Preiswerte Grafikkarte? AMDs RX 9070 (XT) - endlich vor der Auslieferung und besser als erwartet?

// 12:36 Di, 4. Mär 2025von

Nach langem Hin und Her hat AMD nun endlich seine neue Grafikkartengeneration RX 9070 verfügbar gemacht. Und nachdem die Karten angeblich schon seit über einem Monat bei den Händlern bereitlagen, bleibt natürlich die Frage, warum AMD so lange mit der tatsächlichen Einführung des Produkts gewartet hat. Einer der Gründe war definitiv die Preisfindung. Nachdem die direkten Konkurrenten von Nvidia (RTX 5070/TI) noch nicht verfügbar waren, wusste AMD wohl schlichtweg noch nicht, wie man deren Performance einschätzen sollte. Doch seit Ende letzten Monats weiß man, dass a) Nvidias Karten in der hauptsächlich relevanten Gaming-Performance keine allzugroßen Sprünge gemacht haben und b) dass Nvidias Karten außerordentlich schlecht verfügbar und deswegen extrem teuer sind.


Und so muss AMD nun zur Einführung nicht extreme Kampfpreise für seine neuen Modelle ausrufen, sondern kann wie erwartet nur geringfügig unter Nvidia einsteigen. In den USA liegen die unverbindlichen Preisempfehlungen nun bei 549 Dollar für die RX 9070 sowie 599 Dollar für das „Topmodell“ RX 9070 XT – beide ohne Steuern. In Deutschland wird man wohl bei einem UVP von 649 bzw. 699 Euro inklusive Steuern starten.



AMDs RX 9070 (XT) - endlich vor der Auslieferung und besser als erwartet?


In der reinen Rechenleistung ist AMDs größte GPU 2025 damit ziemlich konkurrenzfähig bepreist. Mit fast 50 FP32 TFlops liegt die RX 9070 XT ziemlich genau auf dem Niveau der Nvidia RTX 5070 Ti, allerdings ist der Speicher mit 640 GB/s doch rund 40 Prozent langsamer als Nvidias 896 GB/s. Gerade in der Videobearbeitung spielt der Speicherdurchsatz eine wichtige Rolle.



Wer sich dagegen primär für GPU-Compute-Aufgaben interessiert, findet dennoch bei AMD ein interessantes Detail: Im Gegensatz zu Nvidia kann AMD seine FP16 TFlops durch Registerhalbierung verdoppeln. Wer also KI-Modelle mit vor allem mit FP16-Quantisierung nutzt oder trainiert, bekommt hier sogar mit 97,3 FP16-TFLOPs das Doppelte gegenüber Nvidias 5070 Ti. Allerdings kann aktuell kaum eine Videoanwendung mit FP16-Genauigkeit arbeiten, weshalb Resolve und Konsorten hiervon nicht profitieren.



Spannender sieht es wieder bei KI-TFLOPs aus, also der beschleunigten Matrizenmultiplikation, die das Fundament für fast jeden KI-Kernel bildet. Allerdings ist hier nicht immer klar, wie die Hersteller einen Peak-Wert letztlich messen. So ist die Sparse-Implementierung sowie die Akkumulationsregisterbreite sehr variabel. Darum ist ein sinnvoller Vergleich eigentlich nur in einer praktischen Implementierung möglich. Bei den publizierten Werten liegen Nvidia und AMD jedenfalls gleichauf: AMD spricht von 779 TOPs (Peak INT8) sowie 1557 TOPs (Peak INT4). Nvidia nennt hierfür entsprechend 703 (INT8) und 1406 (INT4) als Werte für die RTX 5070 Ti.



Etwas relevanter ist da noch ein Datenpunkt aus der AMD-Präsentation vor ein paar Tagen: Hier behauptet AMD, dass das Mask Tracking unter Resolve mit der RX 9070 XT immerhin 34 % schneller ist als mit der RX 7900 GRE, die wir hier im Test hatten.



AMDs RX 9070 (XT) - endlich vor der Auslieferung und besser als erwartet?


Müssten wir alleine aufgrund der Specs auf dem Papier auswählen, würden wir für eine Kaufempfehlung zu einer Nvidia RTX 5070 Ti bei einem UVP von 879 Euro tendieren. Vor allem wegen des schnelleren Speichers sowie der 4:2:2 10-Bit-Hardware-Decoding-Unterstützung. AMD hat zwar auch sein Videodecoding in den neuen Karten verbessert, jedoch 4:2:2 10-Bit-Decoding bislang mit keinem Wort erwähnt.


Allerdings ist im deutschen Handel aktuell keine RTX 5070 Ti unter 1.180 Euro verfügbar, was das reale Preis-Leistungsverhältnis deutlich verschlechtert. Zudem bleibt unklar, ob sich die Nvidia-Preise in naher Zukunft wieder in Richtung UVP bewegen werden – oder die nächsten Monate auf diesem hohen Preisniveau verharren werden.



Spannend könnte es auch noch werden, falls AMD noch eine RX 9070 XT mit 32 GB veröffentlichen sollte - was uns als Gerücht immer wieder zu Ohren kommt. Denn einer günstigen KI-GPU mit 32 GB Speicher unter 1000 Euro hat Nvidia aktuell gar nichts entgegenzusetzen. Und für viele lokale KI-Anwendungen sind 16 GB eigentlich schon heute deutlich zu wenig.


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