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Infoseite // Stagnation der Video-DSLR-Entwicklung?



Frage von cantsin:


Beinahe vier Jahre nach der Vorstellung der Nikon D90 und Canon 5D Mark II als ersten Video-DSLRs lässt sich vielleicht folgendes Resümee ziehen:

- Bisher haben die Kamerahersteller, die neben Foto- auch professionelle Videokameras produzieren, die rundesten Produkte geliefert: Canon, Panasonic und Sony. Die klassischen Fotohersteller hinken bei Usability, manueller Kontrolle und/oder Videoqualität leicht (Nikon) oder stark (Olympus, Fuji, Pentax, Samsung) hinterher.

- Canon, Panasonic und Sony haben als Konsequenz aus dem Video-SLR-Boom mittlerweile ein Mittel- und Oberklassesegment von Grosssensor-/Wechselobjektiv-Camcordern etabliert, die im Falle von Canon und Sony deutlich bessere Bildqualität als die DSLRs liefern.

- Keine der o.g. Firmen hat ein Interesse daran, sich dieses neue Segment durch 'zu gute' Consumer-SLRs zu kannibalisieren. Deswegen ist z.B. die neue 5D MK III beim Binning/bzw. bei der Videoqualität wohl absichtlich auf Abstand zur C300 gehalten worden und, nach allem was man bisher sehen konnte, kein grossartiger Fortschritt gegenüber der vier Jahre alten MK II.

- Die reinen Fotokamerahersteller, die ihre Produkte nicht kannibalisieren können, kriegen auch vier Jahre später Video nicht auf die Reihe.

Daher meine Vermutung, dass wir mit dem technischen Niveau, das jetzt erreicht ist, wohl noch länger als gedacht leben werden, wenn man nicht in Semipro-Camcorder investieren will.

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Antwort von domain:

Meiner Meinung nach verhält sich die Sache recht einfach: ein Foto als absolutes Konzentrat eines Momentes muss maximal viel an Information enthalten und das speziell im gewerblichen Bereich, wo es gilt, die gesamte Mittelformatriege möglichst zu umschiffen und zwar auch finanziell.
Ein Film aber liefert innerhalb einer Sekunde mal jedenfalls deutlich mehr Information ab als jedes Foto und dabei muss er gar nicht mal dieselbe Auflösung haben.
Das ist ja auch der Grund, warum uns ein Korn im klassischen Analogfilm erst bei der Einzelbildbetrachtung so richtig auffällt.
Die sich überdeckende Schnittmenge des Films im Hirn ergibt aber ein recht passables Bild in der dynamischen Betrachtung und zwar schon schon bei 24 fps.

Kurz gesagt, Foto und Film mit einer einzigen Kamera zu realisieren dürfte auch in Zukunft schwierig sein, weil ganz andere Anforderungen gestellt werden.

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Antwort von beiti:

Daher meine Vermutung, dass wir mit dem technischen Niveau, das jetzt erreicht ist, wohl noch länger als gedacht leben werden Das vermute ich auch. Gerade DSLRs mit "Fullframe"-Sensor wie die jüngste 5DIII haben es nicht leicht, weil die Technik für eine rundum gut funktionierende Automatik incl. pumpfreiem Autofokus noch nicht weit genug ist. (Wir älteren Filmer erinnern uns noch, wie unbrauchbar der Autofokus z. B. an den frühen Video-8-Camcordern von Sony war. Den konnte man absolut nicht benutzen, nur abschalten. So ähnlich ist es heute mit einigen DSLRs, die angeblich schon AF können.) Überhaupt ist der Sensor der 5DIII für viele allgemeine Zwecke zu groß; da überwiegen die Nachteile, solange man nicht einen speziellen Effekt anstrebt. Ja gut, man kann dann für die Videofunktion auf einen Teil der Sensorfläche verzichten, aber dann wird man als Filmer lieber gleich ein billigeres Modell mit kleinerem Sensor kaufen.
Für Eltern, die ihre Babys filmen wollen, sind klassische Camcorder mit kleinerem Sensor ohnehin noch die bessere Wahl. Für Profis mit Kino-Ambitionen gibt es ja inzwischen auch echte Großformat-Camcorder mit weniger Kompromissen. Insofern wird die Videofunktion der DSLRs auf absehbare Zeit einerseits ein Spielzeug für Amateure und eine zweitrangige Nebenfunktion für Fotografen bleiben, andererseits eine LowBudget-Alternative zu den Großformat-Camcordern. Gelegenheitsfilmer können mit den heutigen Einschränkungen leben, LowBudget-Kinofilmer wissen sie zu umgehen.
Es gibt noch keinen rechten Grund für die Hersteller, die DSLR-Videofunktionalität in hohem Tempo weiterzuentwickeln. Sie wird sich nur in dem Tempo verbessern, in dem sie als "Abfallprodukt" der Camcorderentwicklung ohne großen Mehraufwand integriert werden kann.

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Antwort von WoWu:

@ cantsin
Was glaubst Du, warum es die Hersteller so schnell nach 4k drängt ?
Damit laden sie die ganzen Probleme beim Anwender ab.

Und die sind auch noch so doof und merken es nicht mal.

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Antwort von almardi:

Ich galube, dass mittlerweile für nicht allzu ambitionierte Amateure, wie z.B. Eltern die ihre Kinder filmen möchten, eine Kompaktknipse mit kleinem Sensor, gut funktionierenden Automatiken und Full-HD-Videofunktion, eine gute Alternative ist und somit der Camcorderbereich unter 500 € vllt. in Zukunft komplett wegfallen könnte (!?)

Und ich denke auch, dass Video-DSLRs auch in Zukunft eine Rolle spielen werden, denn der Grund warum diese auch schon in Kinoproduktionen als B-Cam eingesetzt wurden, war ja oftmals die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht, was neue Perspektive und Befestigungsmöglichkeiten bietet(z.B. als Crash-Cam, für POV-Sachen, an Autos, in sehr engen Locations, ect...).

Außerdem sind sie nach wie vor für Independentproduktionen interessant, da es im Preisbereich unter 5000 € soweit ich weiß, keine Alternative zur DSLR gibt (zumindestens wenn es eine großformatige Kamera sein soll). Insofern bin ich gespannt inwiefern die Canon-4k-DSLR und die Panasonic GH3 nicht doch noch etwas Bewegung bringen...

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Antwort von WoWu:

Das stimmt, da gebe ich Dir völlig Recht, das ist auch genau der Grund, warum wir sie einsetzen.
Im Consumerbereich wird es wohl das iPhone mit jeder Menge Apps werden und einem Haufen Gerüste drum herum.
Nur die grundsolide Videokamera sehe ich beim besten Willen noch nicht ersetzt. Ganz im Gegenteil.
Und solange die Nikons und Canons da nicht besseres hinlegen, wird das wohl auch noch eine Weile so bleiben.
Also, alles zurück auf NULL.

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Antwort von joe11:

Die "Stagnation" ist einfach nur die typisch japanische Strategie, stetig klitzekleine Neuerungen auf den Markt zu werfen.

Im Grunde kann man gleich eine Red Scarlet kaufen, bevor man die 5DIII für 3000 Euro, die 5DIV für 4500 Euro und dann die 5D V für 6000 Euro kauft...

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Antwort von WoWu:

Wir haben damals, nachdem auch die ersten Videokameras mit grösseren Sensoren nicht hielten, was sie vollmundig versprachen, zwei Flexen gekauft, weil wir eigentlich keine wirkliche Lösung für die Grundprobleme gesehen haben und die Zeit drängte ... und das wäre jetzt wirklich ärgerlich gewesen, wenn es doch geklappt hätte, bevor sie abgeschrieben sind.
Aber die RED kommt eben auch an ein paar Problemen nicht vorbei ... solange du die 2k nicht über die Grösse der Fotosensoren auf der Fläche verteilst, wird es immer kompromissbehaftet bleiben.

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Antwort von hannes:

> Und ich denke auch, dass Video-DSLRs auch in Zukunft eine Rolle spielen werden

Denke ich auch, aber da taucht dann sofort der Konfessionsstreit auf: SCCD oder CMOS- Sensor?
FinePix oder Lumix? Das ist hier die Frage.
(frei nach Shakespeare)

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Antwort von cantsin:

@ cantsin
Was glaubst Du, warum es die Hersteller so schnell nach 4k drängt ?
Damit laden sie die ganzen Probleme beim Anwender ab. @WoWu: Aber auch 4k sind doch nicht einmal eine Lösung für die Hersteller, wenn die Kamerasensoren mehr als 12 Megapixel liefern und deshalb das Videobild nach wie vor in der Firmware skaliert werden muss - oder sehe ich da etwas verkehrt?

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Antwort von WoWu:

Sie werden es nicht (intern) skalieren, denn dabei entstehen ja die meisten der Probleme. Sie werden es so speichern,- oder an eine Schnittstelle führen-, so, wie es entsteht.
So zu sagen ein RAW für Arme.
Das Problem mit der Weiterverarbeitung bleibt dann dem Benutzer ... egal, ob das externe Recorder oder Skalierer sind .... dann wird eben das Bild nur so gut, wie die externen Geräte oder die Apps ....
Hauptsache, raus aus der "Kiste".
Die Hauptprobleme entstehen heute in der Verarbeitung.

Aus 2k Cinema Kameras bekomme ich heute schon ein anständiges Cine Format in 10 oder sogar 12 Bit und reiche es durch, bis zum Belichter.
Da stimmt alles.
Die Objektive zum Sensor und die Verarbeitung im Belichtet.
Am Signal wird zunächst nichts verändert. Will ich es graden, entsteht ein Metadatenfile, das der Belichtet hinterher ausführt.
Heraus kommt eine anständige Qualität.
Warum ?
Weil ich nichts in irgendwelche Formate pressen muss, oder weil ich gleichzeitig auch Fotos damit anfertigen will.
Die Verfahren sind alle ziemlich bekannt. Die Probleme auch.
Technisch geht es also, nur nicht in winzigen Kisten, die nix kosten dürfen und nicht mal eine Kühlung haben, um ihnen ausreichende Rechenpower zu geben. Dafür aber die Eilerlegendewollmichsau sein müssen.

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