Wer keine Möglichkeit hat, seine RTX 4090 auf 96 GB aufzurüsten oder wem das immer noch zu wenig GPU-Speicher ist, für den ist vielleicht folgende Neuentwicklung von SanDisk interessant. SanDisk hat nämlich eine neue Speichertechnologie namens High-Bandwidth Flash (HBF) entwickelt, die eine Speicherkapazität von bis zu 4 TB auf Grafikkarten ermöglichen soll. Der HBF-Speicher basiert auf NAND-Flash und zielt darauf ab, die Speicherbandbreite von klassischem VRAM mit High-Bandwidth Memory (HBM) zu erreichen, dabei aber viel größere – bis zu 16-mal größere – Speicherkapazitäten zu bieten.

Technische Details zu SanDisks HBF-Speicher
Der neue HBF-Speicher kombiniert 3D-NAND-Flash mit einer HBM-ähnlichen Architektur. Mehrere NAND-Chips werden gestapelt und miteinander verbunden, was eine hohe Parallelität beim Zugriff auf die Daten und damit eine hohe Geschwindigkeit ermöglichen soll. Ein einzelner gestapelter HBF-Baustein (Stack) bietet eine Kapazität von rund 512 GB, was im Vergleich zu aktuellem HBM3e-Speicher, der maximal 24 GB bietet, eine erhebliche Steigerung darstellt. Mit bis zu acht HBF-Bausteinen auf einer Grafikkarte könnte so eine gewaltige Speicherkapazität von insgesamt 4 TB erzielt werden.
Die Speicherbandbreite von HBF soll an die von HBM heranreichen, allerdings gibt es von SanDisk noch keine konkreten Leistungsangaben. Zum Vergleich: Ein HBM2-Stack erreicht eine Bandbreite von etwa 300 GB/s und neuere HBM3e-Stacks bieten bis zu 1 TB/s. HBF nutzt eine ähnliche Architektur wie HBM, benötigt jedoch einige Anpassungen, um vollständig mit aktuellen GPU-Designs kompatibel zu sein.

Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichem VRAM ist allerdings die höhere Zugriffslatenz von Flash-Speicher. HBF ist daher weniger für latenzkritische Anwendungen wie etwa Games geeignet und eher für Anwendungsszenarien, in denen hohe Datenmengen sequentiell gelesen werden, etwa bei der Verarbeitung von KI-Daten – so könnten sowohl das KI-Modell als auch die zu bearbeitenden Daten direkt auf der GPU Platz finden.
4 TB Grafikkarten – interessant für KI und Film
Aber auch in der Filmproduktion könnten größere Videodaten oder 3D-Modelle effizienter bearbeitet werden, ohne ständig auf den langsameren Systemspeicher oder SSDs zugreifen zu müssen. Aktuelle Grafikkarten haben oft nicht genug VRAM, um mit großen Projekten in hoher Auflösung wie 8K-Video oder aufwendigen VFX-Szenen in Echtzeit zu arbeiten. Mit 4 TB HBF-Speicher könnten diese Daten direkt auf der GPU vorgehalten werden, was eine flüssigere Bearbeitung und Vorschau ermöglichen würde.
Die HBF-Technologie befindet sich noch in der Entwicklung, und SanDisk hat noch keine konkreten Produkte oder Preise angekündigt. Sollte HBF jedoch marktreif werden, könnte es die Arbeit mit großen Datenmengen in Spezialanwendungen im Bereich der Film- und Videoproduktion oder KI erheblich beschleunigen.