Aufnahmecharakteristiken
Je nach dem, wie groß der Bereich ist, aus dem Töne unverzerrt aufgezeichnet werden, spricht man von gerichteten oder ungerichteten Mikrofonen (siehe Abbildung 2). Letztere haben eine so genannte Kugelcharakteristik, und nehmen Geräusche gleichmäßig aus allen Richtungen auf. Sie eignen sich deshalb sehr gut, um ganze Soundkulissen aufzunehmen. Nur der Abstand zu den jeweiligen Tonquellen wirkt sich auf die Aufnahme aus – je näher, desto lauter, wie oben beschrieben. Ganz anders verhält es sich dagegen bei einem Mikrofon mit gerichteter Aufnahmecharakteristik. Hier werden Geräusche, die frontal auf das Mikro treffen, unverzerrt aufgenommen, während Töne, die seitlich auftreffen, gedämpft werden – ganz verschwinden sie jedoch nicht. Bei dieser Art Mikrofon ist es wichtig, dass sie genau auf die gewünschte Tonquelle gerichtet wird, weil der Winkel, in dem optimale Audioqualität erzielt wird, gering sein kann, vor allem bei extrem gerichteten Typen.

Links ist eine Kugelcharakteristik, rechts eine Nierencharakteristik eingezeichnet. Deutlich ist zu erkennen, dass ein Kugelmikrofon gleich empfindlich für Geräusche aus allen Richtungen ist (das Signal ist überall gleich stark), während bei dem gerichtetem Mikro Geräusche von vorne (0°) lauter aufgezeichnet werden als von den Seiten kommende. Allerdings sind Mikrofone oft unterschiedlich empfindlich für verschiedene Frequenzen, sodass in vielen Grafiken zum Vergleich zwei oder mehr Kurven eingezeichnet werden.
Im Gegensatz zu Kugelmikrofonen sind gerichtete Modelle sehr windempfindlich. Aus einer leichten Brise wird auf der Tonspur schnell ein pfeifender Windstoß. Wer im Freien dreht, kann zur Sicherheit zu einer besonderer Windschutzhülle aus Polyester-Vlies greifen, wie in Abbildung 3 zu sehen.
