Wie schon im ersten Teil dieser Serie angesprochen, so lässt die Audioqualität der meisten Videoaufnahmen durchaus zu wünschen übrig – warum das so ist, und was getan werden kann, um eine bessere Tonqualität zu erzielen, ist Thema dieses Workshops. Denn ein guter Ton wertet jeden Videofilm merklich auf...
Töne sind Druckwellen
Was wir als Töne wahrnehmen, sind im Grunde genommen Druckwellen, die sich im Raum ausbreiten. Je weiter die Ton erzeugende Quelle von uns entfernt ist, desto schwächer die Druckwelle, die bei uns ankommt, und desto leiser der wahrgenommene Ton. Um exakt zu sein, so nehmen die Druckwellen an Stärke im Quadrat zum Abstand ab – das heißt, wenn sich der Abstand von einem Sprecher zum Mikrophon verdoppelt, wird die Tonstärke nicht halb, sondern nur noch ein Viertel so groß sein. Um ein Signal zu bekommen, das laut genug ist, muss der Ton dann höher gepegelt werden (dies geschieht via Automatik oder auch per Hand, siehe unten), was ein erhöhtes Hintergrundrauschen produziert.
Daraus folgt, dass man ein Mikrophon immer so nah wie möglich an die aufzunehmende Tonquelle und möglichst weit weg von unerwünschten Störgeräuschen platzieren sollte. Falls Sie sich je gefragt haben sollten, warum der mit dem eingebautem Kameramikro (wie in Abbildung 1 zu sehen) aufgenommene Ton so schlecht ist, so ist hier der Grund zu suchen. Denn diese Mikrophone sind nicht nur viel zu nah an einer Störquelle dran (nämlich der Kamera selbst mit elektronischem Surren und Bandtransport), sondern auch immer zu weit weg von dem, was sie aufzeichnen sollen.

Ein zweiter grundlegender Punkt in Sachen Tonaufnahme bleibt ebenso oft unbeachtet: alles, was bei der Aufnahmesituation an Geräuschen zu hören ist, wird aufgezeichnet. Es gibt nicht die Möglichkeit, Störgeräusche effektiv abzuschirmen, analog zur Wahl des Bildausschnittes, wo man ja weniger ansprechende Bildteile einfach außen vor lassen kann. Allerdings hat man bei externen Mikrofonen die Wahl zwischen unterschiedlichen Aufnahmecharakteristiken.