Frage von nedag:Kann ich das abschätzen in dem ich einfach sehe, dass das f5 steht, und dann denke, wenn auf dem einen Objektiv von mir mit f5 so und so viel Licht rein geht, dass be dieser mir unbekannten Linsen auch genau so viel Licht reinfällt?
Also lässt f5 z.B. immer gleich viel Licht durch, egal welche Linse?
Antwort von pillepalle:
Ja, prinzipiell ist die Lichtmenge immer die gleiche, weil das Öffnungsverhältnis das gleiche ist. Die fotografische Blende ist allerdings ein rechnerischer Wert, der in der Praxis konstruktionsbedingt von Objektiv zu Objektiv leicht variieren kann. Außerdem gilt er streng genommen nur für unendlich.
VG
Antwort von mash_gh4:
bei t-stops, wie man sie von professionellerem gerät her kennt. ist das das tatsächlich der fall. dort sind verhalten sich unterschiedliche objektive völlig unabhänig von der brennweite mit gleicher t-stop angabe auch ident bzw. lassen tatsächlich gleich viel licht durch.
mit den f-stops, wie man sie im consumer-umfeld benutzt, ist das nicht ganz so einfach, auch wenn die abweichungen normalerweise nicht gewaltig groß sind bzw. zur groben orientierung meist reichen.
https://www.youtube.com/watch?v=jYRJVRMlIe8
Antwort von pillepalle:
@ mash
Das hat aber nix mit
professionell, oder
consumer, zu tun, sondern sind einfach unterschiedliche Standarts in unterschiedlichen Bereichen. Im Fotobereich haben auch professionelle Optiken f-Stop Angaben, weil das für Fotos in der Regel genau genug war.
VG
Antwort von mash_gh4:
pillepalle hat geschrieben:
Das hat aber nix mit professionell, oder consumer, zu tun, sondern sind einfach unterschiedliche Standarts in unterschiedlichen Bereichen. Im Fotobereich haben auch professionelle Optiken f-Stop Angaben, weil das für Fotos in der Regel genau genug war.
du hast schon recht, dass man im foto-umfeld fast nur auf f-stop angaben trifft und erst bei teuren cine-optiken t-stop skalen gebräuchlich sind.
diese konventionen sinnvoll zu begründen, ist aber gar nicht so einfach, weil die tatsächlichen auswirkungen der werte in beiden arbeitsfeldern natürlich ganz genau die selben sind!
und auch mit "genauigkeit" sollte man es nicht ohne weiteres gleichsetzten. weil ja die f-stop angabe, obwohl sie nur die geometrischen aspekte berücksichtigt, im hinblick auf die damit einhergehende angabe der tiefenschärfe genauer bzw. zweckmäßiger sind, während das im falle der empirisch ermittelten t-stops im hinblick auf die lichtransmission zutrifft. beides hat also seine vorzüge und praktische berechtigung, trotzdem kommt man mit t-stops im nicht-professionellen umfeld wohl kaum in berührung.
Antwort von nedag:
Also ist das Bild einer 300mm f4 ungefähr gleich hell wie 30mm f4?
Antwort von mash_gh4:
nedag hat geschrieben:
Also ist das Bild einer 300mm f4 ungefähr gleich hell wie 30mm f4?
"ungefähr" schon. :)
jedenfalls wird dir ein altmodischer belichtungsmesser, auf dem du eine empfindlichkeit eingestellt hast, irgendeine belichtungszeit-blenden-kombination liefern, die keine zusätzlichen angabe bzgl. der brennweite, qualität des objektivs od. dessen optischen aufbau enthält. das reicht im normalfall, obwohl es doch genau genommen nur mit t-stops funktionieren dürfte ;)
Antwort von iasi:
https://www.dxomark.com/Lenses/
Hier wird auch Transmission angegeben.
Antwort von nic:
Die Behauptung, dass T-Stops sehr nah an den f-stops liegen, gilt nur für modernere Optiken mit guten ‚Coatings‘ auf den innenliegenden Linsen. Die Sigma Cine Primes erhalten bei f/1.4 noch T1.5. Die optisch identischen Sigma Classic ohne interne Vergütung ergeben bei f/1.4 nur T2.5.
Antwort von beiti:
nedag hat geschrieben:
Also ist das Bild einer 300mm f4 ungefähr gleich hell wie 30mm f4?
Ja. Die Blendenwerte wurden eigens so definiert, dass sie über alle Brennweiten hinweg vergleichbar sind.
Antwort von iasi:
beiti hat geschrieben:
nedag hat geschrieben:
Also ist das Bild einer 300mm f4 ungefähr gleich hell wie 30mm f4?
Ja. Die Blendenwerte wurden eigens so definiert, dass sie über alle Brennweiten hinweg vergleichbar sind.
Das stimmt so nicht - oben wurde es ja schon ausführlich erklärt.
Der t-Wert ist dieser vergleichbare Wert.
Antwort von cantsin:
Der TO wollte wohl wissen, ob die Lichtstärke von der Brennweite abhängt - also, ob ein Teleobjektiv prinzipiell lichtschwächer ist als ein Normalobjektiv mit gleicher Blende. Antwort: Das ist nicht so.
(Stattdessen geben wir ihm komplizierte Antworten auf diese einfache, aber nicht ganz klar formulierte Frage.)
Antwort von beiti:
iasi hat geschrieben:
Der t-Wert ist dieser vergleichbare Wert.
Ja, aber den findet man halt für die meisten Foto-Objektive nicht so leicht. Immerhin sind Generationen von Fotografen (auch solche, die mit Handbelichtungsmessern arbeiten) ganz gut allein mit den f-Werten ausgekommen.
Die Beschäftigung mit der Transmission diverser Objektive ist zweifellos interessant, wenn man tiefer in die Materie eindringt und es ganz genau wissen will. Es gibt halt zu jedem Thema noch mehr Details, die man erforschen kann. Aber man muss den TO, der sich offenbar gerade erst die Grundlagen aneignet, noch nicht unnötig verunsichern.
Als Grundlagenwissen ist es doch erst mal wichtig, zu verstehen, dass die Blendenzahl per Definition der Quotient aus Brennweite und Eintrittspupille ist - also dass die Brennweite bewusst "herausgerechnet" wird, um die Vergleichbarkeit der Helligkeit quer über alle Brennweiten herzustellen.
Wenn man das mal verinnerlicht hat, kann man meinetwegen den nächsten Schritt gehen und fragen, wie es um die Transmission der Linsen steht. Aber wie gesagt: Die meisten Fotografen haben sich das nie gefragt, und sie kamen trotzdem zum Ziel. ;)
Antwort von iasi:
beiti hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Der t-Wert ist dieser vergleichbare Wert.
Ja, aber den findet man halt für die meisten Foto-Objektive nicht so leicht.
Hier findet man ihn:
https://www.dxomark.com/Lenses/
Genau genommen müsste man ja auch die Bildmitte und die -ecken vergleichen. Meist ist es ja so, dass die hochlichtstarken Objektive nur in einem kleinen Spot die volle Helligkeit bringen und zu den Rändern recht drastisch abfallen.
Das kann man übrigens bei dxomark.com ganz gut sehen.
Antwort von beiti:
iasi hat geschrieben:
Genau genommen müsste man ja auch die Bildmitte und die -ecken vergleichen. Das sind Aspekte, die man (bei Interesse) nach und nach erforschen kann. Aber der TO hat eine absolute Grundlagenfrage gestellt und wird von derartigen Feinheiten nur unnötig verwirrt.
Antwort von pixelschubser2006:
Trotz allem finde ich es schon bemerkenswert, daß man als reiner Fotograf von dieser Thematik überhaupt nichts mitbekommt. Dass optische Linsen nie 100%ig lichtdurchlässig sind, sondern auch für eine Dämpfung sorgen, liegt auf der Hand. Aber ich hätte nie gedacht, daß es derartige Abweichungen gibt. Hätte das so im Bereich 5-10% maximal angesiedelt. Wenn überhaupt so hoch. Also wurden wir alle verarscht ;-)
Antwort von cantsin:
pixelschubser2006 hat geschrieben:
Hätte das so im Bereich 5-10% maximal angesiedelt. Wenn überhaupt so hoch. Also wurden wir alle verarscht ;-)
Die eigentlich Verarsche sind IMHO ein Objektiv wie das Tamron 28-75mm f/2.8 für Sony E-Mount, das auf Vignettierungs-Korrektur in der Kamera hin konstruiert ist und an den Bildrändern mit mehr als 3 Blenden abfällt (Quelle
hier). Es erreicht die Lichtstärke f2.8/t2.8 also bloß in der Bildmitte, liefert an den Rändern nur noch t8-t10 und damit im Durchschnitt ungefähr t4-t5.6.
Antwort von beiti:
Die eigentliche Verarsche ist, dass es immer noch "Tester" gibt, die sowas gar nicht ernst nehmen. Es gibt Zeitschriften, die Kameras zum Test grundsätzlich ohne Korrektur betreiben, wenn das geht - bei manchen kann man die Korrektur abschalten, bei anderen nicht. Wenn die z.?B. ein Nikon-F-Objektiv testen, berichten sie schonungslos über dessen Verzeichnung und Vignettierung. Wenn sie nach dem gleichen Verfahren ein mFT-Objektiv testen, werden beide Fehler rausgerechnet (weil sich das in den mFT-Kameras gar nicht abschalten lässt) und das Objektiv taucht mit quasi Null Verzeichnung und Vignettierung in der Vergleichsliste auf.
Antwort von cantsin:
beiti hat geschrieben:
Wenn sie nach dem gleichen Verfahren ein mFT-Objektiv testen, werden beide Fehler rausgerechnet (weil sich das in den mFT-Kameras gar nicht abschalten lässt)
Das lässt sich immer abschalten, wenn man RAW fotografiert und einen RAW-Konverter wie RawTherapee oder DxO PhotoLab verwendet, bei dem sich die Objektivkorrekturen deaktivieren lassen.
Antwort von beiti:
cantsin hat geschrieben:
Das lässt sich immer abschalten, wenn man RAW fotografiert
Ich weiß das. Aber erklär es mal den Experten von
Fototest (und anderen). ;)