Tonaufnahme in Interviewsituationen
In vorhergehenden Workshops haben wir Hinweise zum Bildausschnitt und Fokussieren bei Interviews gegeben haben. Was gibt es in Sachen Audio zu beachten?
- Die Wahl des richtigen Mikrofons sollte sich danach richten, wo gedreht wird, und wieviele Personen aufgenommen werden sollen. In den meisten Situationen empfiehlt sich ein externes Richtmikrofon, um eventuelle Umgebungsgeräusche möglichst zu minimieren. Diese dürfen natürlich nicht aus der gleichen Schallrichtung kommen wie die Stimme, die man aufnehmen möchte – die Person muß entsprechend platziert werden. Soll neben der Stimme des Interviewten auch die des Fragestellers sauber zu hören sein, muss eventuell ein zweites Richtmikro angeschlossen werden (soweit möglich), oder mit einem Kugelmikro gearbeitet werden. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Fragen später extra nachzusprechen. Dann ist es besonders wichtig, am Drehort Atmo aufzunehmen, damit sich der Raumklang nicht allzusehr unterscheidet.
- Achten Sie beim manuellen Pegeln eines Interviews darauf, dass sich die Sprecherstimme häufig von leise nach laut innerhalb eines Interviews verschiebt. Pegeln Sie grundsätzlich so ein, dass Sie die maximale Lautstärke noch gut unter 0 dB haben. Zu leiser Ton lässt sich später leichter anheben, als Übersteuerungen korrigieren. Und wer ganz sicher sein möchte, dass das Audio-Setup funktioniert, macht eine kurze Testaufnahme bevor das Interview losgeht.
- Wenn Sie selbst das Interview führen: Vermeiden Sie es, selbst zu sprechen, wenn Ihr Interviewpartner antwortet – auch ein „Ja“, „Nein“ oder ein Lachen wirkt störend in der Tonspur, wenn Sie nicht zu sehen sind. Lächeln und nicken Sie lieber zustimmend. Sollen Ihre eigenen Fragen nach dem Schnitt nicht zu hören sein, stellen Sie sie so, dass sie nicht mit „Ja, das stimmt“ oder ähnliches beantwortet werden können, sonst werden Sie eine magere Ausbeute an brauchbaren Aussagen bekommen.