[12:17 Di,8.Juni 2021 [e] von Thomas Richter] |
Durch die Coronakrise haben sich in der Filmbranche Trends verstärkt, die bereits vorher zu sehen waren: immer mehr Streaming Abo-Dienste wie Netflix, Prime Video, Sky und neuerdings Disney+ und Apple TV+ machen sich mit exklusiven Inhalten Konkurrenz, was zu einem Problem für die Zuschauer und die Filmstudios führt: um die neuesten angesagtesten Serien und Filme sehen zu können, müssen Zuschauer eigentlich eine Vielzahl von verschiedenen Abos abschließen.
![]() Disneys "The Mandalorian" Zwar sind die monatlichen Beträge der einzelnen Dienste nicht allzu groß, dennoch addieren sich mehrere Abos schnell zu beachtlichen Summen auf und auch als Multi-Abonnent hat man keinen Zugriff auf ein komplettes Filmangebot (besonders ältere Filme sind kaum in den Abos enthalten). Wer also Filmklassiker sehen möchte, muss sich außerdem Filme einzeln kaufen oder digital ausleihen. Anders als bei Musikdiensten, dort gibt es mehrere Alternativen, die alle wesentliche Teile der jemals produzierten populären Musik zu einem relativ geringen Abopreis verfügbar machen. Für Filme wird es Vergleichbares aufgrund der großen Konkurrenzsituation und unterschiedlichen Lizenzierungsdeals auch in Zukunft eher nicht geben. ![]() Prime Video "American Gods" Die Zersplitterung der Anbieter führt auch zu einem Problem für die Industrie. Durch die Kinoschließungen weltweit während der Coronakrise ist der digitale Vertrieb von Kinofilmen direkt zum Zuschauer noch wichtiger für die Finanzierung von Filmen geworden. Da immer mehr neue Player, etwa große Filmstudios wie Paramount, mitmischen und ihre Inhalte exklusiv über einen eigenen Streaming-Dienst vermarkten wollen, wird der Wettbewerb um die Abonnenten immer härter und die Refinanzierung von Filmen mittels genügend großer Abonnentenzahl dabei immer schwieriger. Zumindest solange die Zeit des harten Wettbewerbs andauert und nicht einige wenige Gewinner übrigbleiben, die dann alle Zuschauer unter sich aufteilen. ![]() Netflix "The Queens Gambit" Immer mehr Zuschauer, welche für aktuelle Serien nicht so viel Geld ausgeben wollen oder können, scheinen ![]() ![]() So haben die Besuche auf illegale Streamingsites in Deutschland im Vergleich von Februar 2020 zum März 2021 um 36% zugenommen (in Italien sogar um 66%) - parallel zur ![]() Der Heimkino-Boom ist natürlich eine logische Folge der Coronakrise und der zeitweiligen Lockdowns - aber die große Frage ist, wie viele Streaming-Dienste sich auf Dauer den Markt teilen und dabei profitabel sein können. Und wie nach einer kommenden großen Marktbereinigung die Produktionsbediengungen für Filmschaffende aussehen werden. Uns würde interessieren, welche Streaming-Dienste Ihr aktuell nutzt, deswegen haben wir zum Thema eine entsprechende ![]() ![]() |
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