Schnittprogramme
Bei den Schnitprogrammen wurde es dagegen schon interessanter: Canopus zeigte öffentlich die erste Betaversion von Edius, Pinnacle ebenfalls eine Beta von Edition 5.0. Beide Programme sollen frühestens im Mai auf den Markt kommen. Edius wirkte dabei schon erstaunlich stabil. Allerdings kommt mir die beschränkte Anwendergruppe auf DV-Storm und Rex-Kunden doch etwas klein vor. Es ist jedoch zu erwarten, dass Canopus über kurz oder lang dieses Programm auch anderen Anwenderschichten zur Verfügung stellen wird. Vom Funktionsumfang entspricht Edius dabei ungefähr Premiere, wobei es bei Effekten etwas weniger mitbringt, dafür wirklich alles in Echtzeit beherrscht. Insgesamt scheint es auch noch etwas mehr Echtzeit aus einem Prozessor herauskitzeln zu können, als die Canopus-Karten bisher unter Premiere schafften. Als einziges wirkliches Manko fiel mir an der jetzigen Beta-Version auf, dass sich Effekte nicht keyframen lassen. Allerdings soll dieses Feature bereits in der nächsten Version vorhanden sein.
Besonders gespannt wollte ich mir auch Edition 5.0 vorführen lassen. Mit Echtzeiteffekten ohne zusätzliche Hardware könnte dieses Programm ebenfalls sehr interessant werden. Leider war die Demoversion während meiner Anwesenheit nicht einsatzbereit und lies sich nicht starten. Wir bekommen jedoch schnellstmöglich eine eigene Testversion zugeschickt und können dann genaueres berichten.
Ebenfalls wenig Glück scheint meine Anwesenheit Ulead beschert zu haben. So stürzte auch Media Studio 7 bei meiner Demonstation häufig ab, was laut Standmitarbeiter jedoch natürlich „sonst nicht der Fall“ ist. Allerdings habe ich die deutsche Vollversion bereits zum Testen mitbekommen, weshalb Ihr hier in kürze nachlesen könnt, ob sich der Umstieg lohnen kann. Die Features sehen auf jeden Fall recht vielversprechend aus.
Schnittkarten
Bei den Schnittkarten gab es dagegen kaum Neuerungen. Allerdings wurde auf dieser CeBIT auch der Trend klar, was in Zukunft mit speziellen Hardware-Lösungen passieren wird: Sie werden einfach aussterben. So haben alle Softwarehersteller bis auf Sonic Foundry und Adobe nun Echtzeit-Effekte in voller PAL-Auflösung ohne zusätzliche Hardware im Programm. Und es ist auch ein offenes Geheimnis, dass bei den Echtzeitschnittkarten von Canopus oder Matrox die meisten Effekte ebenfalls in Software erzeugt werden. Einzig ein Hardware-Codec kann dabei noch die Echzeit-Effekte nach DV-wandeln, jedoch ist dies mit kleinen Performance-Einbußen auch bereits heute in Software möglich. Und für ein Hardware-Overlay auf einem Preview-Monitor reicht ja eigentlich auch eine einfache TV-Karte mit etwas Treiber-Software.
In einem waren sich allerdings viele Anwesenden einig. Adobe wird sich mit Premiere etwas einfallen lassen müssen. Zwar gilt es als sicher, dass auch die Version 7 mit Echtzeit und internem YUV-Renderer kommen wird, jedoch wird dies noch etwas dauern. Dafür pfeiffen die Spatzen von den Dächern, dass After Effects 6 im Herbst kommen wird...