Grafikkartenpreise fallen immer weiter - jetzt zuschlagen oder auf neue Nvidia RTX 4000 GPUs warten?

Wie vorausgesagt hat die Krise der Cryptowährungen zum lang ersehnten Fall der Preise für Grafikkarten geführt. Tomshardware zufolge sind die Preise für Nvidia und AMD GPUs von Januar 2022 bis Anfang Juli im Durchschnitt um rund 57% gefallen, seitdem ging es - wie man im Preisverlauf der Palit GeForce RTX 3090 beispielhaft sehen kann - noch weiter runter, sie liegen jetzt zum Teil schon unter den von den Herstellern empfohlenen Verkaufspreisen.


Preisverlauf der Palit GeForce RTX 3090 GamingPro in den letzten 12 Monaten
Preisverlauf der Palit GeForce RTX 3090 GamingPro in den letzten 12 Monaten


Nvida hat zudem jetzt den Abverkauf der alten Ampere Topmodelle eingeleitet, um die Lager zu leeren bevor das erste Modell der neuen RTX4000 (aka Ada Lovelace) Generation auf den Markt kommt. Ursprünglich geplant war als Starttermin der September - genau 2 Jahre nach der ersten RTX 3000 GPU -, aber neuen Informationen nach soll der Start der RTX 4090 auf Oktober verschoben worden sein, die weiteren Karten kommen dann eventuell sogar erst 2023 nach und nach auf den Markt, weil es noch zu viele alte RTX 3000 Modelle auf Lager gibt, die sonst nicht verkauft werden können.



Nvidia RTX 3090 Ti
Nvidia RTX 3090 Ti



Nvidia RTX 4000 Serie

Die neuen RTX 4000 Modelle von Nvidia versprechen - durch die neue nochmals verkleinerte 5-Nanometer-Fertigung sowie einem neuen Design mit einem grösseren L2-Cache, mehr CUDA Kernen und einem noch höheren Takt von 2.8-3.0 GHz - eine nahezu doppelt so große Performance wie die jeweiligen RTX 3000 Vorgängermodelle. Folgendes ist durch verschiedene Leaks über die neue Serie, die die Modelle RTX 4090 (Ti), 4080 (Ti), 4070 (Ti), 4060 (Ti), 4050 sowie ein neues Spitzenmodell umfassen wird, bekannt (die finalen Spezifikationen können sich aber auch ändern, Nvidia scheint noch Leistung, Energiehunger und Preis ausbalancieren zu wollen):



Starten soll die Veröffentlichung wie bei Nvidia üblich mit dem stärksten Modell der neuen Serie, der RTX 4090 (mit AD102-300-A1 Grafikchip), welche über 24G GDDR6X VRAM und 16.384 FP32 ALUs/CUDA Cores verfügt bei einem Basistakt von 2.235 MHz und einem maximalen Takt von mehr als 2.750 MHz und einem TGP von 450 Watt. Das nächste Modell (vermutlich einen Monat später) wird die RTX 4080 (mit AD103-300-A1 Grafikchip) sein mit 16G GDDR6X VRAM, 9.728 CUDA Cores sowie einem TGP von 320 Watt. Es folgt die RTX 4070 (mit AD104-275-K Grafikchip) mit 12G GDDR6X VRAM, 7.680 CUDA Cores und einem Basistakt von 2.310 MHz und einem maximalen Takt von mehr als 2.800 MHz bei einem TGP von 285 Watt.



Außerdem soll es ein noch unbenanntes Spitzenmodell (womöglich eine Titan Ada Lovelace) mit einem AD102-450-A1 Grafikchip geben mit sagenhaften 48 GB VRAM, 18.176 CUDA Cores und einem gewaltigen Strombedarf von 800 Watt.






Kaufen oder warten?

Wer mit einer leistungsstärkeren GPU liebäugelt, sei es zum Upgrade oder für ein neues System, dem stellt sich die Frage: Auf die die neue Generation warten oder jetzt schon zuschlagen? Ein Faktor bei der Entscheidung ist natürlich wie leistungsstark eine neue GPU sein soll und wie teuer diese sein darf. Der Preisrutsch plus Abverkauf macht die noch aktuellen RTX 3000 Spitzenmodelle wie die RTX 3090/3080 (Ti) gerade besonders erschwinglich.


Nvidia RTX 3080
Nvidia RTX 3080

Denn die aktuell wieder "normalen" Preis sind keine Selbstverständlichkeit - da Nvidia als Reaktion auf die Preise voraussichtlich weniger RTX4000 Modelle produzieren wird, werden die Preise für die neue Generation vermutlich wieder anziehen (und auch ein neuer Crypto-Boom, der die Grafikkarten wieder knapp und teuer macht, kann nach den bisherigen Erfahrungen von Boom/Bust-Zyklen nicht ausgeschlossen werden). Zudem könnten die zunehmenden auch für User nutzbaren KI Tools eine Nachfrage nach leistungsstarken GPUs starten, als einem neuen Usersegment, das Power GPUs benötigt.




Vorsicht vor gebrauchten Mining GPUs

Wer besonders auf den Preis schauen muss, der kann natürlich auch nach gebrauchten GPUs Ausschau halten - viele Cryptominer, für die sich das Schürfen neuer Crypto-Coins nicht mehr lohnt, verkaufen jetzt ihre Grafikkarten. Allerdings ist Vorsicht geboten beim Kauf von solchen GPUs, denn anders als normale gebrauchte Grafikkarten haben Mining GPUs ihr Leben in ununterbrochener Dauerlast und meist übertaktet verbracht und sind damit anfälliger für Ausfälle zum Beispiel der Lüfter oder anderer Komponenten.



Um sich vor solchen potentiellen Fehlkäufen zu schützen, sollte man beim Kauf gebrauchter Grafikkarten darauf achten, nur solche mit Originalverpackung und Garantie zu erwerben, denn Mining-GPUs werden meist nur "nackt" angeboten.


Leserkommentare // Neueste
Dr.Matzinger  //  20:24 am 5.10.2022
Ok, danke !
dienstag_01  //  18:50 am 5.10.2022
Was auch einen Blick wert ist, sind Tensor Cores für bestimmte Effekte/Szenarien. Ist nicht alles reine Kraft (Takt, Speicher), manches ist auch Köpfchen (KI). Ich habe übrigens...weiterlesen
Frank Glencairn  //  18:20 am 5.10.2022
Die Unterschiede liegen im einstelligen Prozentbereich (wenn dich nicht sowieso was anderes ausbremst) - ist IMHO die Nummer nicht wert.
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