Ratgeber Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps

Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps

Nicht jede Kamera eignet sich gleich gut für den kompakten Betrieb am Gimbal. Und häufig hat man auch nicht die freie Wahl. Aber was macht eigentlich eine gute Gimbal-Kamera aus und worauf sollte man hier besonders achten? Hier unsere Top-Sieben Tipps die wir bei der Auswahl einer DSLM für den Gimbal-Betrieb berücksichtigen würden ...

// 11:37 Do, 16. Jul 2020von

Nicht jede Kamera eignet sich gleich gut für den kompakten Betrieb am Gimbal. Und häufig hat man auch nicht die freie Wahl. Aber was macht eigentlich eine gute Gimbal-Kamera aus und worauf sollte man hier besonders achten? Hier unsere Top-Sieben Liste die wir bei der Auswahl einer DSLM für den Gimbal-Betrieb berücksichtigen würden ...


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : Gimbal Front

Wie bereits in der Einführung erwähnt, soll es hier vor allem um kompakte Kamera-Gimbal Setups gehen - somit stehen DSLM/DSLRs bei der nachfolgenden Liste im Vordergrund.





Kamera-Matching / Bildqualität

Wichtiger als jede Kamera-Gimbal Funktion ist für uns die Bildqualität der genutzten Gimbal-Kamera. Noch so perfekte Gimbal-Aufnahmen sind wenig wert, wenn sie sich nicht zur Hauptkamera matchen lassen. Wenn Gimbal- und Hauptkamera zusammenfallen, hat man zumindest in Sachen Matching keine Probleme - was jedoch nicht bedeutet, dass dies stets die beste Wahl für die Gimbal-Kamera darstellt: Rolling Shutter, Autofokus, Gimbal-Unterstützung, externes Monitoring/Recording können bei anderen Kameras die entscheidenden Punkte sein.






Die erste Überlegung gilt jedoch klar der Matchfähigkeit der jeweiligen Gimbal-Cam zur Hauptkamera. Dies gilt nicht nur für die Wahl der Kamera sondern auch für die genutzten Objektive. Wer einen möglichst konsistenten Look anstrebt und hierfür bewußt auf einen bestimmten Objektivsatz vertraut (z.B. auf Anamorphoten), muss diese mit der jeweiligen Gimbal-Cam auch nutzen können. Spätestens hier wird das Thema Fokussierung dann auch interessant.







Fokus

Wer nicht auf einen bestimmten Objektivsatz festgelegt ist, dürfte bei einer DSLM/DSLR vor allem vor der Entscheidung Autofokus oder manueller Fokus stehen. Hier die richtige Wahl zu treffen, kann durchaus kniffelig sein und ist auch vom Budget (sprich: Teamgröße) der jeweiligen Produktion abhängig. Wer komplexere Shots mit häufiger sich verlagernder Schärfeebene benötigt, dürfte mit einem extra Fokuspuller am besten bedient sein, (sofern es das Budget hergibt).


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : focuswheel

Wer solo unterwegs ist und trotzdem häufig die Schärfe kontrolliert ziehen muss, dem empfehlen wir auf ein elektronisches Fokus-Wheel am Gimbal zu setzen. Für eine möglichst lineare Schärfekontrolle zwischen Fokus-Rad und Kamera würden wir hier vor allem externe Fokussiermotoren einsetzen.



„Lineare Fokuskontrolle“ ist hierbei auch das Stichwort für die Kamera. Wer mit elektronischen Fokus-by-Wire Objektiven unterwegs ist, sollte bei der Kamera darauf achten, ob sich die Fokussierung auch linear schalten lässt.


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : FollowFocusGimbal

Bei einigen neueren DSLMs wie der Canon EOS R, Panasonic S1/S1H ist dies möglich.



Wer hingegen mit manuellen Objektiven (am besten bereits mit Zahnkranz versehen) unterwegs ist, verfügt automatisch über eine lineare Fokussierung.



Wer keine manuelle Fokussiermöglichkeit via Fokussrad zur Verfügung hat, sollte auf eine Kamera mit gutem Video-Autofokussystem setzen. Zwar bieten Remote-Lösungen via Fokus-Wheels unserer Meinung nach immer noch die überlegenere Fokus-Kontrolle gegenüber AF-Systemen. Doch letztere haben in den letzten Jahren deutlich aufgeholt und können bei weniger komplexen Shots oder bei Aufnahmen, die zur Not auch mehrfach wiederholt werden können eine echte Hilfe sein.



Allerdings würden wir dann auch auf eine Kamera-/Objektiv-Kombination achten, die einen besonders verlässlichen Autofokus bietet. Die besten Video-AF Systeme für Vollformat-Video-DSLMs haben derzeit Canon und Sony im Angebot (- die Konkurrenz scheint jedoch hinter den Kulissen schwer am optimieren zu sein …).



Und wer schließlich weder Zugriff auf eine manuelle Remote-Fokus-Lösung via Fokusrad noch auf einen hochwertigen Autofokus hat, der kann immer noch hyperfokale Schärfe nutzen. Doch auch hierfür gibt es Kameras die sich besser ales andere eignen. Wichtig wäre uns hierbei, dass die Kamera mit dem Gimbal in sofern zusammenspielt, als dass sich zumindest ein One-Push-AF-Trigger mit der Kamera setzen lässt. Viele Gimbal-Hersteller bieten hierfür Kompatibilitätslisten, welche Kamera-Funktionen am Gimbal unterstützt werden. Eine einmalige AF-Trigger-Funktion erleichtert hier das schnelle Fokuspunkt setzen während der Gimbalarbeit stark, weil man hier die Kamera nicht nochmal anfassen und neu „auspendeln“ muss.



Darüber hinaus würden wir beim Arbeiten mit hyperfokaler Schärfe und einem besonders großen Schärfebereich bei der Kamerawahl auf einen eher kleinen Sensor achten … (womit wir beim Thema Sensorgröße wären...)





Sensorgröße

Die Sensorgröße spielt bei der Wahl einer optimalen Gimbal-Kamera in mehrfacher Hinsicht eine Rolle. Kleinere Sensoren wie MFT bieten einen größeren hyperfokalen Schärfebereich.


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : Sensorgroesse

Kleinere Änderungen bei der Entfernung zum Motiv müssen nicht gleich per Fokus angepasst werden. Da man beim Gimbal häufig eine in Abhängigkeit zum Motiv bewegte Kamera im Einsatz hat, verändert sich die Schärfe zu Unschärferelation zudem recht häufig zu Gunsten einer Isolierung des Hauptmotivs gegenüber der Umgebung „quasi automatisch“ - und damit auch bei kleinerem Sensor.





Ebenfalls nicht unwichtig bei der Wahl der Sensorgröße ist das Rolling Shutter Verhalten. In der Regel lassen sich kleinere Sensoren schneller auslesen als größere was zu einem reduzierten Rolling Shutter Verhalten führt. Wer trotzdem mit einer Kamera mit größerem Sensor unterwegs ist, sollte sich (wenn möglich) Sensor-Cropformate mit Blick auf das Rolling Shutter Verhalten anschauen.



Bei einigen Kameras finden sich hier deutlich schnellere Sensorauslesezeiten. Eine bewegte Kamera - auch per Gimbal stabilisiert - profitiert unserer Erfahrung nach stets von möglichst geringem Rolling Shutter.





Gewicht

Grundsätzlich gilt beim Kameragewicht im Verbund mit Einhand-Gimbaln: Je leichter desto besser. Nicht nur weil man leichtere Kamera-Gimbalsysteme über einen längeren Zeitraum ohne zusätzliche Tragehilfen halten kann, sondern auch, weil die von den Gimabl-Herstellern angegebenen Maximal-Traglasten meistens recht optimistisch ausgelegt sind. Zudem können überstehende Lasten in Form von längeren Objektiven schnell zur Überlastung der Gimbal-Motoren bei anspruchsvolleren Bewegungsabläufen führen.



Das Gesamt-System-Gewicht gilt es hierbei vor allem im Auge zu behalten und dies kann durch eine ungünstige Lastverteilung von schweren Objektiven negativ beeinflusst werden. Daraus folgt auch, dass kompakte und leichtere Festbrennweiten gegenüber schwereren Zoom-Objektiven unsere bevorzugte Wahl für Gimbal-Kamera-Systeme darstellen.





Start-Stop / Belichtungssteuerung

Kamera und Gimbal wachsen mit jeder neuen Gerätegeneration immer weiter zusammen, was die gegenseitige elektronische Unterstützung und Integration anbelangt. Bei den unterstützten Standardfunktionen steht eine Start/Stop Funktion für die Videoaufnahme bei uns klar an erster Stelle. Gerade deshalb sollte bei der Kamera-Wahl auch darauf geachtet werden, dass die Kamera Gimbal-seitig auch tatsächlich eine Start/Stopp-Unterstützung via Rec-Button am Gimbal erfährt.


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : GimbalControlAV

Das Triggern von AF/Funktionen am Gimbal hatten wir ja bereits erwähnt. Darüber hinaus bieten einige Kamera-Gimbal Kombinationen auch Blende, ISO und Verschlußzeiten Kontrolle. Allerdings sind solch weitreichende Unterstützungen derzeit eher noch die Ausnahme. Wer entsprechende Funktionen benötigt, muss also recht genau vorab recherchieren, welche Kamera-Gimbal-Kombination genau was unterstützt. Es lohnt sich hier auch immer wieder mal einen aktuellen Blick auf neue Kompatibiliäten zu werfen, da sich hier sowohl bei neuen Kamera- als auch bei neuen Gimbal-Firmwares immer wieder was ändern kann.



Spannend (und auch noch etwas praxisrelevanter) fänden wir allerdings beim Thema Belichtungsfunktionen elektronische Vario-ND Filter die sich über den Gimbal steuern lassen. Auf eine einfache Lösung ohne viel Bastelei müssen wir hier wohl noch auf eine entsprechende DSLM mit verbautem elektronischen ND warten ...





Abmessungen, Ergonomie und Monitoring

Tatsächlich können die Kameraabmessungen und die Ergonomie selbst im DLSM-Bereich darüber entscheiden, ob eine Kamera auf einen Gimbal passt oder nicht. Es wäre ein Fehler anzunehmen, dass jede DLSM auf jeden für DSLM-gemachten Gimbal passt oder alleinig die Traglasten des Gimbals zur Beurteilung der Kamera-Eignung heranzuziehen.


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : BMDPocket-Gimbal



Die Crux liegt hierbei häufig in weiter nach links oder rechts ausladenden Kameragehäusen, bei denen die optische Achse nicht mit der Gewichtsachse übereinstimmt. Bestes Beispiel hierfür ist die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4 und 6K, für die erst nach einiger Zeit Gimbal-Optionen zur Verfügung standen, die das nach rechts weit ausladende Gehäuse unterbringen konnten.



Ebenfalls zu berücksichtigen bei der Wahl der Gimbal-Kamera sind kameraeigene oder externe Monitorfunktionen sowie ggf. die dazugehörenden Kabelwege. Für eine bestmögliche Bildbeurteilung sind externe Monitor-Systeme erste Wahl. Diese müssen jedoch am Gimbal montierbar sein und bringen inkl. Akku zusätzliches Gewicht mit. Außerdem wollen sie so mit der Kamera verkabelt werden, dass die Tarierung nicht darunter leidet. Hier kann es durchaus entscheidend sein, wo sich der HDMI-Out an der Kamera befindet oder ob sich der kameraeigene Monitor auch neigen oder schwenken lässt und vor allem auch zu welcher Seite.





Audio

Wer nur kurze Gimbal-Sequenzen aufnimmt, dürfte mit den On-Board Mikros moderner DSLMs für ein anschließendes Syncen der Tonspur mit externem Ton in der Regel auskommen. Wer hingegen viele Gimbal-Shots vor sich hat und eine möglichst unkomplizierte Sync-Lösung in der Postproduktion benötigt, sollte über eine kleine Timecode-Sync Box an der DSLM oder am Gimbal selbst nachdenken.


Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps : audioSync

Voraussetzung hierfür ist, dass die Sync-Box nicht der Tarierung der Kamera oder der Gimbal-Mechanik im Weg steht. Entsprechend sollte vorab geklärt werden, auf welcher Seite sich der Miniklinken Audio-Eingang der jeweiligen Gimbal-Kamera befindet. Klettbänder haben sich hier für die Montage von Sync-Boxen bewährt aber auch Kamera-Hotshoes und Brackets können je nach Kamera-Gimbal-Setup funktionieren.



Soweit unsere Überlegungen worauf wir bei der Wahl einer DSLM/DSLR für ein kompaktes Gimbalsystem achten würden ...



Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Meine nächste Kamera wird eine










    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash