Effekte und Filter
Kommen wir zum Hauptgrund für den Kauf eines BoosterPacks, den bekannten Videoeffekten und Filtern:
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Es handelt sich dabei um dieselben, die auch bei den Schnittkarten DVRaptorRT, DVStorm und DVRexRT dabei sind. Allerdings fehlen zwei: Die "Basic Transitions" und der "Title Motion Filter". Ebenfalls nicht mit dabei sind die 3D-RT Effekte der Realtimekarten.
Das eigentliche Einstellungsfenster öffnet sich erst nach dem Anwenden des Effektes. Beispiel Videofilter "Alter Film":

Gleichzeitig öffnet sich ein eigenes Preview-Fenster, das frei von Störungen ist. In diesem ist, je nach Rechnerleistung, eine Vorschau des Effektes abspielbar. Ebenso sind Veränderungen hier sofort sichtbar. Von Premiere sieht man dann allerdings nichts mehr.
Beispiel Farbkorrektur:

Auch hier passt die Canopus-eigene Oberfläche bei 1024x768 nicht mehr auf den Bildschirm. Wer also den BoosterPack auf einem Notebook einsetzen möchte, sollte auf ein Display mit 1280er Auflösung achten.
Die Integration der Effekte in Premiere ist an einigen Stellen nur unzureichend. So wird an keiner Stelle auf eine Eigenart des Canopus-Codecs eingegangen (siehe auch Der Canopus-Unterschied ). Kurz gesagt streckt er nicht wie andere Codecs bei der Umwandlung von YUV in RGB die Videowerte auf den vollen RGB-Bereich. Dadurch ist er in der Lage, auch Signale im Headroom oder im Superschwarz zu verarbeiten, was andere Schnittkarten häufig nicht können. Außerdem ist diese Art der Umrechnung weniger verlustbehaftet und daher qualitativ hochwertiger. Nachteil dieser Lösung: Liegen reine RGB-Dateien vor, müssen diese von Hand an den Videobereich von 16 - 235 angepasst werden.
Das ist bei eingefügten Grafiken ja noch möglich, bei den integrierten Premierefunktionen

dagegen nicht. Diese erzeugen Signale außerhalb des Normbereiches und sollten deshalb nicht verwendet werden.
Auch Premiere Keyframes für Effekte in der Timeline werden ignoriert, stattdessen gibt es den Videofilter "Übergangseffekt". Dieser ist dafür beliebig Keyframebar und unterstützt sogar zwei Keyframeverläufe: Punkt zu Punkt (Polyline) und Bezier (Spline)

Gerade Anfänger werden sich aber mit dieser doppelten Logik schwer tun. Ein wenig Grundlagenwissen der Videotechnik und etwas Einarbeitungszeit sollte man sich daher gönnen.
Die Qualität ist der Effekte dagegen ist hervorragend. Vor allem professionellere Anwender werden Freude an den vielen Einstellmöglichkeiten, der Echtzeitvorschau im Previewfenster und vor allem der praxisnahen Auswahl inklusive zwei hervorragenden Keyern haben.

Dass dabei auch Features wie Farbbalken (der als Ersatz für den "Streifen und Ton" dient),

Waveformmonitor oder Vectorscope nicht fehlen, ist schon fast Ehrensache.
Einige Kleinigkeiten sind dabei nicht ganz korrekt, so zeigt z.B. das Vectorscope beide PAL-Zeilen an. Das sollte nur im NTSC-Modus so sein, im Display steht aber PAL. Das sind aber wirklich nur Kleinigkeiten, die vielleicht irgendwann in einem Update mit korrigiert werden.