Wired hat einen Artikel online gestellt, in dem Marc Barros (Mitgründer und früherer CEO von Contour) beschreibt, warum Hardware-Startups es entschieden schwerer haben, als ihre Software-Schwestern. Interessant ist der Artikel vor allem, weil er dabei etwas aus dem Nähkästchen der Kamera-Entwicklung plaudert, die er ja selber seinerzeit hautnah miterlebt hat.
Die interessantesten Passagen wollen wir euch an dieser Stelle als frei übersetzte Zitate nicht vorenthalten:
"Um eine atemberaubende Kamera zu bauen braucht man eine sehr gute Optik, einen aktuellen Sensor und einen leistungsfähigen Prozessor. Die besten Optiken werden in Japan gebaut (meistens von den Kamera-Herstellern selbst). Der Zugriff auf solche Optiken kostet mindestens 500.000 Dollar (mit Mindestabnahmemengen in guten Tausender-Stückzahlen und den entsprechenden Ingenieurs-Dienstleistungen). (…) Sensor-Hersteller werden schnell von den großen geschluckt. Wenn man nicht das nötige Kapital hat, kommt man nicht an die guten Technologien heran. Immerhin ist der Prozessormarkt relativ offen."
Durch den fehlenden Zugriff auf diese Schlüsselkomponenten sei ein Neueinsteiger erst einmal gezwungen, mit einer schlechten Kamera durch Volumen Geld zu verdienen, ehe er eine richtig gute bauen könne.
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Interessant ist auch seine Bemerkung, dass etablierte Hersteller sehr genau wüssten, dass ihr eigener Komponenten-Vorteil eine massive Markt-Eintrittsbarriere für andere darstelle. Sony und Samsung seien dabei bereit, Komponenten an Dritte zu verkaufen, solange diese nicht in direkt konkurrierenden Produkten benutzt würden. Canon verkaufe dagegen seine Technologie überhaupt nicht an andere Unternehmen.
So weit, so plausibel, jedoch passt die ganze Geschichte nicht hundertprozentig in die Realität der letzen Jahre. Optiken sind prinzipiell einzeln frei für jedermann erhältlich, Wechsel-Mounts sei dank. Und auch im Sensormarkt scheint es nicht (mehr) so exklusiv zuzugehen, wie von Marc Barros beschrieben. Sony beispielsweise scheint mittlerweile auch direkte Konkurrenten zu beliefern und Sensor-Hersteller wie Aptina, Toshiba, Truevision oder Cmosis scheinen durchaus sehr gerne auch mit weniger etablierten Unternehmen entsprechende Deals einzugehen. Und dass man als unbekannter Player im Markt durchaus etwas bewegen kann, zeigten in den letzen Jahren GoPro und Blackmagic Design ebenso eindrucksvoll wie die Digital Bolex Entwicklung oder selbst die Lytro-Kamera.


















