Fazit
Sony bleibt somit bis auf weiteres (Anfang 2017) der einzige Anbieter, der eine vernünftige 4K-Aufzeichnung mit der A7SII in Kleinbild-Vollbildformat anbietet. Nachdem die Canon 5D Mk4 nun eine 4K Crop-Kamera geworden ist, sind nun sogar Kameras wie die Sony A6300/6500 und die FUJI X-T2 plötzlich Konkurrenten im Videobereich. Und während die Canon-Vorgänger immer noch in preislicher Konkurrenz zu günstigem, semiprofessionellem Videoequippment standen, liegt der Preis der aktuellen 5D Mk4 mit 4.000 Euro nun schon deutlich darüber. Für den halben Preis wird man in Kürze eine Panasonic GH5 erhalten, die interne 10 Bit -4:2:2-Aufzeichnung bei einem nicht unähnlichen Cropfaktor in 4K ermöglicht. Dazu garniert mit einer Vielzahl an zusätzlichen dezidierten Videofunktionen. Solche Funktionen hält Canon dagegen demonstrativ von der 5D Mk4 fern, um seine Cinemodelle klar zu differenzieren. Nicht einmal Peaking oder ein C-Log-Profil dürfen in der neuen Kamera weilen. Das Fehlen von 4K/UHD-Auflösungen, der speicherfressende MJPEG-Codec sowie die starken Rolling Shutter Effekte nehmen der Kamera weitere potentielle Einsatzgebiete.
Wir glauben daher nicht, dass sich viele Anwender eine 5D Mark IV primär zum Filmen zulegen werden. Gegenüber der gesamten direkten 4K-Konkurrenz (die bis auf Nikon zudem deutlich günstiger ist) wirken die gebotenen Filmfunktionen einfach zu stark eingeschränkt.
Dass die Kamera ihre Fans im Fotobereich finden wird, ist dagegen stark anzunehmen. Diesen Anwendern dürften die gebotenen 4K-Funktionen als kostenlose Dreingabe wahrscheinlich auch gut ausreichen. Wer am Set auch etwas filmen soll, kommt hier mit dem Dual Pixel Autofokus ohne viel Übung zu guten Ergebnissen. Wer dagegen dringend einen ernstzunehmenden 4K-Nachfolger für seine 5D Mark 2/3 als hybride Filmkamera sucht, sollte sich vielleicht einmal bei der Canon 1D C oder 1D X mk2 umsehen, zu denen der Aufpreis mittlerweile auch nicht mehr so groß erscheint.
Der Markt hat sich dazu drastisch verändert. Features wie hochauflösende Video-Sucher, herausklappbares Display, volles Sensor Downsampling oder sogar Sensor-Stabilisierung sind 2017 bei der spiegellosen 4K-Konkurrenz schon fast die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Dagegen wäre C-Log oder Fokus Peaking vielleicht für manchen Interessenten doch noch ein Argument mehr in der Canon-Waagschale gewesen.