In der Praxis

In der Praxis schlägt sich der Shogun bis auf die kurze Akkulaufzeit unaufällig gut. Ist man einmal mit der Bedienung vertraut, benutzt man den Recorder blind. Wir haben mit einer Sandisk Ultra II 256 GB getestet und konnten keinerlei Probleme mit Dropped Frames oder kaputten Bildbereichen feststellen. Während der Aufnahme waren wir besonders von der flinken Pegelanzeige und den guten Messmöglichkeiten angetan. Der Waveform-Monitor reagiert nicht nur flott, sondern hilft auch wirklich noch Schatten und Highlights bis an den Rand in den Codec zu quetschen und dennoch kein Clipping zu erzeugen. Das Peaking ist für unseren Geschmack zwar etwas grob, jedoch lässt es sich sehr breit an den eigenen Geschmack anpassen. Dazu kamen wir bis dato noch nicht.



Wir testen den Shogun gerade mit drei Kameras (Panasonic GH4, Sony A7s und Samsung NX1) und werden unsere individuellen Erfahrungen mit diesem Kombinationen in kurzen Erfahrungsberichten posten. Dies ist u.a. auch deswegen nötig, da wir mit jedem Kamera-Firmware-Update immer einige Erfahrungen über Bord werfen konnten. Darum macht auch eine inhaltliche Artikel-Trennung nach Kameras Sinn.



Was für alle Kameras gleich ist, sind jedoch die XLR-Eingänge: Diese sind zwar nicht absolut rauschfrei, klangen jedoch in einem kurzem Test mit identischem Pegel deutlich rauschfreier als alle Vorverstärker der getesteten Kameras.



Zum Schnitt steckt man die SSD in den mitgelieferten USB 3.0 Reader. Da die 4K Datenraten durchaus in Bereiche von 100MB/s kommen können, kann ein Schnitt direkt von der SSD etwas problematisch sein. Denn obwohl USB 3.0 auf dem Papier solche Datenraten locker erreichen kann, müssen in der Praxis Chipsatz, Treiber und Adapter gut zusammenspielen, was nicht immer reibungslos funktioniert. Bei uns klappte es erst einmal prinzipiell mit einem Intel X99-Chipsatz. Wir konnten ohne Umwege in Premiere das Material in die Timeline ziehen, scrubben und sogar ohne Framedrops rückwärts abspielen. Allerdings fing zeitgleich unsere Maus an, etwas ruckelig zu agieren, was sich erst wieder legte, nachdem wir den Atomos Reader wieder abgemeldet hatten.



Als Produktvorschlag würden wir Atomos empfehlen, noch noch einen PC-Wechselrahmen für die Caddys anzubieten, der im Rechner direkt an die SATA-Schnitstelle angebunden ist (und der evtl. sogar voll Hot-Plug-fähig sein könnte.) Damit wären nicht nur die USB3.0 Unwägbarkeiten vom Tisch, auch könnte man mit voller SATA-Datenrate Clips kopieren.




Fazit

Der Shogun ist eine ziemlich potente Kombination aus FullHD-Mini-Vorschaumonitor und Festplatten-Recorder mit XLR-Inputs. Hätte er noch ein paar echte manuelle Tasten, eine ergonomische Form und einen eigenen 4K Sensor, käme er einer idealen 4K-Kamera schon recht nahe. Zu kritisieren gibt es wenig, denn er tut grundsätzlich genau das, was er soll. Ob sich eine Investion lohnt hängt daher in erster Linie von der verwendeten Kamera ab. Eine GH4 gewinnt dabei weniger an zusätzlichen Funktionen, als beispielsweise eine A7s. Aus diesem Grund werden wir in kürze auch noch drei knappe Erfahrungsberichte posten, in denen wir über unsere Shogun-Erfahrungen mit der Panasonic GH4, der Sony A7s und der Samsung NX1 berichten werden.



Leserkommentare // Neueste
rush  //  17:25 am 12.1.2017
Die Frage die sich mir eher stellt und auch immer schon gestellt hat... Braucht man so ein Ding wirklich? Spätestens mit der GH5 werden die teile doch im Prinzip unnötig. Bei...weiterlesen
mediadesign  //  15:57 am 12.1.2017
Kann der Shogun eigentlich auch in kleineren Formaten aufzeichnen, die nicht so viel Speicherplatz fressen? Neben der Verwendung als Aufzeichnungsmedium für Prores wollen wir den...weiterlesen
domain  //  18:21 am 20.2.2015
Man kann auch mit knetbarem Gummi aus dem Autozubehörhandel so kleine kegelförmige Vulkane um die sensiblen Anschlüsse formieren. Sieht Scheiße aus, hält aber wesentliche...weiterlesen
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