Interviews Licht hat seine eigene Logik / Teil 1: Professionell am Set

Licht hat seine eigene Logik / Teil 1: Professionell am Set

Meistens stehen ja die Stars im Rampenlicht, aber wir fanden es Backstage schon immer cooler und richten in unserer Gesprächsreihe mit Film-Profis diesmal den Spot auf das Beleuchtungs-Department selbst...

// 14:42 Sa, 28. Apr 2007von

Meistens stehen ja die Stars im Rampenlicht, aber wir fanden es Backstage schon immer cooler und richten in unserer Gesprächsreihe mit Film-Profis diesmal den Spot auf das Beleuchtungs-Department selbst. Wir haben länger mit Götz Holborn gesprochen, der seit über 15 Jahren als Beleuchter bei Fernseh- und Kinoproduktionen arbeitet, ua. bei Dani Levys "Mein Führer".


Uns ging es dabei nicht so sehr um die Technik selbst, sondern um Fragen wie: wer entscheidet eigentlich, wie eine Szene genau ausgeleuchtet werden soll? Wie plant man den Lichtaufbau, welche Faktoren sollten berücksichtigt werden? Ist es aufgrund des geringeren Kontrastumfanges tatsächlich schwieriger für Video zu leuchten als für Film? Oder auch: Gibt es einen Trick, um Schauspieler möglichst wenig zu blenden? (Um die Antwort vorwegzunehmen: nicht wirklich...)


In diesem ersten Teil geht es vor allem um den Workflow am Set, im zweiten Teil dann um die praktische Arbeit mit dem Licht.



Licht hat seine eigene Logik / Teil 1: Professionell am Set : eins


// Die Lichtsetzung ist ja eine eher unsichtbare Kunst, und wird (zumindest in allgemein gehaltenen) Filmbüchern meist als ein Teil des Mise-en-scène nur kurz behandelt. Hat Dich Licht schon immer besonders interessiert?



Nein, ich wollte damals zwar unbedingt zum Film, aber ich wollte Schnitt machen. Das war aber vor 15 Jahren, damals ging es bei Schnitt weniger um Computer als um richtigen 35mm Filmschnitt, und es war üblich, daß man, bevor man ein Praktikum für Schnittassitenz macht, erstmal eines im Filmkopierwerk machen sollte, um den Umgang mit dem Filmmaterial zu lernen.


Ich bin also bei Taunus-Film in Wiesbaden gelandet, wo es auch ein Studiosystem gab, und eben ein Kopierwerk. Ich habe dort auch zwei eigene Filme gedreht auf 16mm, das war ja naheliegend, und als ich die dann geschnitten habe am Schneidetisch – was an sich faszinierend war – , habe ich gemerkt, man sitzt immer nur in einem Raum. Das hatte ich vorher überhaupt nicht realisiert, hat mich aber tatsächlich etwas abgeschreckt. Das Drehen der Filme war irgendwie spannender, und auch die Jobs, die sich durch Kontakte zu anderen Firmen auf dem Gelände ergeben haben, zB. beim Lichtverleih – die hatten gefragt, ob ich nicht kleine Jobs machen möchte, Licht aufbauen, Schienen legen und sowas. Da habe ich ziemlich viele Erfahrungen gemacht.



In Deutschland ist das glaube ich ziemlich normal, daß Leute beim Licht landen, die sich das nicht unbedingt von vorhinein vorgenommen haben.



Bild// Aber ein gewisses Interesse für Technik braucht man ja wohl schon?



Natürlich, es ist ein sehr technischer Beruf – man muß sich mit Strom auskennen, mit Mechanik, man muß die ganzen technischen Sachen kennen, die es so gibt, zumindest die Standards -- es gibt ja soviel, das passiert mir auch heute noch, daß ich neue Sachen entdecke...



// Immer noch?



Ja. Interessanterweise gibt es auch Modewellen, auch oder gerade in der Technik. Als ich angefangen habe zum Beispiel, da gab es diese Kino Flo-Lampen noch gar nicht, die Neonröhren. Die sind extrem gut und wichtig, man kann mit denen sehr schnell arbeiten. Was man früher sehr kompliziert bauen mußte, mit Reflektoren und Fahnen, daß das Licht nicht überall wild durch die Gegend fliegt, das kann man viel einfacher und gezielter und billiger mit einem Kino Flo machen.







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