Fujifilm bringt seine erste Cine-Kamera nach Amsterdam mit - und zwar marktreif. Im Oktober soll die Auslieferung der Mittelformatkamera starten. Und während zur GFX Eterna 55 seit Monaten bereits fast alle Spezifikationen bekannt sind, blieb der Preis bis heute ein Geheimnis. Wieviel also soll sie kosten?

Die Antwort lautet 16.499,95 Dollar. Das ist etwa das Doppelte der Systemkamera Fujifilm GFX100 II, auf deren technischer Grundlage die Eterna 55 entwickelt wurde. Verbaut wird bekanntlich sowohl der GFX 102MP CMOS II HS Sensor aus jener Kamera (Sensorbreite von 43,8 mm / ca. 1,7x größer als Vollformat) sowie der X-Processor 5. Anders als bei der GFX100 II wird der Sensor jedoch hier nicht beweglich gelagert.

Der Kamerasensor ist mit einem neu entwickelten, optischen Tiefpassfilter (OLPF) mit Vier-Punkt-Trennverfahren zur Reduktion von Moiré und Farbfehlern ausgestattet. Integriert ist ein variabler, elektronischer ND-Filter (der bisher größte je verbaute - er deckt den Mittelformatsensor ab), der sich von ND0.6 bis ND2.1 in 0.015-Schritten justieren lässt.
Bei der Eterna 55 hat Fujifilm Dual Base ISO implementiert, die Basisempfindlichkeiten betragen ISO 800 und ISO 3200. Unterstützt werden sowohl F-Log2 als auch F-Log2 C mit einem Dynamikumfang von mehr als 14 Blendenstufen. Zehn 3D-LUTs zur Filmsimulation (konform mit ITU-R BT.709) stehen für die präzise Farb- und Tonwertanpassung von Aufnahmen in F-Log2 und F-Log2 C bereit, u.a. Eterna, Eterna Bleachbypass, Provia, Velvia und Acros.

Objektive werden über G-Bajonett angeschlossen, ein mitgelieferter Adapter auf PL ermöglicht die Verwendung von anderen Cine-Optiken. Aber Obacht: um den übergroßen Sensor ganz auszuleuchten, wird Glas mit entsprechend großem Bildkreis benötigt. Fujifilm lanciert die Eterna 55 daher bewusst auch als Multi-Aspect-Sensorkamera - es lässt sich zwischen den Aufnahmeformaten „GF Open Gate 4:3“, „GF 16:9“, „Premista“, „35 mm“ und „Super35“ wählen.
Die Eterna 55 bietet eine Aufzeichnung von max. 8K mit 30fps, 4K mit 60fps und FullHD mit 120fps. In Open Gate mit bis zu 48 fps wird dabei eine 4:3 Sensorfläche von 43,6 x 32,7 mm ausgelesen. Allerdings kann dieser Modus nur in 4K mit 3840 x 2880 Pixeln gespeichert werden, was eventuell auf Line Skipping über 30 fps hindeuten könnte. "Echte" 8K-Aufzeichnung mit 8192/7680 x 4320 Senseln gibt es dagegen nur mit 24-30 fps. Auffällig ist noch ein Cine 5.8K Modus, der als 2,39:1 Format mit 5824x2436 bis 30p aufgezeichnet werden kann. Da er ebenfalls die volle Sensorbreite nutzt (43,8 x 18,3mm), dürfte dieser Modus wohl durch Downscaling zustande kommen. Ebenfalls noch bemerkenswert sind die zwei ausgeführten anamorphotischen Modi (8K 2x, 4,6K), welche als Sensorfläche 30,4 x 25,4 mm nutzen.

Die GFX ETERNA 55 arbeitet mit Apple ProRes 422 HQ, Apple ProRes 422, Apple ProRes 422 LT sowie HEVC/H.265 und H.264. Zusätzlich kann bei Aufnahmen in Apple ProRes parallel eine Apple ProRes 422 Proxy-Datei erstellt werden. Über HDMI gibt die GFX ETERNA 55 unkomprimierte 4:2:2 10-Bit-RAW-Daten und 12-Bit-RAW-Daten mit bis zu 8K/30p aus. Über „Camera to Cloud“ lassen sich Dateien darüberhinaus direkt auf Frame.io hochladen und stehen dann einem Editing-Team ohne Verzögerung zur Verfügung.
Apropos Verzögerung: entscheidend bleibt die Frage nach der Auslesegeschwindigkeit bei vollem Sensor-Readout. In den nächsten Tagen wird man hier mehr wissen.
// Top-News auf einen Blick:
- Affinity Photo, Designer und Publisher ab sofort in einer kostenlosen App
- DJI Neo 2 bringt Rundum-Hinderniserkennung samt LiDAR
- Künftige Xbox Next: Vollwertiger Windows-PC mit Potenzial für Videobearbeitung
- LG UltraFine 40U990A-W - 40 5K2K Monitor mit Thunderbolt 5
- Neue Firmware für Panasonic LUMIX S5 II, S5 IIX, S9, GH7 und G9 II
Gehäuse und Ergonomie
Der Kamerabody wiegt um die 2 kg bei Maßen von 110,8mm x 138,2mm x 176,8mm. Er bietet viele Befestigungspunkte für Zubehör sowie zwei seitlich angebrachte 3-Zoll-Monitore, sodass sich beidseitig Kameraeinstellungen prüfen lassen. Am mitgelieferten Griff findet sich ein Multifunktionsrad (sowie an der Vorderseite des Gehäuses), das die Steuerung von Fokus, Zoom und Blende der FUJINON GF Objektive ermöglicht. In der Einstellung „ND“ dient es zur präzisen Feinanpassung des elektronisch variablen ND-Filters. Der Griff lässt sich versetzen, um je nach genutztem Objektiv und Akku den Schwerpunkt des Setups auszutarieren.

Ein externer 5-Zoll-LCD-Monitor mit bis zu 2.000 Nits soll auch bei direkter Sonneneinstrahlung für klare Sicht sorgen. Der Touchscreen ist in mehreren Winkeln einstellbar und hat schnell zugängliche, frei belegbare Funktionstasten.

Neben USB Typ C und HDMI-out (Typ A) verfügt die Kamera über einen LAN-Anschluss, je einen ø3,5 mm Stereo-Ministeckeranschluss für Mikrofon und Kopfhörer, einen ø2,5 mm Anschluss für Remote, TC IN/TC OUT, GenLock sowie 12G SDI OUT-Anschluss (max. 4K59,94p 12G/6G/3G). Die Kamera ist mit zwei Speicherkartenslots für CFexpress Typ B und SD-Karten ausgestattet.

Die GFX ETERNA 55 wird über eine V-Mount-Schnittstelle mit Strom versorgt. Zudem lässt sich ein interner, austauschbarer NP-W235 Akku einsetzen, der bis zu 30 Minuten Aufnahmezeit ohne externe Stromversorgung ermöglichen soll. Beim Wechsel der V-Mount-Batterie übernimmt automatisch die interne Batterie – ein „Hot Swap“ ohne Neustart der Kamera ist somit gewährleistet, jedoch nicht bei laufender Aufnahme.
Zusammen mit der GFX Eterna 55 bringt Fujifilm auch das FUJINON GF32-90mmT3.5 PZ OIS WR auf den Markt, das erste Powerzoom-Objektiv der GF Serie.
Wer beim Fachhändler Teltec für mindestens 1.000 Euro (netto) einkauft, kann 25 Euro sparen mit dem Gutscheincode SLASHCAM25, ab einem Mindestbestellwert von 2.000 Euro netto mit dem Code SLASHCAM60 sogar 60 Euro - der Code ist kombinierbar sonst schon rabattierten Artikeln.



















