Originelles Konzept Wie Hitchcock mit Psycho nicht nur den Horror, sondern den Kinobesuch veränderte

// 19:44 Mi, 9. Jul 2025von

Vor 65 Jahren, im Juni 1960, kam einer der einflussreichsten Horrorfilme der Filmgeschichte in die Kinos – Alfred Hitchcocks Psycho. Die Schlüsselszene in der Dusche gehört zur bekanntesten, gruseligsten und vielzitiertesten Filmszene aller Zeiten; viel wurde bereits darüber geschrieben, doch sind auch andere, weniger bekannte Aspekte des Films sehr interessant.

Wie Hitchcock mit Psycho nicht nur den Horror, sondern den Kinobesuch veränderte


Tatsächlich brach der Film nämlich nicht nur mit Sehgewohnheiten, sondern revolutionierte auch die Art, wie Kinovorführungen stattfanden: Denn Hitchcock bestand darauf, dass nach begonnener Projektion kein Zutritt mehr gewährt wurde, während es bis dahin normal gewesen war, einen Kinosaal während laufender Vorführung zu betreten, sich den Rest dieses Films anzuschauen und daraufhin den Anfang des folgenden. Doch wer Psycho sehen wollte, musste pünktlich sein und sich den Film von Beginn an ansehen, so wie es danach üblich wurde und bis heute geblieben ist – umso sinnvoller in diesem Fall natürlich, da die von Janet Leigh gespielte Hauptfigur bereits nach ungefähr einer Dreiviertelstunde in besagter Duschszene spektakulär ermordet wird und im Rest des Films folglich fehlt. Auch dies per se ein echter Publikumsschocker, sich einer Protagonistin so früh beraubt zu sehen.


 Directing instructions in the shower
Regieanweisungen in der Dusche

Psycho ist nicht nur Hitchcocks vermutlich bekanntester, sondern vor allem auch sein kommerziell erfolgreichster Film (er spielte 32 Millionen Dollar ein), was umso interessanter ist, als er ihn auf eigenes finanzielles Risiko produzierte, als Paramount Studios nicht daran interessiert war, sondern nur den Vertrieb übernehmen wollte. Die Umsetzung erfolgte daher sehr "kostenbewusst", mit reduzierten Schauspieler-Gagen und in Schwarz/Weiß (was auch den Vorteil hatte, den Splatter-Faktor der Duschszene zu reduzieren).


Auch der Soundtrack – mindestens so bekannt wie die Bilder und laut Hitchcock extrem wichtig für die Spannung im Film – wurde vom relativ geringen Budget entscheidend beeinflusst. So nutzt Bernard Herrmann statt einem vollen symphonischen Orchester nur Streicher, was einen sehr spezifischen (Klang-)Effekt zur Folge hat.



Und zu guter Letzt soll Psycho übrigens auch der erste Mainstream-Film gewesen sein, der die Kamera prominent auf eine Toilettenschüssel bei laufender Spülung richtete – wahrlich ein beeindruckendes Spektrum an schockierenden Neuerungen...


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