Äußerlichkeiten

Das Gehäuse des Shogun ist nicht ganz so solide, wie das seiner Geschwister, dafür wirkt er etwas gediegener. Eigentlich wie ein zu dick geratenes 7 Zoll-Tablet. Und gleich nach dem Einschalten darf man erst einmal über die volle HD-Auflösung des Displays staunen. Bei der 4K-Aufnhame liefert es natürlich eine bemerkenswert gute Vorschaumöglichkeit, doch ein weniger genannter Anwendungsfall kommt uns mittlerweile fast eben so interessant vor: Bei der FullHD-ProRes Aufnahme (z.B. von einer Nikon D810) bekommt man hiermit eine pixelnative Vorschau in FullHD zu Gesicht. Auch ohne Bildschirmlupe kann man hiermit schon exakt manuell fokussieren. Und (nicht nur) in 4K helfen Peaking, eine verschiebbare 2:1 Lupen-Ansicht, sowie Zebra-Muster und Falschfarben das Bild professionell einzurichten. Somit lässt sich in vielen Fällen einen echter Vorschaumonitor komplett sparen.



Der Vergleich zu einer professionellen 4K-Kamera fällt dabei praktisch von selbst. Neben einem FullHD-Display mit LUT-Preview und Videomessinstumenten (Waveform-Monitor, Vektorskop), XLR-Audio-Inputs, Kopfhörer-Ausgang gibt es HDMI (1.4), SDI (12G) und Genlock(IN)-Anschlüsse.



Und wo wir schon beim Vergleich mit echten 4K-Kameras sind: Dank der einsetzbaren Standard-SSDs sind die Medienkosten für echte 4K-ProRES Aufnahme ziemlich günstig. Vergleicht man hier Sonys XQD oder CFast 2.0 Medien, so kommen einem die Preise für SSDs praktisch geschenkt vor. Die bei 4K ProRes auftretenden Datenraten sind für SSDs dazu nicht einmal sonderlich herausfordernd, weshalb sich auf der Kompatibilitätsliste von Atomos auch ziemlich günstige Modelle finden lassen.



Wer nur FullHD aufzeichnet kann zudem sogar zu einfachen 2,5-Zoll Festplatten greifen, die dann ein praktisch unschlagbar günstiges Preis/Speicher-Verhältnis in gigantischen Größen bieten. Allerdings sollte man diesen Festplatten dann wohl im Betrieb keine allzu starken Stöße zumuten. Selbiges gilt für das in kürze kommende RAID-Caddy für den Shogun. Hiermit sollen sich zwei günstige 2,5-Zoll-Festplatten im RAID0-Verbund nutzen lassen, um sogar 4K ProRes 422 HQ ruckelfrei aufzeichnen zu können. Das Caddy soll weniger als 100 Dollar kosten und somit 2 TByte Speicher ab 200 Euro ermöglichen.



Während unseres Tests erschienen immer wieder weitere Firmware-Updates, die auch teilweise wichtige Funktionen erst nachgeliefert haben. Unter anderem das 4K-Playback: Das neue 4K Playback ist tatsächlich sehr gelungen. Neben einer Fullframe-Darstellung können 4K Videos auch in einer pixelnativen 1:1 Ansicht wiedergegeben werden. Dabei kann man per Touchgeste in der 1:1 Pixelvorschau herumschieben und so kritische Bereiche begutachten.



Auch für mach andere Funktionen lohnt sich der Blick in die Firmware-Roadmap. So soll der Shogun in Zukunft u.a. auch Sony FS-Raw und Canon RAW aus der C500 entgegennehmen können. Aber auch 3D LUTs und DNxHD sollen schon bald kommen.



Ein Kritikpunkt bei unserem Testgerät war die kurze Akkulaufzeit des mitgelieferten Akkus. In manchen Fällen konnten wir nicht einmal 45 Minuten mit dem Shogun testen. Atomos hat jedoch inzwischen angekündigt ab sofort einen Akku mit doppelter Kapazität beizulegen und sogar schon ausgelieferte Akkus auszutauschen. Somit sollten nun knapp 1,5 Stunden Netto-Benutzungszeit garantiert sein. Ebenfalls erwähnenswert: Atomos verwendet Standard Sony NP-F Akku-Typen, die man auch von anderen Drittherstellern günstig erwerben kann. Auch der Transportkoffer bietet Aussparungen für 4 Akkus, sogar für die “fetten Brummer” der NP-F9xx Serie, die fast 8000 mA halten können.




Leserkommentare // Neueste
rush  //  17:25 am 12.1.2017
Die Frage die sich mir eher stellt und auch immer schon gestellt hat... Braucht man so ein Ding wirklich? Spätestens mit der GH5 werden die teile doch im Prinzip unnötig. Bei...weiterlesen
mediadesign  //  15:57 am 12.1.2017
Kann der Shogun eigentlich auch in kleineren Formaten aufzeichnen, die nicht so viel Speicherplatz fressen? Neben der Verwendung als Aufzeichnungsmedium für Prores wollen wir den...weiterlesen
domain  //  18:21 am 20.2.2015
Man kann auch mit knetbarem Gummi aus dem Autozubehörhandel so kleine kegelförmige Vulkane um die sensiblen Anschlüsse formieren. Sieht Scheiße aus, hält aber wesentliche...weiterlesen
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