Ratgeber Hybrid Log Gamma: Erste Eindrücke zum HLG-Format in der Panasonic GH5

Hybrid Log Gamma: Erste Eindrücke zum HLG-Format in der Panasonic GH5

Mit dem neuen Firmware-Update beherrscht die Panasonic GH5 nun auch Hybrid Log Gamma (HLG). Warum das spannend werden könnte und was wir dazu schon sagen können lest ihr hier...

Ein nicht unerhebliches Feature des neuen GH5-Updates ist das HLG-Bildprofil. HLG steht für Hybrid Log Gamma. Hierbei handelt es sich um eine HDR-Format, das im Bereich Fernsehen mittlerweile fast sicher das Rennen machen wird. Das Killerargument des dritten Formates gegenüber der Konkurrenz ist dabei so einfach wie genial: Hybrid Log Gamma nutzt im unteren Teil der Übertragungsfunktion eine typische Gamma-Kurve des aktuellen REC709-Standards, während in der oberen Hälfte eine Log-Funktion “angeklebt” wird.



In dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag zu Hybrid Log Gamma ist dies ganz gut erklärt. Ein normaler SDR-Fernseher “sieht” nur den unteren Teil der Kurve während ein HDR-Fernseher die ganze Kurve zur Darstellung auswerten kann.



Aktuell rüsten gerade viele Hersteller von HDR-Fernsehern dieses Profil für ältere Modelle nach und bei Neuvorstellungen ist ein HLG-Profil mittlerweile mandatorisch. In HEVC und HDMI 2b sind ebenfalls bereits HLG-Profile standardisiert worden. Und wenn sich dieser HDR-Standard bei den etablierten Sendern etabliert ist auch nicht auszuschließen, dass er mittelfristig sogar in der Netzdistibution eine größere Rollen spielen wird.



Für GH5-Anwender kann Hybrid Log Gamma dazu noch auf der Produktionsseite interessant werden. Denn Panasonic liefert mit dem aktuellen GH5-Firmware-Update nun auch ein HLG-Profil für die Aufnahme mit. Nachdem HLG gegenüber V-Log auf der GH5 kostenlos ist, stellt sich natürlich auch gleich die Frage, ob man hieraus nicht auch einen genormten Semi-Log-Workflow basteln könnte. Dieser Frage wollen wir in nächster Zeit nachgehen und euch unsere ersten Erkenntnisse nicht vorenthalten. Schauen wir uns zunächst erst einmal an, ob es denn überhaupt Sinn macht, HLG bei der Aufnahme zu nutzen.




Der Dynamik-Umfang von HLG

Nachdem das Signal nonlinear in 10 Bit aufgezeichnet wird, kann HLG auf jeden Fall mehr als 10 Blendenstufen speichern. Doch schon die Frage welchen Dynamic Range HLG eigentlich genau umfasst ist nicht einfach zu beantworten. Denn HLG will bei der Wiedergabe seine Signalwerte relativ interpretiert wissen (scene-referred), und nicht absolut wie PQ. Auf einem helleren HLG-Display sind deswegen 100 Prozent Weißpegel dann auch wirklich heller als auf einem dunkleren HLG-Display. Und somit hängt der Dynamikumfang des Signals bei der Wiedergabe vom Display ab.



Wenn HLG auf einem 2.000 Nits Display mit 10 Bit/Pixel wiedergegeben wird, hat es einen Dynamikumfang von 200.000:1 oder 17,6 Stopps. Auf einem 1.000 Nits Display wären es noch über 16 Stops und bei 500 Nits läge man noch über 15 Blendenstufen.



In Relation: Der Dynamikumfang, den das menschliche Auge in einem einzigen Bild wahrnehmen kann, beträgt etwa 14 Stufen. 8 Bit SDR/REC709-Video mit Gamma 2.4 hat einen Dynamikumfang von maximal 6 Blendenstufen. Und der Sensor der GH5 kann selbst bei großzügiger Messauslegung nicht mehr als 13 Blendenstufen anliefern. HLG sollte somit vom Dynamikumfang für die Aufzeichnung gut ausreichen.




Leserkommentare // Neueste
roki100  //  03:57 am 7.6.2021
Okay, es geht also mit LUT (davor) auch.
cantsin  //  00:03 am 7.6.2021
Wenn Du das hinter der LUT machst, ist es schon zu spät, da die LUT ja destruktiv arbeitet...
roki100  //  22:57 am 6.6.2021
Zwingend CST, oder kann man z.B. die passende LUT benutzen und für das andere dann Node "Gamut Mapping" und darin "Tone Mapping Method"?
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