Natürlich nutzen die wenigsten slashCAM-Leser Scratch, aber dennoch ist dieses Videotutorial vielleicht auch für manch anderen Leser interessant. Denn hier kann man sehen, wie aktuell Editing für Virtual-Reality (VR)-Umgebungen funktioniert, bzw funktionieren könnte. So muss das Programm nicht nur die Live-Entzerrung des Bildmaterials beherrschen, sondern auch einen Überblick geben wo und wie das Blickfeld eines virtuellen Betrachters liegen kann.
Interessant ist auch die Anbindung einer VR-Brille als Analogon zu einem Vorschaumonitor. Im Gegensatz zu einem Vorschaumonitor kann man mit einer VR-Brille allerdings prinzipbedingt nicht alles überblicken, was die Bildkontrolle in VR grundsätzlich aufwändiger macht.
Wie man hier auf jeden Fall schön sieht kommen mit VR-Editing auch eine Menge neue (Schnitt-)Techniken auf uns zu, die wahrscheinlich demnächst auch Einzug in alle großen Schnittprogramme erhalten werden. Genau so wie 3D vor ein paar Jahren.
Allerdings gibt bei VR-Video schon im Vorfeld einen breiteren Zuspruch als bei 3D-Video, da die Hardware von vielen Interessengruppen gleichzeitig in den Markt gedrückt wird. So erwarten sich sowohl die Smartphone-Hersteller durch VR bessere Hardware-Absatz-Möglichkeiten, wie auch die Spiele-Entwickler und Konsolen-Hersteller. Aber auch GPU-Entwickler wie AMD oder Nvidia treiben den Markt gerade vor sich her um einen triftigen Kaufgrund für mehr GPU-Leistung verkaufen zu können. Und VR-Video wird dabei sicherlich nicht der USP der VR-Verkäufe sein. Allerdings dennoch eine Content-Nische bespielen, die sich wahrscheinlich gerade mit Youtube und Facebook ein Rennen um die spektakulärsten VR-Hingucker liefern wird.
Vielleicht ist daher gerade nicht die schlechteste Zeit sind mit VR-Editing zu beschäftigen, falls man gerade ein neues Betätigungsfeld sucht. Denn hier werden sicherlich in kürze ein paar Spezialisten gesucht werden.