Frage von Peter Wagner:Franz J. Boeck wrote:
Da Du anscheinend über ein grosses Wissen über Super-8 verfügst, mit
wievielen Bildern pro sec. nahmen Super-8-Kameras auf?
Ich meine die 'normale' Geschwindigkeit, mir ist klar, dass man auch
verzögert/beschleunigt aufnehmen konnte.
>
> Servus, Franz
TIA
p
Antwort von Günter Hackel:
On 05.12.2005 18:04, Peter Wagner wrote:
> Franz J. Boeck wrote:
>
> Da Du anscheinend über ein grosses Wissen über Super-8 verfügst, mit
> wievielen Bildern pro sec. nahmen Super-8-Kameras auf?
> Ich meine die 'normale' Geschwindigkeit, mir ist klar, dass man auch
> verzögert/beschleunigt aufnehmen konnte.
Hallo
je nach Kamera konnt man das IMO doch umstellen (;18 oder 24 Bilder/sek)
gh
Antwort von Gerd Schweizer:
Peter Wagner schrieb:
> Franz J. Boeck wrote:
>
> Da Du anscheinend über ein grosses Wissen über Super-8 verfügst, mit
> wievielen Bildern pro sec. nahmen Super-8-Kameras auf?
> Ich meine die 'normale' Geschwindigkeit, mir ist klar, dass man auch
> verzögert/beschleunigt aufnehmen konnte.
>
Aus Preisgründen haben wohl damals die meisten mit 18/sec gefilmt.
Unsere sind mit 24, die möchte ich jetzt im Winter digitalisieren. Da
kommt bestimmt so ein Flackern, ich habe das mal Schwebung genannt.
--
Liebe Grüsse, Gerd
homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://www.gerdschweizer.homepage.t-online.de/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
VoIP über Skype.com als satgerd
Antwort von Thomas Beyer:
Gerd Schweizer schrieb:
> Peter Wagner schrieb:
> > Da Du anscheinend über ein grosses Wissen über Super-8 verfügst, mit
> > wievielen Bildern pro sec. nahmen Super-8-Kameras auf?
> > Ich meine die 'normale' Geschwindigkeit, mir ist klar, dass man auch
> > verzögert/beschleunigt aufnehmen konnte.
> >
> Aus Preisgründen haben wohl damals die meisten mit 18/sec gefilmt.
> Unsere sind mit 24, die möchte ich jetzt im Winter digitalisieren. Da
> kommt bestimmt so ein Flackern, ich habe das mal Schwebung genannt.
Im Zuge meiner Super8 Digitalisierungsorgie habe ich viele verzweifelte
Versuche unternommen, bin aber letztendlich bei
http://stz-sosy.com/deutsch/produkte/cinevid/
hängengeblieben. Die dort ansehbaren Demovideos übertreiben nicht. Ich
bin sehr zufrieden.
MfG,
Thomas
Antwort von Franz J. Boeck:
Also sprach Thomas Beyer:
> Gerd Schweizer schrieb:
>> Peter Wagner schrieb:
[über befürchtete Interferenzen beim Filmtransfer]
> Im Zuge meiner Super8 Digitalisierungsorgie habe ich viele verzweifelte
> Versuche unternommen, bin aber letztendlich bei
>
> http://stz-sosy.com/deutsch/produkte/cinevid/
>
> hängengeblieben. Die dort ansehbaren Demovideos übertreiben nicht.
Aber sie überzeugen auch nicht.
Ich fand die Qualität der "Nachbesserung" von abgefilmten Super8 -
Leinwänden damals eher ernüchternd denn kaufanregend.
Ich räume allerdings ein, dass mein längst verkaufter ELMO GS1200 M&O -
Projektor ebenso entscheidend für eine Fremdvergabe des Filmtransfers war,
wie das (;damals) fehlende HDV - Aufnahmeequipment.
> Ich bin sehr zufrieden.
Ich bin nie wirklich zufrieden, wenn's um Qualität geht. Das Wetscan -
Verfahren lieferte sehr gute Ergebnisse. Vor allem aber wollte ich mir das
8mm2avi - Verfahren (;siehe http://8mm2avi.netfirms.com/) nicht antun: ich
hätte wohl die gesamte Freizeit eines Jahres für meinen 40-minütigen
Spielfilm - Transfer damit verbraten.
Servus, Franz
--
"Aber wie Du sicher weißt, ist der Unterschied zwischen Theorie und
Praxis in der Praxis viel größer als der Unterschied zwischen Theorie
und Praxis in der Theorie." Mathias Böwe in d.a.r.s
Antwort von Thomas Beyer:
Franz J. Boeck schrieb:
> Also sprach Thomas Beyer:
>
> > Gerd Schweizer schrieb:
> >> Peter Wagner schrieb:
>
> [über befürchtete Interferenzen beim Filmtransfer]
>
> > Im Zuge meiner Super8 Digitalisierungsorgie habe ich viele verzweifelte
> > Versuche unternommen, bin aber letztendlich bei
> >
> > http://stz-sosy.com/deutsch/produkte/cinevid/
> >
> > hängengeblieben. Die dort ansehbaren Demovideos übertreiben nicht.
>
> Aber sie überzeugen auch nicht.
Mich damals schon. Erschwerend kam nämlich dazu, dass die Filme meines
Vaters mit einer Kamera gemacht wurden, die ein (;durch tropisches Wetter
verursachtes) Blenden/Verschlußproblem hatte. Sprich diese Kamera
produzierte zyklisch mies flimmernde Filme.
Es war dann schon faszinierend, nach der Bearbeitung endlich mal etwas
ungestört zu sehen, was zwar bestimmt nicht cineastischen Ansprüchen
genügt, aber aus familiärer Sicht wichtig ist.
> Ich fand die Qualität der "Nachbesserung" von abgefilmten Super8 -
> Leinwänden damals eher ernüchternd denn kaufanregend.
Nun, die Evolution geht weiter. Bestimmt wird es in der Zukunft bessere
Möglichkeiten geben, mieses Filmmaterial zumindest ansehnlich zu
restaurieren. Wenn Dir schon heute bessere Alternativen bekannt sind,
wäre ich Dir sehr dankbar, diese zu benennen. Wobei bei mir wohlgemerkt
erschwerend dazukommt, dass es nicht nur projektorbedingte
Hotspot/Flimmerprobleme auszumerzen gilt, sondern auch die
Unzulänglichkeiten, welche durch die damalige Kamera begründet sind.
Neu filmen mit besserem Equipment geht nicht ;-) Die Länder, die mein
Vater als Kapitän 40 Jahre bereist hat, existieren teilweise nicht mehr
in dieser Form.
> Ich räume allerdings ein, dass mein längst verkaufter ELMO GS1200 M&O -
> Projektor ebenso entscheidend für eine Fremdvergabe des Filmtransfers war,
> wie das (;damals) fehlende HDV - Aufnahmeequipment.
Ich bin ebenfalls jederzeit sinnvollem Fortschritt aufgeschlossen. Für
mich ist Technik allerdings nur Mittel zum Zweck, legitimes
Transportmittel. Wenn der gegenwärtig anlaufende HDTV-Hype lediglich
dazu führt, denselben miesen Content ein wenig bunter, dafür aber
irrelevant teurer zu vermarkten, will ich HDTV nicht. Und aus den alten
Super8-Aufnahmen kriege ich garantiert im Nachhinein keine sendefähige
1080i-Reportage gebacken ;-)
> > Ich bin sehr zufrieden.
>
> Ich bin nie wirklich zufrieden, wenn's um Qualität geht. Das Wetscan -
> Verfahren lieferte sehr gute Ergebnisse. Vor allem aber wollte ich mir das
> 8mm2avi - Verfahren (;siehe http://8mm2avi.netfirms.com/) nicht antun: ich
> hätte wohl die gesamte Freizeit eines Jahres für meinen 40-minütigen
> Spielfilm - Transfer damit verbraten.
Ack. Das ist der Knackpunkt. Solange aber der ursprüngliche Datenträger
sich als beständig erweist (;die Super8-Rollen werden wohl noch ein paar
Jahrzehnte durchhalten und können bei Bedarf/besseren Möglichkeiten
erneut abgetastet werden), sehe ich das als sportive Herausforderung.
Einen schönen Tag noch,
Thomas
Antwort von Franz J. Boeck:
Also sprach Thomas Beyer:
> Franz J. Boeck schrieb:
>> Also sprach Thomas Beyer:
[DV-Transfer durch Abfilmen und Cinevid - Nachbearbeitung]
>>> Die dort ansehbaren Demovideos übertreiben nicht.
>> Aber sie überzeugen auch nicht.
> Mich damals schon. Erschwerend kam nämlich dazu, dass die Filme meines
> Vaters mit einer Kamera gemacht wurden, die ein (;durch tropisches Wetter
> verursachtes) Blenden/Verschlußproblem hatte. Sprich diese Kamera
> produzierte zyklisch mies flimmernde Filme.
Vermutlich Gleichlaufschwankungen. Gegen solche Fehler wüßte ich keine
geeignetere Abhilfemaßnahme als das von Dir bevorzugte Verfahren.
[...]
> Nun, die Evolution geht weiter. Bestimmt wird es in der Zukunft bessere
> Möglichkeiten geben, mieses Filmmaterial zumindest ansehnlich zu
> restaurieren. Wenn Dir schon heute bessere Alternativen bekannt sind,
> wäre ich Dir sehr dankbar, diese zu benennen.
"Besser" möchte ich im Zusammenhang mit den von Dir beschriebenen
Aufnahmefehlern - ungleichmäßige Belichtung - nicht behaupten.
Beim Wetscan - Verfahren wird der Film in einer Flüssigkeit abgetastet, die
einen ähnlichen (;Licht-)Brechungsindex aufweist wie das Trägermaterial. Die
Proponenten dieser Technologie behaupten, dass dadurch Kratzer
weitestmöglich ausgeblendet bzw. unsichtbar bleiben, und meine Ergebnisse -
ein 40-minütiger Spielfilm aus ca. 1983 - bestätigen dies größtenteils.
Ich bin - vorbehaltlich des u.a. Pilzbefalls - mit dem technischen Ergebnis
sehr zufrieden.
> Wobei bei mir wohlgemerkt erschwerend dazukommt, dass es nicht nur projektorbedingte
> Hotspot/Flimmerprobleme auszumerzen gilt, sondern auch die
> Unzulänglichkeiten, welche durch die damalige Kamera begründet sind.
Das ist in der Tat eine andere Baustelle!
[...]
> Wenn der gegenwärtig anlaufende HDTV-Hype lediglich dazu führt, denselben
> miesen Content ein wenig bunter, dafür aber irrelevant teurer zu vermarkten,
> will ich HDTV nicht.
Warum glaubst Du, Besseres erwarten zu dürfen? ;-)
Deine Hoffnung, mit HD(;T)V - Technologien würde uns automatisch
höherwertiger Content beschert, würde ich als frommen Wunsch an's
Christkind klassifizieren; es gibt dafür IMO keinerlei Anhaltspunkte.
Im Ernst: Hype hin oder HDTV her. Ich habe mich zugunsten einer hoffentlich
längeren "Halbwertszeit" für eine DV - Cam entschieden, die auch HDV -
Format aufzeichnen und wiedergeben kann. Ob dies a la longue zu einer
längeren Nutzungsdauer im Sinne einer höheren Benutzbarkeit führt, weiß
heute ohnehin niemand.
[über Qualitätsanspüche]
> Solange aber der ursprüngliche Datenträger sich als beständig erweist
^^^^^^^^^
> (;die Super8-Rollen werden wohl noch ein paar Jahrzehnte durchhalten und
> können bei Bedarf/besseren Möglichkeiten erneut abgetastet werden), sehe
> ich das als sportive Herausforderung.
Ich mag ja nicht schon wieder Deine Hoffnungen zerstören, mußte ich doch
selbst genau gegenteilige Erfahrungen mit knapp über 20 Jahre altem Super-8
Material machen:
Das Material war fachgerecht, also trocken und kühl, in Weißblechdosen
ziemlich luftdicht gelagert, selbstverständlich in gereinigtem Zustand und
staubfrei.
Als ich die ersten Ergebnisse der Teststellung des Filmtransfers im DV -
Format vor mir hatte, vermeinte ich, das gesamte Vorhaben wegen
Schadhaftigkeit des Fimloriginals verwerfen zu müssen: bereits die ersten
Szenen wiesen unansehliche Flecken auf, halbtransparent, bräunlich, und
schier zufällig über die einzelnen Frames verteilt, Größe bis zur Hälfte
der nutzbaren Bildformats.
Analysen auf Einzelframe - Basis zeigten, dass keinerlei Regelmäßigkeit
erkennbar war; direkt benachbarte Einzelbilder einmal geschädigt, ein
andermal völlig unversehrt geblieben.
Weitere Untersuchungen aus anderen Filmszenen (;und damit anderen Bereichen
des Bandwickels) zeigten hingegen ein weitgehend unversehrtes Original.
Nach ausführlichem Mailverkehr und Telefonaten mit dem Labor des
Unternehmens, welches ich mit der Überspielung beauftragt hatte, ergaben,
dass vorwiegend das Originalmaterial des Herstellers Perutz (;IIRC eine
seinerzeitige AGFA - Tochter) von Pilzbefall betroffen war, während
Kodachrome-40 und Ektachrome - Material so gut wie unversehrt geblieben
war.
Da der Film mindestens 10 Jahre oder länger gelagert war, kann ich über den
zeitlichen Verlauf bzw. das Entstehen des Pilzbefalls heute keine Angaben
machen.
Ich hoffe, Dich und andere mit diesen Erfahrungen wachzurütteln und die
"sportive Herausforderung" zum Frühsport mutieren zu lassen; auch ich wog
mich in falscher Sicherheit, Filmmaterial "...hält bei sachgemäßer Lagerung
Jahrzehnte, und altersbedingter Materialverfall passiert nur unvorsichtigen
Anfängern!"
Servus aus Wien von
Franz.
--
"Es wird gebeten, so früh wie möglich zu spät zu kommen, um früher als
die so spät wie möglich rechtzeitig kommenden da zu sein, denn wer
zuerst zuletzt kommt, den bestraft bekanntlich das Leben!"
(;Fredy Barth am 11.12.2004 in agh)
Antwort von Franz J. Boeck:
Also sprach Gerd Schweizer:
> Aus Preisgründen haben wohl damals die meisten mit 18/sec gefilmt.
*Aufzeig*
Erst später, als ich begann, meine Filme auch zu vertonen, stellte ich auf
24 fps um, allein schon wegen der deutlich besseren Tonqualität.
> Unsere sind mit 24, die möchte ich jetzt im Winter digitalisieren. Da
> kommt bestimmt so ein Flackern, ich habe das mal Schwebung genannt.
Super-8 Projektoren haben wegen der umschaltbaren Bilderzahl/Sek. eine
Dreiflügel - Umlaufblende, um die Flimmerverschmelzgrenze des menschlichen
Auges auszutricksen: diese liegt (;helligkeitsabhängig) bei ca. 45 ~ 48 Hz,
weshalb 16 und 35 mm - Projektoren (;die ja immer nur 24 fps können) mit
einer Zweiflügel - Umlaufblende auskommen.
Der Trick dabei: jedes Super-8 Filmbild wird zwar nur einmal projiziert,
aber gleich dreimal belichtet; für die Bewegungsauflösung reicht eine
Bildanzahl von ca. 16 fps, und mittels Dreiflügel - Umlaufblende wird die
sog. Flimmerverschmelzgrenze mit 18 * 3 = 54 Hz besser erfüllt als beim
professionellen Kinofilm mit 48 Hz.
Egal, ob Deine Super-8 Filme nun mit 18 oder 24 fps gefilmt wurden, sie
stehen beim Video - Transfer im Widerspruch zum PAL - Standard (;mit 50
Halbbildern oder 25 Vollbildern/Sek.). Die Differenz von 54 Projektionen/
Sek. (;bei 18 fps) zu 50 Halbbildern nach PAL - Standard führt zum
gefürchteten Helligkeits- "pumpen" bzw. Flimmern mit einer
Differenzfrequenz von 4 Hz. Wie du bereits richtig schriebst, bezeichnet
man die Überlagerung von zwei Schwingungen mit unterschiedlicher Frequenz
als Schwebung.
Beim professionellen Filmtransfer von 35 mm Kinomaterial wurde zur
Flimmerfreiheit ursprünglich einfach die Projektionsfrequenz um 4%
angehoben, sodaß die Flimmerfrequenz statt 48 nun 50 Hz und somit dem PAL -
Standard entsprach; es galt nun "nur noch", auch noch die Phasenlage
synchron mit der TV-Kamera (;Gen-Lock Interface) zu bringen, andernfalls
hätte man u.U. ja nur die Dunkelphasen (;während des Filmtransports oder bei
abgedunkeltem Strahlengang) ge"filmt".
In Folge der damit einhergehenden Laufzeitverkürzung, aber auch wegen der
(;durch aufmerksames Publikum gut wahrnehmbaren) Frequenzanhebung beim Ton
um 4% bzw. einen Halbton werden heutige Filmtransfers auf elektronischem
Wege, ohne die vorbeschriebenen Nachteile durchgeführt (;"Telecine -
Verfahren"). Deren Komplexität ist den Anforderungen an hochwertige Codecs
durchaus ebenbürtig, solche Maschinen durch Privatanwender kaum bezahlbar.
Zusammenfassend hielt ich es für nervenschonender, meinen Super-8 Film
durch Dritte und professionelles Equipment ins DV - Format überspielen zu
lassen. Allerdings war nicht /nur/ meine fehlende Hardwareausstattung,
sondern auch meine Qualitätsanforderungen und das (;Halb-)Wissen der dabei
möglichen Problematik ausschlaggebend.
Servus, Franz
--
"Gerade wenn man täglich mit EDV zu tun hat, ist es der geistigen
Gesundheit sehr zuträglich, ein gewisses Maß an Wahnsinn als normal zu
betrachten und nicht daran zu verzweifeln."
(;Nicole Simon in de.comm.softwate.forte-agent)
Antwort von Gerd Schweizer:
Franz J. Boeck schrieb:
>
> Zusammenfassend hielt ich es für nervenschonender, meinen Super-8 Film
> durch Dritte und professionelles Equipment ins DV - Format überspielen zu
> lassen. Allerdings war nicht /nur/ meine fehlende Hardwareausstattung,
> sondern auch meine Qualitätsanforderungen und das (;Halb-)Wissen der dabei
> möglichen Problematik ausschlaggebend.
Prima erklärt, Franz.
Nachdem ich so 15 Rollen a etwa 100m habe, wäre das schon sehr teuer ;-(;
--
Liebe Grüsse, Gerd
homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://www.gerdschweizer.homepage.t-online.de/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
VoIP über Skype.com als satgerd
Antwort von Thomas Beyer:
Franz J. Boeck schrieb:
> Beim Wetscan - Verfahren wird der Film in einer Flüssigkeit abgetastet, die
> einen ähnlichen (;Licht-)Brechungsindex aufweist wie das Trägermaterial. Die
> Proponenten dieser Technologie behaupten, dass dadurch Kratzer
> weitestmöglich ausgeblendet bzw. unsichtbar bleiben, und meine Ergebnisse -
> ein 40-minütiger Spielfilm aus ca. 1983 - bestätigen dies größtenteils.
Ich würde einen Vergleich zur Naßabspielung von Schallplatten ziehen.
> Ich bin - vorbehaltlich des u.a. Pilzbefalls - mit dem technischen Ergebnis
> sehr zufrieden.
Ich schau mir das mal an. Danke.
> > Wenn der gegenwärtig anlaufende HDTV-Hype lediglich dazu führt, denselben
> > miesen Content ein wenig bunter, dafür aber irrelevant teurer zu vermarkten,
> > will ich HDTV nicht.
>
> Warum glaubst Du, Besseres erwarten zu dürfen? ;-)
Ich habe mir meine Meinung schon gebildet ;-). Vera am Mittag brauche
ich weder in Standard-PAL als auch nicht in (;hochskaliertem) HDTV. Und
obwohl ich PayTV-Nutzer bin, überspannt sich bei mir auch der Bogen,
wenn Fernsehen über 50¤ im Monat kostet (;hier in Deutschland zu rechnen
als GEZ Kabel/Netzgebühr PayTV Anbieter).
Für so ein temporäres Ereignis wie Fernsehen ist mir da irgendwann der
Obolus zu hoch angesetzt worden.
> Deine Hoffnung, mit HD(;T)V - Technologien würde uns automatisch
> höherwertiger Content beschert, würde ich als frommen Wunsch an's
> Christkind klassifizieren; es gibt dafür IMO keinerlei Anhaltspunkte.
Die letzten Jahrzehnte wurde die Reizüberflutung für den Menschen immer
höher. Bei ersten Kinovorführungen in Frankreich zeigte man bspw. einen
heranfahrenden Zug, und die Menschen gingen im Saal mit lautem Schreien
in Deckung.
Heutzutage gibt es kaum noch etwas, was nicht bereits über die
Mattscheibe geflimmert ist. Bei Operationen hält man jetzt voll in die
Wunde rein, Nachrichtensendungen wetteifern mit der telegensten Leiche,
Sexfilmchen der 70er werden von 14jährigen Teenagern milde belächelt.
HDTV ist aus wirtschaftlicher Sicht gesehen nichts weiter als ein
Versuch, den Konsumenten bei kauffreudiger Laune zu halten. Es ist wie
bereits in den vergangenen Jahren auch an mir beobachtet: Welch eine
Euphorie beim Genuß der ersten Stereoübertragungen. Heutzutage will man
mir einreden, nach 2 Jahren 5.1 DTS solle ich mein Homecinema-Equipment
auf 7.1 aufrüsten, damit ein paar Böllerschüsse auch hinter mir genauer
lokalisiert werden könnten. Man stumpft doch sehr ab.
Die ersten Naturdokus in 1080i haben mir den "will ich haben" Urtrieb
noch einmal kurzzeitig geweckt. Nach reiflicher Überlegung (;man sehe
sich nur die Endlosschleifen auf Discovery der BBC etc an) warte ich
zumindest ab, bis der early adopter Status dieser Technik abgelegt ist.
Ich habe lange genug für das zweifelhafte Privileg draufgezahlt, unter
der Ersten sein zu dürfen (;Telefunken Quadroanlage, Video2000, Computer
...). Irgendwann wird man vernünftig, denn das einzige, was bei solchen
frühzeitigen Investitionen im besten Falle bleibt, ist eine vor den
anderen gemachte Erfahrung.
> > Solange aber der ursprüngliche Datenträger sich als beständig erweist
> ^^^^^^^^^
> > (;die Super8-Rollen werden wohl noch ein paar Jahrzehnte durchhalten und
> > können bei Bedarf/besseren Möglichkeiten erneut abgetastet werden), sehe
> > ich das als sportive Herausforderung.
[Sehr gute, ausführliche Erfahrungen zur Haltbarkeit von Super-8 Filmen]
Ich habe das Glück, das mein Haus in einer Gegend Deutschlands steht, in
der im Umkreis von 100km keine Industrie ansässig ist. 100m vom Meer
entfernt, ist die Luft zudem immer - gründlich durchgepustet - nahezu
frei von Sporen. Allergiker wollen nach einem Besuch gar nicht mehr weg,
und ich vermute, das diese Tatsache bisher die Filmrollen bei mir gut
über die Zeit gebracht hat.
Dementsprechend unterdrücke ich mal das aufkeimende Gefühl der Unruhe
nach dem Lesen Deiner Zeilen noch ein wenig, wenn auch nicht Jahrzehnte
;-).
Einen schönen Tag noch,
Thomas
Antwort von Franz J. Boeck:
Also sprach Thomas Beyer:
> Franz J. Boeck schrieb:
[u.a. über HDV bzw. HDTV]
> Vera am Mittag brauche ich weder in Standard-PAL als auch nicht in
> (;hochskaliertem) HDTV.
[...]
> Für so ein temporäres Ereignis wie Fernsehen ist mir da irgendwann der
> Obolus zu hoch angesetzt worden.
ACK!
HDV ist für mich als "Produzent" (;im Sinne eines engagierten Film-/
Videoamateurs) interessant, weil ich bessere (;technische) Qualität als
bisher bieten kann - bzw. nicht so knapp an den Grenzen des sichtbaren
Qualitätsverlustes "produzieren" und nachbearbeiten muss.
Was HDTV dem Konsumenten bringt, werden wir wohl nach der Fußball-WM
beurteilen können.
[HDTV und inhaltliche Qualität]
> Die letzten Jahrzehnte wurde die Reizüberflutung für den Menschen immer
> höher. Bei ersten Kinovorführungen in Frankreich zeigte man bspw. einen
> heranfahrenden Zug, und die Menschen gingen im Saal mit lautem Schreien
> in Deckung.
Ich filmte früher u.a. Hochzeiten mit Super-8, und es war jeweils ein
besonderes Ereignis, wenn die seinerzeitige Hochzeitsgesellschaft nach
einigen Wochen erneut zusammentraf, um das (;filmische!) Ergebnis zu
bewundern: allein das Wiedersehen mit dem Brautpaar und den Gästen,
Getränke wurden ausgeschenkt, schließlich wurde der Saal abgedunkelt, die
Vorführung begann, und man erfreute sich an den Erinnerungen an die
Hochzeitsfeier, war stolz darauf, mig dabei gewesen zu sein, noch dazu
filmisch dokumentiert, quasi "für die Ewigkeit".
Neben der finanziellen Vergütung für Gerätschaft, Schnitt und Vertonung
sowie für das aufgewendete Material hatte ich jedenfalls auch die
Genugtuung, Dritten eine Freude bereitet zu haben.
Als ich später auf Video umgestiegen bin, galten - vermutlich wegen der
veränderten Sehgewohnheiten bei TV - Konsumenten - plötzlich andere Regeln:
die Videokassette wurden so nebenbei zwischen Kaffe und Kuchen, bei
Tageslicht und an der gewöhnlichen Flimmerkiste vorgeführt, von ständigen
Kommentaren über die Qualität des Brautkleides ebenso begleitet wie von
Seitenhieben in Richtung des Filmerstellers, man sei nur /einmal/ zu sehen
und überhaupt machen die TV - Anstalten dies alles wesentlich besser (;mit
fünf Kamerateams, 20 kW Licht und Ü-Wagen).
Die veränderten Sehgewohnheiten wird auch HDV und HDTV nicht ändern.
Dennoch: trotz hervorragender Qualität des 35 mm Filmes konnte sich IMAX
weltweit etablieren.
Servus, Franz
--
"Die Jugend von heute ist von Grund auf verdorben, sie ist böse,
gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher,
und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten."
(;Gefunden auf einer dreitausend Jahre alten, babylonischen Tontafel)