Vor der Jahrtausendwende waren sogenannte Videoschnittkarten für PCs und Macs unabdingbar um (semi-)professionell Videos zu bearbeiten. Die (damals noch VGA-Karten genannten) Grafikkarten in den Rechnern gaben keine analogen PAL- oder NTSC-Signale aus und die meisten Videos wurden interlaced produziert, was dem (noch ebenfalls analogen) VGA-Signal eines Computers genauso fremd war. Somit konnte man nur mit speziellen Videoschnittkarten eine korrekte Wiedergabe des Videosignals in der Timeline erreichen. Gleichzeitig waren Videoschnittkarten auch nötig, um das Videomaterial überhaupt in den Rechner zu bekommen. Hierfür mussten die analogen Signale vom Band digitalisiert werden. Dieser Prozess wurde Capturing genannt.
Mit MiniDV fielen analoge Schranken
Mit der Einführung von (Mini)DV um die Jahrtausendwende konnten auch semiprofessionelle Anwender Videoaufnahmen in PAL oder NTSC-Auflösung endlich digital in der Kamera auf Band speichern. Dadurch wandelte sich das Capturing, also das Einlesen der Aufnahmen in den Computer. War dies bis dahin noch eine Analog-Digital-Wandlung wurde es mit MiniDV zu einer rein digitalen Übertragung, die seinerzeit über Firewire erfolgte. Zur zeitlichen Einordnung: Firewire konkurrierte zu dieser Zeit mit USB um die Vorherrschaft als externer digitaler PC-Anschluss. Diesen Kampf gewann schließlich USB und Firewire versank mit dem Aussterben der Mini(H)DV-Kameras anschließend wieder in der Versenkung. Eine dedizierte Videoschnittkarte sollte um die Jahrtausendwende also am besten DV digital über Firewire einlesen und das Interlaced-Format an einen (immer noch) analog angeschlossenen Vorschaumonitor ausgeben können.
Eine Schnittkarte (hier von Canopus) die DV- und Analog-Video ein- und ausgeben konnte.
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