Neue Nvidia RTX 4090: Doppelt so schnell wie RTX 3090 Ti - aber 1.949 Euro teuer

Nvidia hat die ersten zwei Modelle RTX 4090 und RTX 4080 seiner neuen Grafikkartengeneration vorgestellt, die interessante Verbesserungen für die Arbeit mit Video bringen. Viele technische Daten der neuen RTX 40 Serie waren schon per Leak bekannt, eine große Frage blieb der Preis, denn am Preis/Leistungsverhältnis im Vergleich zur Vorgeneration entscheidet sich letztendlich die Attraktivität der neuen Modelle. Diesen Preis hat Nvidia jetzt deutlich höher als bei den Vormodellen angesetzt - so kostet die neue RTX 4090 jetzt satte 1.949 Euro.



Doppelt so schnell durch mehr Kerne und größeren Takt

Die GPUs der neuen RTX 4000 Nvidia Modelle wurden von TSMC mittels der im Vergleich mit dem Vormodell nochmals deutlich effizienteren 5-Nanometer-Technik gefertigt. Zusammen mit dem neuen Design, einem größeren L2-Cache, mehr CUDA Kernen und einem noch höheren Takt von 2.8 GHz führt das laut Nvidia zu einer großen Performancesteigerung.


Nvidia RTX family
Nvidia RTX Familie

So soll die GeForce RTX 4090 laut Nvidia bis zu 2x schneller als eine GeForce RTX 3090 Ti sein beim 3D-Rendering, bei KI-Funktionen und beim Videoexport (vermutlich ist die Beschleunigung aber von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich groß). Das Encoding wird auf allen Modellen der RTX 40-Serie durch einen neuen Dual-Encodern beschleunigt, der die Exportzeiten fast um die Hälfte verkürzen soll.



Starke Grafikkarten sind für die professionelle Arbeit mit hochauflösendem Video enorm wichtig, beschleunigen sie doch zahlreiche Funktionen wie unter anderem das Encoding von Video, das Rendern von VFX, die Farbkorrektur und diverse KI-Tools. Deswegen sind solche Leistungssteigerungen für Videoprofis eine sehr gute Nachricht.


New Nvidia RTX 4090
Neue Nvidia RTX 4090



Nvidia RTX 4090

Die neue RTX 4090 (mit AD102-300-A1 Grafikchip) verfügt über 24G GDDR6X VRAM und 16.384 ALU FP32-Shader/CUDA Cores bei einem Basistakt von 2.235 MHz und einem maximalen Takt von mehr als 2.520 MHz und einem TGP von 450 Watt. Laut Nvidia CEO wurde die RTX 4090 im Labor auch schon auf über 3 GHz übertaktet.



Zum Vergleich: der im 8-nm-Verfahren bei Samsung gefertigte GA102-300-Chip des Vorgängers RTX 3090 Ti besitzt ebenfalls per 384 Bit Speicherinterface (mit 936 GByte/s) angebundene 24 GB VRAM, aber nur 10.496 ALUs mit einem maximalen Boost-Takt von 1.890 MHz bei einem TDP von 350 Watt. Die theoretische Rechenleistung betrug 40 TFlops - die RTX 4090 verdoppelt diese u.a. durch die zusätzlichen Kerne und den höheren Takt auf 82.6 Teraflops.




Nvidia RTX 4080

Die neue Nvidia RTX 4080 kommt in zwei Versionen, einmal mit 16 GB VRAM und einmal mit 12 GB. Beide Versionen unterscheiden sich aber nicht nur in der Größe des Speichers, sondern auch der Anzahl der CUDA-Kerne (9.728 vs 7.680), dem Boost-Takt (2.51 GHz vs 2.61 GHz) und demzufolge auch dem TDP (320 Watt vs 285 Watt) und der theoetischen Rechenleistung (48.8 TFlops vs 40.1 TFlops). Die RTX 4080 16 GB Version soll bis zu 1.5x schneller sein als eine RTX 3080 Ti.



Dual Encoder
Dual Encoder





Neu: AV1 Encoding

Erstmalig unterstützen Nvidias neue GPUs jetzt auch mittels der neuesten Version des NVENC Videoencoders die Hardware-Kodierung im quelloffenen AV1 Format. So wird demnächst das AV1 Encoding zum Beispiel im Grading-, Schnitt-, Compositing- und Audio-Mastering-Programm DaVinci Resolve sowie im Live-Streaming Programm OBS Studio möglich sein.



So wird OBS Studio - zusätzlich zur kürzlich hinzugefügten HEVC- und HDR-Unterstützung - in einer seiner nächsten Versionen das Encoding von AV1 mittels Nvidia GPUs unterstützen und durch eine Optimierung der Kodierungspipelines den Overhead um 35% reduzieren. Die neue Version wird außerdem aktualisierte NVIDIA Broadcast-Effekte enthalten, unter anderem zur Entfernung von Rauschen und Raumechos sowie zur Verbesserung des virtuellen Hintergrunds. Nvidia wird für Entwickler im Oktober das Video Codec SDK 12 zur Verfügung stellen und so den NVENC AV1 Encoder auch direkt in Microsofts Media Framework, Googles Chrome und Chromium sowie in FFMPEG nutzbar machen.



Mit der Unterstützung von AV1 durch Nvidia entfällt ein Alleinstellungsmerkmal von Intels neuen ARC GPUs, die bisher die einzigen Grafikkarten waren, welche per Hardware sowohl H.264 und H.265 als auch AV1 Video komprimieren konnten.



Dual Encoder
Dual Encoder



Schnelleres Encoding durch Dual-Encoder

Neu ist auch der Dual-Encoder, welcher die Exportzeiten fast um die Hälfte verkürzen soll. Der Dual-Encoder kann auch im Tandem arbeiten und sich die Arbeit automatisch aufteilen, um den Output zu verdoppeln. Er ermöglicht es im GeForce Experience Tool und OBS Studio, Inhalte mit bis zu 8K und 60 fps in Echtzeit aufzuzeichnen.



Blackmagic Designs DaVinci Resolve und auch das Voukoder-Plugin für Adobe Premiere Pro werden sowohl das neue AV1 Encoding als auch den neuen Dual-Encoder mittels der Encode-Voreinstellungen unterstützen. Dual-Encoder und AV1 werden für diese Anwendungen per Update voraussichtlich im Oktober verfügbar sein, also dann wenn die RTX 4090 auf den Markt kommen wird. In Zukunft soll AV1-Encoding und der Dual-Encoder auch von der VFX-App Notch sowie dem Topaz KI-Tools unterstützt werden.



AI Depth Map in DaVinci Resolve 18
KI Depth Map in DaVinci Resolve 18



Beschleunigte KI-Tools und VFX in DaVinci Resolve

Für die Videoproduktion werden KI-Tools immer wichtiger, die komplexe aufwändige Aufgaben automatisch ausführen. Ein Beispiel dafür ist das Rotoscoping, also das Freistellen eines Objekts per Maske in einem Video, welches durch das KI-Tool "Object Select Mask" in DaVinci Resolve wesentlich vereinfacht wird. Laut Nvidia soll diese Funktion mithilfe der neuen GeForce RTX 40 GPUs jetzt um 70% schneller als mit der vorherigen Generation erfolgen.


Rotoscoping in DaVinci Resolve
Rotoscoping in DaVinci Resolve

Weiter beschleunigt werden durch die neuen RTX 40 Grafikkarten auch GPU-Effekte und die Dekodierung per GPU, sodass jetzt laut Nvidia zum Beispiel mit ultrahochauflösendem RAW-Material in REDCINE-X PRO, DaVinci Resolve und Adobe Premiere Pro in Echtzeit gearbeitet werden kann, ohne dass Proxys erforderlich sind.









Preis und Erscheinungsdatum der Nvidia RTX 4090/4080

Die neue Nvidia RTX 4090 wird in Deutschland ab dem 12. Oktober erhältlich sein zum Preis von 1.949 Euro - das ist nicht nur deutlich teurer als der Startpreis in den USA mit rund 1.600 Dollar sondern auch teurer als der Preis des Vormodells RTX 3090, welches zum Start nur 1.550 Euro kostete. Die RTX 4080 kommt im November und kostet mit 16 GB VRAM 1.469 Euro und mit 12 GB rund 1.199 Euro.



Der Leistungssprung der RTX 4090 gegenüber der RTX 3090 Ti ist zwar groß, der Preissprung aber ebenfalls. So ist eine mit ebenfalls 24 GB ausgestattete RTX 3090 Ti momentan ab rund 1.300 Euro zu haben. Nach Erscheinen der RTX 4090 und 4080 wird der Preis der alten RTX 3090 Ti vermutlich noch weiter fallen - wer also nicht auf die maximale Leistung angewiesen ist, kann mit dem Kauf des Vormodells einiges an Geld sparen.


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