Optionen (als bps. die 5.1K der Mavic 3 Pro) um Ausschnitte zu definieren oder mehr Tele-Wirkung zu erreichen? Wenn ja, die Mavic 4 Pro stellt 6K Auflösung zur Verfügung.





- benötige ich 50/60p Aufnahmen in bestmöglicher Auflösung weil ich entweder schnelle Action (Sport, Motorsport etc.) aufnehme oder eine hochwertige Zeitlupe benötige? Die Mavic 4 Pro stellt 6K in 10 Bit 50p/60p zur Verfügung (die Mavic 3 Pro maximal 5.1K in 50p – dafür jedoch in ProRes)



- benötige ich längere Flugzeiten? Die Mavic 4 Pro stellt die längsten Flugzeiten aller DJI Kamera Drohnen (inkl. Inspire 3) zur Verfügung.



- benötige ich 360° Drehungen oder vertikale Footage für Social Media in bestmöglicher Qualität? Die Mavic 4 Pro bietet mit dem neuen Infinity Gimbal quasi alle möglichen Kameradrehungen an.



- benötige ich remote bedienbare NDs? Zwar sind die eNDs für die Mavic 4 Pro noch nicht zum testen verfügbar aber sollen in absehbarer Zukunft zur Verfügung stehen.





Fazit

Die Mavic 4 Pro stellt die bislang leistungsstärkste Drohne unterhalb der DJI Inspire 3 dar. Mit 10 Bit D-Log 6K 50/60p bietet sie in ihrer Hauptkamera eine hervorragende Auflösung um sowohl hochwertig auf 4K downzusamplen als auch stärkere Cropoptionen zu ermöglichen. Der Infinity Gimbal stellt für Hochformat-Videos in bestmöglicher Qualität für Social Media als auch für 360° Kamerarotationen die entsprechenden Funktionen zur Verfügung und die maximale Flugzeit dürfte von keiner anderen DJI Kamera-Drohne aktuell geschlagen werden. Hinzu kommt der zukünftig hoffentlich verfügbare eND der nochmal mehr und komfortablere Belichtungsoptionen mit sich bringt.



Um die Vorteile der für die Drohnenklasse C2 zertifizierten Mavic 4 Pro in möglichst vielen Situationen nutzen zu können, sollte jedoch der große Drohnenführerschein (A2) vorliegen. Wem es um die reine Bildqualität der Hauptkamera geht, dürfte mit der Mavic 3 Pro allerdings weiterhin noch ziemlich gut bedient sein.



Wer hingegen die Vorteile der weiterentwickelten Mavic 4 Pro für sich nutzen kann, dürfte aktuell keine bessere Kameradrohne unterhalb der Inspire 3 auf dem Markt finden.



Mit einem Einkauf bei unseren Partnern unterstützt Du slashCam // Affiliate




Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Mit welchem Programm schneidest Du?














    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash