Zur IFA erscheint eine kleine 4K 360°-Kamera, welche zu einem günstigen Preis von 359,90 Euro mit einer erstaunlichen Menge an besonderen Features aufwartet -- die meisten davon basieren auf Algorithmen. Denn rein kameratechnisch gesehen präsentiert sich die Insta360 ONE als eine superkompakte, zwei-äugige Rundum-Kamera für 24MP Fotos oder Videos in 4K/UHD-Auflösung (3840x1920@30fps). Sie soll allerdings eine Bildstabilisation auf sechs Achsen bieten -- die Pressemitteilung spricht von einem eingebautem Gyroskop; wir denken, die Kamera verfügt über Gyro-Sensoren, welche entsprechende Lagedaten für eine elektronische Bildstabilisation liefern.

Mit den sphärischen Videoaufnahmen lassen sich über Softwaretricks eine Menge anstellen. Als Killer-Feature wird beispielsweise ein Bullet-Time Effekt à la Matrix angepriesen, der entsteht, wenn man die kleine Kamera an einem Selfie-Stick oder ähnlichem befestigt (via 1/4"-20 Gewinde) über seinen Kopf kreisen läßt. Gefilmt wird dabei in einem 120fps Modus mit geringerer Auflösung (2048x512), woraufhin die begleitende Smartphone-App nachträglich die beiden Fisheye-Ansichten so zusammenfügt, daß der Stick genau am Bildsaum landet und aus dem Bild "verschwindet" (der ausgestreckte Arm, der den Stick hält, bleibt). Das resultierende Video in Super-Zeitlupe wirkt wie von einer fliegenden Kamera eingefangen. Wer möchte, kann die Framerate auf 240fps interpolieren lassen.
Weitere Software-Funktionen der App sind ein "SmartTrack", welches ein sich bewegendes Objekt aus einer aufgenommenen 360°-Ansicht automatisch trackt und in ein "normales" FullHD-Video extrahiert/croppt sowie "FreeCapture". Auch hier wird aus einem 360° Video ein klassisches (unsphärisches) HD-Video erstellt, indem der gewünschte Bildausschnitt nachträglich festgelegt wird, allerdings passiert dies per Hand indem das Smartphone quasi als virtuelle Kamera im Panorama herumbewegt wird. Darüberhinaus läßt sich in 360° livestreamen über Portale wie YouTube oder Facebook (Internet vorausgesetzt), aber auch ein Time-Lapse-Modus ist vorhanden.
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Fotos können in RAW gespeichert werden, Videos in einem nicht näher definierten Log-Format. Auch eine manuelle Bildkontrolle ist geboten (Belichtungswert, ISO, Verschlusszeit, Weißabgleich). Verbaut sind als Komponenten zwei 1/2.3" Sony CMOS Sensoren mit F2.2 Linsen sowie ein Ambarella Prozessor.
Die Insta360 ONE läßt sich entweder standalone verwenden (auch unter Wasser Dank optionalem Schutzgehäuse / IP68), dann optimalerweise via Bluetooth mit einem Handy verbunden, oder sie wird auf ein Apple-Smartphone aufgesteckt via ausklappbarem Lightning-Anschluß. Eine Android-kompatible Version soll folgen. Eine Akkuladung soll für 70 Minuten kontinuierliches Filmen reichen.
Die Insta360 ONE soll ab dem 5. September erhältlich sein für 359,90 Euro.