Apple_Demo

Und schließlich versorgt Apple ein Reportage-Team der Filmhochschule Ludwigsburg mit Rechnern und Schnittsofware für Impressions-Clips vom Campus. So viel zum Thema vorbildliche Nachwuchsförderung.





Avid auf der Berlinale

Nicht minder engagiert um den Nachwuchs zeigte sich Avid auf dem Berlinale Talent Campus, wo man sich mit den Kollegen von Apple pikanter Weise einen Präsentations-Raum teilte. Auf einem I-Mac präsentierte Avid hier das nicht minder renommierte Pendant zu Final Cut Pro aus eigenem Hause Namens Xpress DV. Für die angehenden Filmemacher bot sich somit die Möglichkeit zu einem direkten Vergleich der jeweiligen Konzepte hinter den konkurrierenden Editingsystemen - ein wahrer Luxus. Für den Nachwuchs im Fach Motion-Design stellte Avid sein Highend-Compositing-System DS in der HD Version vor, das bekannter Maßen vor allem im Zusammenspiel mit 3D-Material zu glänzen weiss. Alles in allem also reichlich Futter für die international vertretene Filmstudentenschaft.




HD: High-Definition-Video besteht aus 1920x1080 Bildpunkten (PAL=768x576)

DV: Digitales Video, häufig gleichgesetzt mit Mini-DV


Mini-DV: Konsumer-Camcorder, die auf kleinen DV-Cassetten aufzeichnen


10 Bit Uncompressed: Höchstmögliche professionelle Videoqualität


Drehverhältnis 30:1 : 30 Stunden Aufnahmematerial ergeben 1 Stunde fertig geschnittener Film






Final Cut im Scheinwerferlicht

Doch auch bei denen, die es schon geschafft haben, und im offiziellen Berlinale Programm ihre Filme präsentieren, hat sich Final Cut Pro einen festen Platz in der Postproduktion erobert. Ein besonders gelungenes Beispiel stellt der von Emir Kusturica (Underground, Time of the Gypsies, Schwarze Katze, Weisser Kater, etc.) produzierte und von Dusan Milic realisierte "Jagoda im Supermarkt" dar. Diese rasant inszenierte Action-komödie wurde auf Digibeta gedreht, auf Final Cut Pro geschnitten und dann auf 35mm für die Kinoprojektion ausbelichtet. Der finale Schnitt auf Final Cut ging laut Dusan Milic völlig problemlos über die Bühne. Wer sich einen Endruck von diesem absolut charmanten Film und seinem Macher verschaffen möchte, dem sei folgender Link empfohlen:



http://www.netloungedv.de/2003/videos.html



Auch in anderen Filmgenren hat Final Cut Pro zum gelungenen Berlinaleauftritt beigetragen. Das vom Kameramann Hajo Schomerus mit einer kleinen Sony 900 hervorragend fotografierte Roadmovie "Golden Lemons" wurde ebenfalls auf Final Cut Pro geschnitten. In stilsicheren Bildern folgt die Kamera einer Amerika-Tournee der Punkband Goldene Zitronen zu Orten, wo noch nie jemand von Ihnen gehört hat. Eindrucksvoll stellt dieser Film unter Beweis, wie mit einer "Kaufhauskamera", einem Weitwinkelkonverter und dem entsprechenden "Auge" ein echtes Kinoerlebnis möglich wird. "Golden Lemons" sowie "Jagoda im Supermarkt" werden noch dieses Jahr in deutschen Kinos zu sehen sein und sind beide absolut empfehlenswert.



Wem es eher im rein Dokumentarischen gefällt, findet mit "My Camera Doesn´t Lie" von Solveig Klaßen und Katharina Schneider-Roos einen beeindruckenden Dokumentarfilm über den chinesischen Undergroundfilm. Mit einem Drehverhältnis von 30:1 wurde Final Cut Pro hier einem gehörigen Stresstest unterzogen. Das Format Mini-DV wurde bewußt eingesetzt, um den harten Dreh- und Zensurbestimmungen im Reich der Mitte ein Schnippchen zu schlagen. So wurden Einblicke in eine Underground-Filmkultur möglich, die selbstbewußt ihren Weg abseits staatlich sanktionierter Pfade sucht.



Berlinale 2003 - Total Digital: Digitales Video, Final Cut Pro und Apple : publikum


Auch der Experimental-Film kam auf Final Cut Pro geschnitten daher. Romuald Karmakar, der einem größeren Publikum mit Filmen wie "Der Totmacher" mit Götz George und "Warheads" bekannt sein dürfte, hatte in der Berlinale-Sektion des Internationalen Forums des jungen Films seinen "196 BPM" laufen. Der einstündige Film gibt in lediglich drei Einstellungen Beobachtungen des Regisseurs im Umfeld der Loveparade wieder. Die letzte und längste Einstellung zeigt DJ Hell bei der Arbeit an seinen Plattentellern in einem Berliner Club. Auf die Frage, weshalb sich Romuald Karmakar entschieden hat, seinen Fim auf DV zu drehen, antwortet er: "Aufgrund der nichtvorhandenen Produktionsmittel war es das einzige Medium, mit dem man so einen Film quasi aus dem Stand, ohne Team, ohne Förderanträge, ohne Redaktionsgespräche, ohne Script, ohne Legitimationsdruck, einfach wie ein Partisan ganz alleine drehen konnte."



Wie gesagt, digitales Video ist endgültig im Kino angekommen, Final Cut Pro ebenso.



rob







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