Meinung Kamera-Trends 2030 - oder die Filmproduktion im nächsten Jahrzehnt

Kamera-Trends 2030 - oder die Filmproduktion im nächsten Jahrzehnt

Es fällt schwer zu prognostizieren, in welchen Bereichen sich Cine-Kameras in den nächsten Jahren noch signifikant verbessern sollten. Wahrscheinlich stehen wir jedoch sowieso vor einem kompletten Paradigmenwechsel in der Filmproduktion...

Trotz (oder besser mit?) Corona war das letzte Jahr ein erfreulich progressives Jahr, was neue Kameras anging. Tatsächlich fühlen wir uns nun zum Jahresstart thematisch etwas verkatert, denn im letzten Jahr haben viele Hersteller ihre Kameras so signifikant verbessert, dass unser Forderungskatalog des letzten Jahrzehnts nun faktisch leer ist.




2020 - Der Sieg der digitalen Revolution?

Ob man nun mit 10 Bit 4:2:2 oder RAW filmen will, mag zwar noch ein paar Techniker interessieren. In der Praxis sind bei allen neuen Großsensor-Kameras selbst für anspruchsvolles Extrem-Grading mittlerweile genügend Reserven verfügbar. Und auch bei der Dynamik spielen die neuen Top-Modelle nahezu in der gleichen Liga.



Und so darf man ohne Übertreibung behaupten, dass man schon mit einer 2000 Euro Kamera heutzutage kompromisslose Kinoqualität hinbekommen kann. Dabei haben etwas teurere spiegellose Hybrid-Kameras wie Panasonics S1H, Canons R5/6-Modelle oder Sonys A7S gegenüber den teuersten Cinekameras von ARRI und RED sogar mittlerweile noch ein paar erhebliche Features voraus:




Advantage DSLM

Damit meinen wir nicht nur in erster Linie bewegte Sensoren und verlässlichen Autofokus. Sondern auch den kompakten, leichten Formfaktor sowie den niedrigen Stromverbrauch, der einen weitaus flexibleren und unkomplizierteren Einsatz der Kamera ermöglicht. Was natürlich in erster Linie die Indie-Rebel-Produktionsfraktion zu schätzen weiß.



Spätestens die günstigen, leicht handhabbaren Speichermedien -extra gesichert dank Doppelslot-Aufzeichnung- lassen Profis neidisch mit der Augenbraue zucken. Weil am Film-Set nach wie vor eine Person einzig mit der Aufgabe betraut wird, die unkomprimierten RAW Datenberge des teuer produzierten Blockbusters zu kopieren und zu archivieren.



Dass das Paradigmen-Pendel des pragmatischen Technikeinsatzes auch mal zurück schlägt, wenn jemand wie Steven Soderbergh meint, Spielfilme mit einem iPhone drehen zu müssen, darf einen dann natürlich ebenso belustigen.




Smartphones holen weiter "künstlich" auf

Keine Frage: Smartphone Kameras werden immer besser und die Qualität ist gemessen an der Gerätegröße (und oft auch am Preis) unglaublich gut. Aber eben nicht so gut, dass es sich wirklich lohnt, bei einem aufwändigen Filmsetting wegen ein paar Euro wichtige Dynamikreserven in der Aufnahme zu sparen. Dies wird auch weiterhin gelten, denn bei den Smartphones wird noch lange die Sensor- und Objektiv-Größe der limitierende Faktor der Bildqualität bleiben.



Wer wirklich etwas szenisches produzieren will, sollte weiterhin nicht zum Smartphone greifen (auch wenn sicher irgendwann mal wieder ein No Budget Smartphone Hit à la Blair Witch Projekt auftauchen wird). Schon mit einer einfachen DSLM hat man in diesem Jahrzehnt mehr als konkurrenzfähigen Zugang zum großem Kino. Dass eine Kamera mittlerweile fast das günstigste an einem Film ist, hätten wir uns allerdings vor zwanzig Jahren selbst kaum zu träumen gewagt. Die digitale Revolution des Films darf in unseren Augen gerne als abgeschlossen bezeichnet werden.




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